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075 - Der Spinnenküsser

075 - Der Spinnenküsser

Titel: 075 - Der Spinnenküsser
Autoren: Dämonenkiller
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hin, Jules!" bat Coco, und der Neger nickte eifrig.
    Er ging voraus, Coco hielt einige Meter Abstand. Das wilde Schreien der Neger verfolgte sie. Jules ging in Richtung Norden. Sie durchquerten einen kleinen Laubwald und stiegen einen sanften Hügel hoch.
    „Ist es noch weit, Jules?"
    „Nein, Madame. In zehn Minuten sind wir dort."
    Wieder lag ein Wald vor ihnen. Nach fünf Minuten blieb Jules stehen.
    „Dort ist das Dorf', sagte der Neger leise.
    Er streckte den rechten Arm aus. Coco sah einige halbzerfallene Häuser und eine große Ruine. Jules stieg von einem Bein auf das andere. Er war sichtlich ängstlich. „Muß ich noch weitergehen?"
    „Nein. Danke, daß du mich hergeführt hast."
    „Gott sei mit Ihnen, Madame!" flüsterte er. „Dieser Platz ist verflucht. Hier hausen die Untoten. Niemand kommt her. Kehren Sie um, solange es noch hell ist, Madame!"
    „Danke für die Warnung, Jules."
    Coco lächelte dem Neger freundlich zu, der sich bekreuzigte und rasch den Weg zurücklief.
    Coco betrat das zerstörte Dorf. Nur das Geräusch ihrer Schritte war zu hören. Die Stille hatte etwas Gespenstisches an sich. Vor langer Zeit mußte hier ein Brand gewütet haben, der das Dorf völlig zerstört hatte.
    Vor der großen Ruine blieb Coco stehen. Die Ruine erinnerte Coco ein wenig an einen Wehrturm. Coco betrat die Ruine. Überall wucherte Unkraut. Einige Eidechsen flohen vor ihr. Alle Räume der Ruine waren leer. Sie suchte nach einem Keller, fand aber keinen. Coco war sicher, daß Eza Abadie, falls er sich tatsächlich in der Ruine aufhielt, den Eingang zum Keller gut getarnt hatte.
    Coco suchte den Boden aufmerksam ab. Schließlich hatte sie Erfolg und entdeckte einen Fußabdruck, der zu einer eingestürzten Wand führte. Sie suchte die Wand ab. Mit beiden Händen strich sie über die Ziegel und konzentrierte sich. Sie klopfte die Wand gewissenhaft ab, und als es hohl klang, untersuchte sie genau die Stelle. Im schwindenden Tageslicht sah sie die Umrisse einer Tür. Jetzt mußte sie nur noch den Mechanismus finden, mit dem sich die Geheimtür öffnen ließ. Schließlich fand sie einen kleinen Hebel, der hinter einem Ziegel versteckt war. Sie drückte den Hebel herunter, und die Geheimtür schwang lautlos auf. Coco holte eine starke Taschenlampe aus einer ihrer Taschen und knipste sie an. Eine breite Treppe führte in die Tiefe. Kühle, modrige Luft schlug ihr entgegen. Die Stufen und die Wände waren trocken.
    Ohne zu zögern, stieg Coco die Stufen hinunter. Die Stufen endeten in einem schmalen Gang, der nach rechts führte. Coco ging ihn entlang. Nach einigen Schritten sah sie eine Holztür, die mit einem Eisenriegel gesichert war. Coco zog den Riegel zurück und griff nach ihrer Pistole, die sie mit Explosionsgeschossen geladen hatte. Sie riß die Tür auf und leuchtete in den dahinterliegenden Raum.
    Von einer Stange hingen etwa zehn Menschen, die in Spinnennetze gehüllt waren und zu stöhnen begannen, als sie den Lichtschein sahen.
    Coco trat zwei Schritte näher und richtete die Taschenlampe auf das am nächsten hängende Opfer. Es war ein Neger, der mit weit aufgerissenen Augen in den Lichtschein blickte. Sein Körper war mit Bißwunden übersät. Coco ließ den Lichtkegel über die anderen Opfer gleiten. Einige waren tot, doch die meisten lebten noch.
    Coco verließ den Raum wieder. Sie wollte später zurückkommen, sobald sie den Spinnenküsser gefunden und getötet hatte.
    Sie ging den Gang entlang, der jetzt sanft in die Tiefe führte. Plötzlich hörte sie ein knarrendes Geräusch oben an der Decke. Coco blieb stehen und hob die Taschenlampe. Von der Decke fielen kleine Steinchen, dann löste sich ein gewaltiges Netz und flog auf Coco zu, die weiterlief. Wieder fielen Steine von der Decke. Das Spinnennetz landete einige Meter von Coco entfernt auf dem Boden. Das Mädchen leuchtete die Decke ab und ging vorsichtig weiter.
    Und dabei lief sie in eine Falle.
    Sie wich einem großen Stein aus, der in den Gang fiel, sprang einen Schritt vorwärts, und der Boden öffnete sich unter ihr. Sie schlug mit dem Kopf gegen die Wand und war für einige Sekunden halb bewußtlos. Verzweifelt versuchte sie ihre Fähigkeit des rascheren Zeitablaufs einzusetzen, doch es gelang ihr nicht. Sie fiel in die Öffnung. Der Fall dauerte nur einen Augenblick. Sie landete in einem gewaltigen Spinnennetz, das federnd nachgab. Coco wollte sich aufrichten, doch es ging nicht. Sie war auf den Rücken gefallen. Ihre Jacke und Hose
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