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0740 - Das Blutgespenst

0740 - Das Blutgespenst

Titel: 0740 - Das Blutgespenst
Autoren: W.K. Giesa
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geschaffen. Du gehorchst mir. Du tötest Zamorra. Jetzt sofort. Du weißt, wo du ihn findest.«
    Ich kann es nicht, erwiderte das Blutgespenst. Nicht jetzt.
    »Du wirst es jetzt tun, oder ich lösche deine Existenz.«
    Das Gespenst gab ein eigenartiges, klagendes Heulen von sich und entschwand.
    Battaglia ballte die Fäuste. Er musste es zu Ende bringen. Oder er verlor die Gunst seines Gönners. Das Blutgespenst hatte eine Chance verpasst. Einen zweiten Fehlschlag konnte der Alte nicht dulden. Er würde sein Geschöpf bestrafen müssen.
    Doch was dann? Wen oder was sollte er dann gegen Zamorra einsetzen?
    Er befand sich in einer Zwickmühle. Aber was hätte er tun sollen, als den Willen seines Gönners zu erfüllen?
    Er war alt, älter als alle Menschen, die er kannte. Er war ein Auserwählter, von Geburt an mit einem besonders langen Leben gesegnet. Doch jener, der ihn zur Quelle des Lebens hätte führen können, hatte ihn nie gefunden. Und jetzt näherte seine Lebensspanne sich endgültig ihrem Ende. Bis der neue Erbfolger so weit war, dass er Battaglia zur Quelle führen konnte, war es zu spät.
    Aber sein Gönner hatte ihm die Unsterblichkeit versprochen. Als Gegenleistung dafür, dass er Zamorra tötete!
    Battaglia wollte nicht sterben. Er wollte ewig leben.
    Also musste Zamorra sterben. Egal wie.
    Das Blutgespenst musste es schaffen. Oder Battaglia musste es selbst tun.
    Aber er war alt geworden. Er konnte sich zwar mit seinen Zaubertricks vor vielen Dingen schützen, zum Beispiel vor Pistolenkugeln oder Messerstichen oder Gift, aber er ahnte, dass er in einer direkten Auseinandersetzung mit Zamorra unterliegen musste. Auch Zamorra war ein Auserwählter, und Zamorra war an der Quelle des Lebens gewesen!
    »Astardis«, murmelte Battaglia. »Du musst mir helfen. Allein schaffe ich es nicht mehr!«
    Aber er konnte Astardis jetzt nicht anrufen. Die Decke mit dem Sigill war fort. Er musste erst ein neues Sigill zeichnen.
    Hastig machte er sich an die Arbeit.
    ***
    Montecastrilli war klein genug, dass sich eine Suche nach dem Daumenpeilverfahren lohnte. Ted Ewigk schlug die Richtung ein, aus welcher Gino herangestürmt war, und hoffte, dass der nicht zwischendurch im Zickzack gelaufen war.
    Er ging wie Zamorra zu Fuß. Nicole lenkte den Rolls-Royce im Schritttempo hinter den beiden Männern her. Nicht, weil sie fußkrank war, sondern weil sie ein Fluchtfahrzeug in Bereitschaft haben wollte, falls etwas schief ging.
    Plötzlich zuckte Zamorra zusammen. »Da!«
    Ted sah es im gleichen Moment. Das Blutgespenst kehrte zurück!
    Die nebelhafte Erscheinung schwebte heran. Es gab keinen Zweifel, was sie beabsichtigte.
    »Tu was, verdammt!«, stieß Zamorra hervor. »Mach das Biest fertig, bevor es mich fertig macht!«
    »Ja doch, Mann!«, blaffte der Reporter zurück. »Warte einen Moment!«
    Zamorra war nicht sicher, ob dieser Moment ausreichte. Wieder war das Amulett keine Hilfe. Er überlegte, in den Rolls zu springen, damit Nicole einen Fluchtstart hinzaubem konnte. Vielleicht würde das Blutgespenst mit dem Tempo eines schnellen Wagens nicht mithalten können. Das verschaffte Zamorra wenigstens einen kleinen Aufschub.
    Aber da war das Biest schon heran.
    Ted war immer noch damit befasst, seinen Dhyarra-Kristall auf die neue Situation einzustellen. Das Blutgespenst warf sich auf Zamorra, und das Gemetzel begann.
    ***
    Battaglia legte das Kreidestück beiseite, mit dem er Astardis' Sigill jetzt einfach auf die Tischplatte gemalt hatte. Dann sprach er die Anrufungsformel.
    Nichts geschah. Astardis schien der Beschwörung nicht Folge leisten zu wollen.
    Battaglia wiederholte sie, abermals erfolglos. Allmählich brach ihm der Schweiß aus. Er war nicht sicher, ob das Blutgespenst seinem letzten Befehl tatsächlich gehorchte und Zamorra umbrachte, oder ob das ein Fehlschlag wurde. Wenn es daneben ging, würde dieser Zamorra schon bald hier in der Tür stehen. Montecastrilli war klein genug, eine gesuchte Person innerhalb relativ kurzer Zeit zu finden. Vor allem, wenn Magie im Spiel war.
    Er überlegte, ob es nicht erforderlich war, den Höllenzwang einzusetzen. Eine wesentlich radikalere Form der Beschwörung, der Astardis gehorchen mußte. Aber damit würde er seinen Gönner erheblich verärgern. Bisher war der Dämon stets sehr freundlich zu ihm gewesen. Das konnte sich ändern.
    Doch es ging um sein Leben…
    Er war noch unschlüssig, als Astardis doch noch materialisierte.
    »Es ist dir also gelungen, Zamorra zu
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