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0749 - Drei Schöne für die Hölle

0749 - Drei Schöne für die Hölle

Titel: 0749 - Drei Schöne für die Hölle
Autoren: Jason Dark
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entstehen.
    Einige Male bewegte sie die Lippen, und ihre Hände fuhren nervös über ihren Körper hinweg.
    Schweiß lag klebrig auf ihrer Haut, sie war innerlich mehr als nervös, überspannt schon und überdreht. Und Angst quälte sie.
    Jolanda hatte ihr nicht grundlos gesagt, wohin sie Bill schaffen wollte. Sie wartete also darauf, daß Sheila ebenfalls kommen würde, und sie hatte sich nicht verrechnet. Sheila Conolly war bereit, den Weg in die Höhle des Löwen anzutreten.
    Noch wußte sie nicht, wie sie Bill helfen sollte. Er war bestimmt entwaffnet worden. Es gab schreckliche Rituale, die bei Schwarzen Messen durchgeführt wurden. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch das Blut des Opfers.
    Bills Blut…
    Wieder schluckte Sheila. Sie würgte an dem unsichtbaren Kloß in ihrer Kehle und hatte während dieser schweren Gedanken kaum bemerkt, daß sie nicht im Zimmer war, sondern in den Flur gegangen war. In einen leeren Flur, einen Schlauch, einen Tunnel, an dessen Ende die einsame Lampe brannte.
    Der bei Tageslicht so hell und freundliche Anstrich des Geländers und der Stufen wirkte in der Dunkelheit so kalt und abstoßend wie Eis.
    Bei jedem Schritt, den sie ging, lauschte sie in die Tiefe hinein, aber dort blieb es still.
    Kein Geräusch.
    Eine gefährliche Ruhe…
    Sheila hatte das Gefühl, zu ihrer eigenen Gruft zu gehen. In ihrem Magen bildete sich ein weicher Schlamm, der auch die Kehle hochstieg und nahe daran war, ihr den Atem zu rauben. Manchmal drehte sich auch die Dunkelheit vor ihren Augen, dann wieder nahm sie normale Formen an, so daß sich Sheila auf den hellen Fleck konzentrieren konnte, der einen schwachen Schein in den unteren Flur warf, wo die einsame Lampe leuchtete.
    Sie ließ die Treppe hinter sich, blieb stehen und bewegte den Kopf nach rechts und nach links. Natürlich wußte sie, wo sie hinzugehen hatte, es fiel ihr trotzdem schwer, die Richtung zu bestimmen.
    Feinde… nur Feinde umgaben sie.
    Selbst die Luft schien von ihnen erfüllt zu sein. Schmeckte sie nicht nach Schwefel und Grab oder nach feuchter Friedhofserde? Sheila wußte es nicht, die Phantasien spielten ihr Streiche, es war auch die Angst um Bill, die sie so reagieren ließ.
    Auf dem Weg zu ihrem Ziel hörte sie das leise Quietschen, als in ihrer Nähe eine Tür geöffnet wurde.
    Sheila blieb stehen.
    Ein Schatten bewegte sich auf sie zu. Er erreichte den Schein der Lampe, und Sheila erkannte Jolanda. Im Licht wirkte ihr Gesicht gelblich wie altes Rinderfett. Die Lippen schimmerten blau und blaß. Sie hatte den Mund zu einem säuerlichen Lächeln verzogen, das alles andere als echt war.
    »Komm mit!« flüsterte sie. »Komm mit mir. Du willst ihn doch sehen, deinen heißgeliebten Gatten.«
    Sheila ging einen Schritt vor. Jolandas letzte Worte hatten sie aufgepeitscht.
    »Was habt ihr mit ihm gemacht?«
    »Er lebt…«
    »Und?«
    Sie winkte mit dem Zeigefinger und wirkte jetzt tatsächlich wie eine Hexe, die kleine Kinder zu sich heranholt, um sie in den Ofen zu stecken und zu braten.
    Sheila ging vor. Neben der ›Freundin‹ blieb sie stehen. Wie eine fürsorgliche Amme legte ihr Jolanda einen Arm um die Schultern, gab einen sanften Druck und schob sie nach vorn, auf eine offene Tür zu, die allerdings so zur Seite gedrückt stand, daß Sheila sie erst umgehen mußte, um einen Blick in das Atelier werfen zu können.
    In diesem Haus war ihr alles fremd geworden, sie selbst kam sich wie eine Fremde vor, als sie über die Schwelle gedrückt wurde - und stehenblieb, weil sie ein bestimmtes Bild sah, mit dem sie schon gerechnet hatte.
    Bill war da und auch die drei Models.
    Aber Bill war das Opfer.
    Die drei Mädchen hatten ihn umstellt.
    Sie waren seine Henker!
    ***
    Die Dunkelheit gefiel mir nicht, und mein Freund Suko dachte ebenso. »Ist diese tiefgraue Schwärze eigentlich normal, John?«
    »Im Prinzip schon.«
    »Aber dich stört etwas?«
    »Ja.«
    »Und was?«
    Ich schaute über eine Hecke. »Mich stört nicht die Dunkelheit, sondern die Tatsache, daß es einfach kein Licht gibt. Jedes Haus hat irgendwelche Außenleuchten, die in der Nacht leuchten. Hier aber ist nichts, gar nichts.«
    Durch sein Schweigen gab mir Suko recht. Er war es dann auch, der voranging, weil er einen Weg suchen wollte, der uns an die Rückseite des Hauses führte.
    Da sahen wir dann das Licht.
    Es wurde nicht von einer Außenleuchte abgestrahlt, sondern drang aus den Fenstern.
    Zum einen fiel der Schein aus einem Fenster im ersten Stock, zum
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