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0737 - Unternehmen NUG

Titel: 0737 - Unternehmen NUG
Autoren: Unbekannt
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ihm durch die Selbstvernichtungsanlage - aber nicht, ohne vorher auf „Sendung" umgeschaltet zu haben.
    Die Laren sollten glauben, daß er, der Vario-Roboter, nach seiner Entdeckung geflüchtet war.
    Jerz Kantoenen legte den Körper des Springers sanft, wie einen guten Freund zu Boden. Als er sah, daß noch schwaches Leben in ihm war, wandte er sich abrupt ab und kehrte durch den Geheimgang in sein Büro zurück.
    Sekunden später tauchten die uniformierten Überschweren auf und besetzten alle Räume des Gebäudes, in dem Jerz Kantoenens Wettbüro untergebracht war.
    Der Vario-Roboter stand noch einige bange Minuten der Ungewißheit durch. Obwohl sein positronischer Logiksektor dem Plasmazusatz seines Gehirns versicherte, daß der Plan perfekt war, war der Vario-Roboter auch darauf vorbereitet, die Jerz-Kantoenen-Maske aufzugeben. Er hatte auch für diesen Eventualfall vorgesorgt.
    Doch das blieb ihm erspart. Ein Anruf von Mondvon-Gronk brachte ihm die Gewißheit, daß sein Plan aufgegangen war.
    Der larische Oberbefehlshaber von Olymp entschuldigte sich für das überfallartige Erscheinen der Überwachungstruppen und versicherte, er werde dafür sorgen, daß Jerz Kantoenens guter Ruf durch diesen Vorfall nicht geschädigt würde.
    „Aber nicht doch, Kommandeur", erwiderte der Überschwere lachend. „Ich habe dadurch keineswegs Schaden erlitten. Im Gegenteil, der Vorfall kommt meinem Image sehr zugute. Ich selbst hätte keinen besseren Reklamegag ersinnen können."
     
    *
     
    Nachdem die Überschweren und Laren das Gebäude wieder geräumt hatten, suchte Jerz Kantoenen den Konferenzraum auf.
    Dort wurde er bereits von fünfzehn Personen verschiedener Nationalität und Abstammung erwartet.
    Zwei von ihnen waren Ertruser, vier hatten terranische Eltern, und einer sogar noch auf der Erde das Licht der Welt erblickt, vier Springer gehörten ebenso dazu wie ein Blue und ein Ara, die beiden restlichen waren olympgeborene Menschen.
    Alle diese Männer - und zwei Frauen - hatten irgendwann die Knute der larischen Herrschaft zu spüren bekommen und arbeiteten nun schon seit Jahren für Anson Argyris' Untergrundorganisation.
    Der Vario-Roboter schenkte ihnen sein vollstes Vertrauen und war sogar soweit gegangen, ihnen sein Geheimnis anzuvertrauen. Deshalb war er für sie immer „Kaiser Anson Argyris", welche Maske er auch gerade trug. Für sie war er nicht nur der Kämpfer für Freiheit und Rechte der Menschheit und anderer galaktischer Völker, sondern noch immer der Kaiser der Freifahrer.
    „Diesmal sind Sie ein zu großes Risiko eingegangen, Majestät", sagte Kevin Vellami, der einer der beiden Olympgeborenen war und sich selbst auch mehr als Freihändler denn als Rebell und Untergrundkämpfer sah. Deshalb hörte er es gerne, wenn man ihn mit „Fürst" ansprach - einem Titel, wie ihn die Schiffskapitäne der legendären Freifahrer für sich in Anspruch genommen hatten.
    Er war einer der sechs Männer, die den Vario-Roboter auf seiner Expedition begleiten sollten. Er fuhr fort: „Es war zu leichtsinnig, sich selbst bei den Laren zu denunzieren und dann noch den Hinweis zu geben, daß Kaiser Anson Argyris hier tätig war. Wie leicht hätte Mondvon-Gronk die richtigen Schlüsse ziehen können. Er ist nämlich alles andere als ein Dummkopf.
    „Eben weil er gerissen und intelligent ist, durfte ich es mir nicht zu leicht machen", erwiderte Jerz Kantoenen. „Ich stand vor der Wahl, Jerz Kantoenen oder Armur Lanczer aufzugeben. Nun, die Entscheidung fiel mir nicht schwer. Abgesehen davon, daß ich die Persönlichkeit des Springers nur als Köder für die Laren aufgebaut habe, bietet mir Jerz Kantoenen bessere Möglichkeiten für den Untergrundkampf. Während Jerz Kantoenen angeblich irgendwo auf Abenteuer aus ist, kann ich in die Zivilisation zurückkehren und meine Untergrundtätigkeit aufnehmen. Das ist nun schon einige Jahrzehnte gutgegangen - und es wird auch bei unserer Oranak-Expedition gutgehen. Wir müssen herausfinden, was die geheimnisvollen Aktivitäten der Laren zu bedeuten haben, die vor nunmehr einem halben Jahr begonnen haben."
    „Man könnte es ebenso eine lauernde Inaktivität nennen", warf Manc Yanido ein, der zweite Olympgeborene. Er war um zehn Jahre jünger als Kevin Bellami und ein Heißsporn, der manchmal dazu neigte, zu handeln, bevor er dachte. Aber er war ein ausgezeichneter Mechaniker und hatte zusammen mit Anson Argyris nach alten Plänen den Außenbord-Atommotor gebaut, der das Floß
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