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0747 - Fooly, der Jäger

0747 - Fooly, der Jäger

Titel: 0747 - Fooly, der Jäger
Autoren: W.K. Giesa
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sich vorstellen konnte. Denn sie selbst war der Sache nachgegangen. Sie war Nicole Duvals Spur gefolgt, hatte das Versteck gefunden und auch die verbrannten Reste. Vielleicht hatte Duval geglaubt, Astardis gefunden und getötet zu haben?
    Aber dann musste sich Stygia selbst bei ihrer Überprüfung sehr geirrt haben. Nachdem sie sich umgesehen hatte, war es für sie bewiesen, dass Duvals Aussage stimmte. Aber wieso lebte Astardis dann doch noch? Er war kein Ssacah, der immer wieder auftauchte, obgleich er schon mehrmals getötet worden war, der aber neue Lebensenergie aus seinen sich durch das Wirken der Ssacah-Diener immer wieder vermehrenden Ableger holte und neu entstand; er war auch kein Grohmhyrxxa, der zwar besiegt, aber nicht getötet werden konnte.
    Aber da war auch noch etwas anderes.
    Die Aura des Erzdämons!
    Hatte sie sich nicht leicht verändert?
    Stygia grübelte. Sie war sich nicht hundertprozentig sicher. Aber etwas stimmte mit Astardis nicht. Es war seine Ausstrahlung, welche Stygia bei dem Gespräch wahrgenommen hatte, aber etwas daran war nicht so, wie es eigentlich sein sollte. Ein winziges Detail.
    Vielleicht irrte sie sich. Vielleicht war sie zu aufgeregt gewesen, zu überrumpelt durch die Drohung des Höllenfürsten, dass sie etwas falsch gedeutet hatte. Sie musste sich vergewissern.
    Das aber hieß, dass sie ihn erneut aufsuchen und mit ihm reden musste, woran sie aber momentan absolut nicht interessiert war. Sie war schon froh, dass er sie in Ruhe ließ. Vorerst…
    Sie muèste an Baal denken, den Moloch. Den hatte sie einst zerschmettert, als Zeus und die Ewigen den Olymp verließen und dieser Machtbereich plötzlich frei lag. Baal hatte ihn übernehmen wollen, aber Stygia war ihm zuvor gekommen.
    Lange hatte sie geglaubt, Baal vernichtet zu haben, bis er wieder aufgetaucht war.
    Doch nun war er wiederum tot.
    Oder vielleicht doch nicht?
    Es hieß, der Vampirdämon Kuang-shi habe Baal ausgelöscht. Aber war diese Information wirklich sicher? [4]
    Vielleicht existierte Baal doch noch, so wie er noch existierte, als Stygia damals geglaubt hatte, ihn ausgelöscht zu haben? Hatte sie es in Wirklichkeit mit Baal zu tun gehabt, als sie annahm, mit Astardis zu reden?
    Baal besaß wie Asmodis die Fähigkeit, seine Gestalt zu verändern, aber er konnte noch mehr als Asmodis: Er war auch in der Lage, die Aura des von ihm kopierten Dämons nachzuahmen!
    Wenn es sich um Baal handelte, wurde auch verständlich, weshalb er sich plötzlich so intensiv gegen Stygia wandte. Seit der Auseinandersetzung um den Olymp waren sie Todfeinde…
    Dennoch stimmte da etwas nicht.
    Wenn er es tatsächlich war, musste Astardis noch leben, denn von einem Toten konnte Baal die Aura nicht übernehmen. Aber lebte Astardis noch, würde er niemals zulassen, dass sich Baal für ihn ausgab!
    Wie sie es auch betrachtete, sie kam zu keinem Ergebnis.
    Wie werde ich mit dieser Bedrohung fertig?, fragte sie sich.
    Erst einmal musste sie sich absichern. Und vielleicht war es auch gut, andere Dämonen auf die Unstimmigkeit hinzuweisen. Je mehr sich plötzlich für dieses Rätsel interessierten, desto sicherer wurde Stygia.
    Und da war noch jemand, den sie auf Astardis ansetzen konnte.
    Rico Calderone.
    ***
    Fooly hatte das Château verlassen. Ihm war ein Weg vorgezeichnet, den er gehen musste.
    Sein Traum…
    Er war diesmal anders gewesen als sonst. Intensiver, klarer und dadurch auch erschreckender. Als der Chef und Mademoiselle Duval gegangen waren, um sich frisch zu machen und zu frühstücken, ging auch Fooly.
    Der Vormittag war kalt. Kein gutes Drachenwetter. Ein trüber Himmel, mit Wolken, die nicht wussten, ob sie als Regen oder als Schnee auf die Landschaft niederfallen wollten.
    Fooly schauderte. Er watschelte über kalten Boden und durch feuchtes Gras und Unkraut zu seinem Freund, dem Baum, dem größten von allen, die es auf dem ummauerten Hanggrundstück gab.
    Dem Baum gefiel diese Jahreszeit auch nicht. Er war fast völlig entlaubt und konnte kaum sprechen.
    Dennoch raschelte er mit den verbliebenen, welken Blättern und den Zweigen, dass er seinem Drachenfreund helfen wollte, wenn er nur konnte.
    Fooly schilderte ihm, was er im Traum gesehen hatte.
    Die Insektenäugigen. Sie sind wieder da, nach langer Zeit. Sie suchen mich, um mich zu töten wie meinen Elter.
    Du überschätzt ihren Eifer, flüsterte der Baum. Du bist für sie nicht wichtig. Sonst hätten sie längst versucht, dich zu finden und zu ermorden.
    Aber der
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