Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0751 - Kampf um den Höllenthron

0751 - Kampf um den Höllenthron

Titel: 0751 - Kampf um den Höllenthron
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
ich die Fürstin der Finsternis bin und es sage!«, fauchte sie. »Gehorche, Dämon!«
    »Oder?«
    »Kein Oder. Du gehorchst!«
    Calderone starrte sie wütend an.
    Als er noch Mensch war, hatte sie ihn, den wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung Verurteilten, aus dem Gefängnis geholt. Als Gegenleistung hatte er für sie arbeiten müssen. Das gefiel ihm immer weniger, und längst hatte er ihr den Gehorsam aufgekündigt. Und jetzt, da er durch die Magie des vom Dunklen Lord ermordeten Lucifuge Rofocale selbst zum Dämon geworden war, hegte er erst recht andere Pläne. Er fühlte sich als der legitime Nachfolger des Lucifuge Rofocale. Damit war er automatisch im Rang höher gestellt als Stygia.
    Doch noch war es nicht so weit.
    Noch war er ihr untergeordnet.
    Astardis war Lucifuge Rofocale auf den Thron gefolgt. Nicole Duval hatte Astardis getötet und Calderone damit sogar einen Gefallen getan. Doch unmittelbar nach Astardis' unfreiwilligem Ableben hatte der MÄCHTIGE sich auf zum Höllenherrscher aufgeschwungen, indem er sich als Astardis getarnt hatte!
    Nun gab es ihn nicht mehr. Der Thron war wieder frei. Und Calderone war gewillt, ihn für sich zu erobern.
    Mit welchen Mitteln auch immer!
    Intrigen oder Gewalt, beides war sein Metier. Er musste es schaffen. Noch einmal bekam er eine Chance wie diese wohl kaum.
    Er wollte sich nicht länger herumkommandieren lassen. Er selbst wollte es sein, der befahl.
    Und jetzt verstand er Stygia nicht, die es ihm verweigerte, Zamorra und dessen Gefährtin zu töten.
    Sie waren alte Feinde, schon seit langer Zeit. Und sie waren erst recht Feinde der Hölle. Es war doch nur gut, sie jetzt unschädlich zu machen. Eine bessere Chance gab es nicht. Jetzt waren sie beide geschwächt und konnten leicht getötet werden.
    Und ausgerechnet Stygia war dagegen?
    Das wollten auch Aim und Marchosias nicht begreifen, die Dankbarkeit einem Menschen gegenüber nicht einmal als Fremdwort kannten.
    »Calderone hat Recht«, sagte Marchosias. »Die Menschen müssen getötet werden.«
    »Nein. Nicht jetzt«, sagte Stygia energisch. »Sie sind meine Gefangenen. Sie verfügen über erhebliches Wissen, das uns nützlich sein kann. Sowohl im Kampf gegen andere MÄCHTIGE wie auch gegen die DYNASTIE DER EWIGEN. Deshalb müssen sie weiterleben - vorläufig. Das ist mein Befehl.«
    Sie rief einige Dutzend ihrer Hilfsgeister herbei. Von einem Moment zum anderen wimmelte es von höllischen Kreaturen.
    »Packt die beiden Menschen, entwaffnet sie und werft sie in meinen Kerker - den für ganz besondere Gefangene. Sofort!«
    Die Unheimlichen warfen sich auf Zamorra und Nicole und überwältigten sie. Größere Schwierigkeiten hatten sie dabei nicht, denn beide waren von dem Kampf gegen den MÄCHTIGEN erschöpft. Die Hilfskreaturen schleppten die Gefangenen davon und verschwanden mit ihnen.
    Stygia sah die drei Dämonen an.
    »Gibt es noch etwas Wichtiges, das ihr vorzubringen habt?«
    »Nein«, sagte Calderone nach einer Weile des Überlegens. »Nicht jetzt und nicht hier.« Es klang wie eine Drohung.
    Stygia registrierte es sehr wohl.
    »Seht zu, dass hier aufgeräumt wird«, befahl sie. Selbst nahm sie die Waffen und Ausrüstungsgegenstände an sich, welche ihre Hilfskreaturen den Gefangenen abgerungen hatten. Dann verschwand sie.
    Calderone, Aim und Marchosias blieben zurück.
    Marchosias grinste wölfisch.
    »Aim wird sich darum kümmern«, sagte er und nickte dem derzeit nur Zweiköpfigen zu. »Denn unser junger Freund Calderone verfügt noch nicht über genügend Helfer. Und er wird sich ja wohl nicht selbst die Finger schmutzig machen wollen.«
    Calderone fragte sich, was hier noch aufzuräumen war. Der MÄCHTIGE war geflohen, und das Einzige, was noch von dem erbitterten Kampf zeugte, war geborstenes Gestein und der abgerissene dritte Kopf Aims.
    Marchosias verschwand.
    »Geh nur«, sagte Aim gönnerhaft. »Ich komme schon zurecht.«
    Calderone hasste die beiden dafür, wie sie mit ihm redeten. So, als wäre er ein kleiner Schuljunge, der es mit erwachsenen Männern zu tun hat.
    In gewisser Hinsicht stimmte das sogar, aber es war demütigend.
    Er würde es ihnen heimzahlen, doppelt und dreifach, wenn er erst Satans Ministerpräsident war.
    Doch diesen Thron musste er sich erst noch erkämpfen, und er ahnte, dass es schwieriger würde als anfangs gedacht.
    Er ging ebenfalls.
    Nur Aim blieb zurück.
    Er rief seine Legionen nicht.
    Er räumte selbst auf. Er hob seinen abgerissenen dritten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher