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0740 - Todesgruß der Templer

0740 - Todesgruß der Templer

Titel: 0740 - Todesgruß der Templer
Autoren: Jason Dark
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und Erinnerungen an die Zeit eines »Jack the Ripper« aufkommen ließen, und er dachte daran, daß auch dieser Killer mit einem Messer getötet hatte.
    Welch blutige Parallele…
    In Soho gab es nicht nur enge Straßen. Es war in den letzten Jahren so einiges umgebaut worden, damit hatte man dem Stadtteil zwar seinen morbiden Charme genommen, dafür gab es moderne Bauten und sogar einige neue Parkplätze.
    Im Sommer war die Chance gering, dort einen Stellplatz zu finden. Zu dieser Jahreszeit und vor allen Dingen bei diesem Wetter nicht. Ein Parkplatz lag nicht weit von der Templerkirche entfernt.
    Dort stellten die Männer ihre Wagen ab und gingen den Rest zu Fuß.
    Ellroy traf als zweitletzter ein.
    Die anderen waren schon da. Er kannte ihre Autos. Nur der Sierra von Nigel Rick fehlte noch.
    Der Anwalt stieg aus. Seinen Koffer nahm er mit. Von der Seite näherte sich ihm Sam Langster. Im Dunst sah er aus wie ein Gespenst im Nebel. Der Bruder nickte Dean zu.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja.«
    Sam schaute auf Deans Hand. »Und was ist das?«
    »Ein Unfall. Ich habe mich gestochen, mit einer Schere. Sieht schlimmer aus, als es ist. Zwei Spritzen, einen Verband, das wird reichen.« Die Lüge kam ihm glatt über die Lippen, und Dean schämte sich dafür.
    Auch die beiden anderen näherten sich. Es waren Eric Langster und Barry Lockland. Sie hatten Deans Erklärung gehört und fragten auch nicht mehr.
    »Was ist mit Nigel?«
    Achselzucken.
    Etwas krabbelte über Deans Rücken. Das Nigel Rick noch nicht anwesend war, gefiel ihm überhaupt nicht. Zwar wohnte er am weitesten vom Ziel entfernt, aber er gehörte zu denen, die immer mehr als pünktlich waren.
    Die Männer beschlossen, ihm noch fünf Minuten zu geben. War er dann nicht da, würden sie schon in die Kirche gehen und die Vorbereitungen treffen.
    Sie standen im Dunst, eingehüllt von der Feuchtigkeit. Sie fühlten sich nicht wohl. Jeder schien etwas auf dem Herzen zu haben, nur traute sich niemand, auch darüber zu sprechen. Sie blieben stumm, und jeder hing seinen Gedanken nach.
    Die Zeit verstrich.
    Langster schaute auf die Uhr.
    »Wie lange noch?«
    »Eine Minute, Barry.«
    Die ließen sie verstreichen. Dean Ellroy ging einige Schritte vor. Er schaute auf die Straße, an der dieser kleine Parkplatz lag. Das Pflaster schimmerte feucht. An einigen Stellen wurde es von Lichtern getroffen und schimmerte wie eine fahle Spiegelfläche, gegen die Kerzenschein fiel.
    Auch die anderen gesellten sich zu ihm.
    »Ich glaube, wir gehen«, schlug Ellroy vor.
    »Gut.«
    Sie nahmen ihre Koffer mit. Als sie über die Straße schritten, sahen sie aus wie vier Geschäftsleute, die sich zu einem Treffen verabredet hatten.
    Schon bald hatte sie die Dunkelheit zwischen den Hauswänden verschluckt. Wenig später erreichten sie auch den Weg, der sie direkt bis zur Kirche führte.
    Sie gingen hintereinander, ohne ein Wort zu sprechen. Der Nebel dämpfte ihre Tritte.
    Ellroy wußte, daß sich Sinclair und dessen Kollege in der Nähe befinden mußten. Verstohlen schaute er sich um, ohne allerdings einen von ihnen entdecken zu können.
    Beide verhielten sich sehr geschickt und blieben zunächst in sicherer Deckung.
    Bevor sie die Kirche betraten, zogen sie sich um. Das passierte in dem kleinen Anbau direkt vor dem Eingang, und sie waren durch das wellenartig verlaufene Dach geschützt.
    Sie schwiegen.
    Nur das Rascheln des Stoffs war zu hören, als die Gewänder über ihre normale Kleidung hinwegglitten.
    Zu sprechen brauchten sie nicht, denn es war immer wieder das gleiche Ritual. Auch der Ausdruck in ihren Gesichtern hatte sich verändert. Er war sehr ernst geworden und gleichzeitig sehr feierlich, denn sie wollten zeigen, daß sie nicht zum Spaß gekommen waren. Ihre Aufgabe beinhaltete etwas Besonderes.
    Sam Langster ging als erster. Er zog die Kirchentür auf. Schwer lag die Klinke in seiner Hand. Er mußte sich schon anstrengen, um die Tür mit einer Hand aufzuziehen, um kurze Zeit später in dieses weihvolle Schweigen hineinzutreten, das die Kirche ausfüllte. Ihre hellen Gewänder schimmerten, der Stoff bewegte sich bei jedem Schritt. Er warf Falten, die auch die Kreuze auf der Brust nicht verschonten, so daß sie aussahen, als würden sie sich verzerren und zu blasphemischen Fetischen werden.
    Düsternis und Kühle. Nur sehr schwaches Licht, das durch die hohen Fenster an der Seite sickerte, mehr Schatten als Helligkeit. Breite Rundsäulen trugen die gewölbte Decke.
    Auf dem Boden
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