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0747 - Jessicas Rächer

0747 - Jessicas Rächer

Titel: 0747 - Jessicas Rächer
Autoren: Jason Dark
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Rücken und wartete ab. Selbst die Beine hielt ich ruhig. Ich ging einfach davon aus, dass mich die andere Kraft, die auch in einem Zusammenhang mit Jessica Long stehen würde, noch einmal reden und etwas erklären wollte.
    Über mir sah ich das Glas und darüber den grauen Wolkenhimmel. Erste Tropfen trafen mit lautem Klatschen die gläserne Fläche.
    Hinter meinem Kopf spürte ich die Bewegung. Wer oder was es genau war, bekam ich nicht mit. Ich orientierte mich anhand eines Schattens, der rechts von mir erschien und sich wie eine Kugel auf dem aufgequollenen Boden ausbreitete.
    Nein, das war keine Kugel, sondern ein Kopf. Auch nicht rund, eher oval, und ich dachte wieder an den Schädel der Jessica Long in ihrer ursprünglichen Form. Er hatte gleich oder zumindest ähnlich ausgesehen.
    War sie doch nicht tot?
    Allein der Gedanke daran trieb mir den Schweiß auf die Stirn und den Herzschlag hoch.
    Der Kopf bewegte sich weiter. Ich hörte das leise Knirschen und Ratschen. Einen Moment später bereits geriet er in mein Blickfeld, und mir stockte der Atem.
    Nein, das war nicht Jessica Long. Dennoch trieb dieser Anblick eine bedrückende Furcht in mir hoch, weil er dem einer Jessica Long in ihrer Urgestalt so ähnlich war.
    Das Gesicht war übergroß wie auch der gesamte Körper. Ein breites Maul, ebenfalls kalte, intensiv blaue Augen, keine Haare auf dem Schädel. Ich sah nur diese Bösartigkeit, und der gesamte Kopf war mit dem veränderten Fußboden verwoben. Beide bildeten eine gefährliche Einheit, die mein Leben kosten konnte.
    Ich zitterte, was meinem Gegner auffiel, denn ich hörte ihn leise lachen.
    Okay, das war ihm möglich. Konnte er auch sprechen? Ich wollte es genau wissen und stellte ihm eine Frage. Gepresst nur brachte ich die Worte hervor. »Wer bist du, verdammt noch mal?«
    »Jessicas Rächer!« Auch das noch.
    »Verstehst du?«
    »Ja, schon, aber ich habe dich so nicht erwartet. Ich dachte, du wärst eine Puppe. Eine männliche Puppe mit einem schwarzen Zylinder auf dem Kopf. So hat man dich mir beschrieben.«
    »Das war ich einmal!«, rauschte es mir entgegen. Seine Stimme hörte sich in der Tat so an, als würde in meiner Nähe Wasser aus einer Öffnung fließen.
    »Du kannst dich verändern?«
    »Wenn sie es will.«
    »Aber Jessica ist tot, vernichtet.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann kannst du nicht…«
    »Doch, doch, ich kann. Sie hat Sicherheiten eingebaut, verstehst du, Sinclair? Sie hat nicht alle Energie für sich verbraucht, sie gab der Puppe welche ab. Ich war ihre Rückendeckung, ich war ihre Hoffnung, wenn es mal nicht so lief. Ich bin nicht mit ihr gegangen, ich habe hier nur auf sie gewartet, das ist alles.«
    »Du warst ihr Schutz?«
    »Ja, versteckt in einer Puppe.«
    »Und wie konnte das geschehen?«, flüsterte ich erstickt.
    Die Lage des Kopfes zu mir hin hatte sich wieder verändert. Etwas Warmes strich über meinen Kopf. Es stank zudem dabei wie eine faulige Brühe. Das musste der Atem des Monsters gewesen sein.
    »Jessica war eine Kreatur der Finsternis. In ihr steckte noch die alte Kraft. Das hat sie genau gewusst und sich deshalb abgesichert, denn sie gab mir einen Teil dieser Kraft ab. Sie machte aus mir, der Puppe, ebenfalls einen ihrer starken Helfer, und sie gab mir verschiedene Möglichkeiten der Verwandlung mit. Ich war als Urbild eine Puppe, aber ich konnte auch mehr sein, viel mehr, denn die Kraft, die man mir mitgab, ist gleichzeitig ein Geist, für den keine Grenzen existieren. Einmal steckte ich in der Puppe, jetzt bin ich aus dem Körper gefahren und in den Fußboden gelangt. Ich habe mich dir gezeigt. Du siehst mich nicht als Geist, sondern als Gestalt mit dem Muster des Fußbodens. Dahinter erkennst du mein wahres Gesicht und du wirst die Ähnlichkeit zu meiner wahrhaftigen Herrin festgestellt haben. Ich sagte dir doch, dass ich ein Teil von ihr bin. Das macht sich auch äußerlich bemerkbar und hat dich sicherlich überrascht.«
    »Stimmt.«
    »Dann ist mein Plan gelungen.«
    »Was hast du sonst noch vor?«
    »Ich werde dich töten. Danach nehme ich mir die anderen vor, denn so hat man es mir eingegeben. Alles zu vernichten, mit dem du einmal zu tun gehabt hast. Jessica wollte es so, wenn sie einmal nicht mehr war. Ich werde in ihrem Auftrag handeln und nicht nur dich zerstören, sondern auch deine Freunde. Ihr bist du entkommen, bei mir gelingt es dir nicht. Meine jetzt auch körperlichen Kräfte sind zu mächtig.«
    Das glaubte ich ihm ungesehen, denn dieser
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