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0740 - Todesgruß der Templer

0740 - Todesgruß der Templer

Titel: 0740 - Todesgruß der Templer
Autoren: Jason Dark
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die Haut vom Körper und umwickelte den Griff dieser Waffe damit. Sie ist nicht vergänglich, denn sie steht unter einem besonderen Schutz. Das wußten auch die Templer. Sie wollten die Waffe an einen sicheren Ort bringen, aber ich war schneller. Ich habe sie dem Sarg entrissen, in dem auch das verfaulte Skelett des Kalifen lag, denn man wollte beide zusammen begraben.«
    »Warum lebst du noch?« fragte Ellroy. Er wunderte sich über sich selbst, wie normal er reden konnte. Möglicherweise lag es daran, daß er diesen »Menschen« so haßte und immer an seine Frau denken mußte. »Auch du müßtest längst zu Staub zerfallen sein.«
    »Ich habe den Dolch!«
    »Bist du tot? Oder bist du es nicht?«
    »Ich starb, ich war durch den Dolch sehr reich geworden. Ich konnte mir aussuchen, wie ich begraben wurde. Ich hatte mir schon zu Lebzeiten ein kleines Mausoleum bauen lassen, eine prächtige Grabstätte, in die man mich zusammen mit dem Dolch hineinlegte. Die Haut verweste nicht, die Kraft blieb bestehen, und sie ging auch auf mich über. Mein Körper verweste, aber nicht mein Geist. Er kam frei, er trat in den Dienst des Teufels, und er hatte es geschafft, den Dolch mit auf seine Reise zu nehmen. Er und ich gehören zusammen. Ein Stück seiner Haut nur reichte dem Teufel aus, um mir, dem Geist, einen Körper zu geben. So stehe ich also als Körper und auch als Geist vor euch. Ich habe die Templer gehaßt, ich haßte sie schon immer, und ich bin angetreten, um sie auszumerzen, damit andere den Weg Baphomets gehen können. Ich werde euch vernichten lassen durch meine Waffe, und ich frage euch, wer als erster von euch in dieser Kirche verbluten will?«
    Es gab kein Mitglied der Bruderschaft, das diese Worte nicht verstanden und begriffen hätte. Sie alle spürten den Eishauch des Todes, denn ihnen wurde kalt.
    Das Grauen stahl sich in ihre Körper hinein, es verseuchte ihr Blut, das vom Herzen zum Gehirn gepumpt wurde und sorgte für die schrecklichen Momente der Angst.
    Sie schielten in die Höhe. Jeder wollte die Klinge anschauen.
    Sie stand unbeweglich.
    Der Schein der Kerzen fiel gegen das blanke Metall und hüllte es ein. So sah die Klinge aus, als würde sie in einem feinen Feuerstrom zittern und ihre Form verlieren, wobei sie sich zu einer zitternden Flamme veränderte.
    »Nun…?«
    Malraux bekam keine Antwort.
    »Es ist schade«, sagte er, und seine leblosen Augen verströmten ein Blitzen. »Keiner will den Anfang machen. Ich habe euch die Entscheidung überlassen, aber wenn ihr nicht wollt, dann muß ich sagen, wer zuerst an die Reihe kommt.«
    Er bewegte seinen Kopf. Die hochstehenden weißen Haare zitterten mit, das Blitzen in den Augen nahm zu.
    »Also ich sage nun…«
    Eine Stimme, die sich in der leeren Kirche kalt und schneidend anhörte, peitschte durch den Raum.
    »Du brauchst nichts zu sagen, Malraux. Ich melde mich freiwillig!«
    Der Geist fuhr herum!
    ***
    Ich hatte die Kirche zusammen mit Suko betreten, der sofort hinter einer der Säulen in Deckung gehuscht war und mit schußbereiter Beretta sowie ausgefahrener Dämonenpeitsche abwartete, wie sich die Situation noch entwickeln würde.
    Auch ich war nicht waffenlos. Ich hatte ebenfalls meinen Dolch gezogen, hielt ihn aber verdeckt in der rechten Hand, und mit der linken hielt ich das Kreuz umklammert.
    »Wer bist du?«
    »Dein Henker, Malraux!«
    Er lachte.
    Ich ging weiter.
    Er lachte nicht mehr. »Du bist ein Mensch, ein lächerlicher Mensch. Ich habe dich bei Ellroy gesehen. Ich weiß, daß du nicht ohne bist, aber ich schwöre dir, daß du gegen den Dolch des Kalifen Harun El Basra nicht ankommen wirst. Es haben schon viele versucht, aber alle sind sie gescheitert. Das wird sich auch jetzt nicht ändern.«
    »Versuch es!«
    »Und wie!« schrie er.
    Einen Moment später raste der Dolch auf mich zu, begleitet von den Schreckensrufen der Männer.
    Gleichzeitig setzte sich auch Suko in Bewegung und hetzte geduckt auf Malraux zu…
    ***
    Weil ich mit einer ähnlichen Situation gerechnet hatte, war ich nicht grundlos an einer bestimmten Stelle stehengeblieben. Zwar dicht neben einer der zahlreichen Säulen.
    Malraux hatte den Befehl kaum ausgesprochen, als ich mich bewegte und blitzartig hinter die Säule tauchte.
    Der Dolch war da - und vorbei!
    Ich wechselte augenblicklich meinen Standort, weil ich mich dieser Waffe zum Kampf stellen wollte.
    Dolch gegen Dolch!
    Mein Geweihter gegen den des Teufels!
    Der andere fegte heran!
    Gefährlich, fauchend und
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