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0735 - Die Teleporter

0735 - Die Teleporter

Titel: 0735 - Die Teleporter
Autoren: Jason Dark
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die Leiche zu sehen. Er wußte, daß der Tote auf dem Rücken lag und von einem blutbefleckten Tuch bedeckt war, und diesen Anblick erwartete er auch.
    Geschockt blieb er stehen.
    Luti sah nicht mehr so aus.
    Es gab ihn praktisch nicht mehr. Die Telekräfte mußten mit ihm gespielt haben. Sie hatten ihn wieder einmal gepackt, aufgelöst und dann auf eine so furchtbare Art und Weise wieder zusammengesetzt, daß er nichts Menschliches mehr an sich hatte.
    Vor ihm breitete sich eine Lache aus.
    Sie schillerte grünschwarz. Er wäre nie auf den Gedanken gekommen, es mit Luti zu tun zu haben, wenn da nicht das Augenpaar gewesen wäre, das auf der Oberfläche schwamm.
    Zwei Augen.
    Lutis Augen!
    Suko schluckte. Er schüttelte den Kopf, atmete scharf ein, auf seinem Rücken lag der Vorhang der Angst.
    Mein Gott, dachte er, die andere Seite macht nicht einmal vor einem Toten Halt.
    Langsam ging er näher.
    Die Augen lagen so, daß sie in die Höhe schauten, und Suko hatte den Eindruck, als wollten sie nur ihn anstarren. Der Druck im Magen nahm zu, es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte sich übergeben müssen. Es lag nicht allein an dem schaurigen Bild, sondern auch daran, daß er sich so hilflos fühlte.
    Hier spielten die Feinde mit ihm, ohne daß er sie kannte.
    Endeten so die Teleportingreisen, wenn nichts anderes mehr zusammenzufügen war? Konnte man diesen Zustand als das Ziel der Unbekannten ansehen? Das mußte es wohl sein.
    Er drehte sich um, weil er das schwarze Telefon auf dem kleinen Tisch gesehen hatte. Er bekam Magendrücken, als er daran dachte, was er seinem Chef mitzuteilen hatte. Er würde ihn aus dem tiefen Schlaf reißen und ihn dabei mit Dingen konfrontieren, die unfaßbar waren. Suko fühlte sich wie ein Soldat, der auf verlorenem Posten steht.
    Er wählte die Privatnummer seines Chefs. Einen Stuhl hatte er sich herangezogen, denn das Gespräch konnte länger dauern. Es dauerte allerdings nicht sehr lange, bis Sir James abgehoben hatte.
    »Ich bim es, Suko.«
    »Sie?«
    »Ja, Sir.«
    Der Superintendent räusperte sich. Kein Wort des Vorwurfs drang über seine Lippen. Statt dessen sagte er: »Wenn Sie um diese Zeit anrufen, Suko, wird das seinen Grund haben.«
    »Darauf können Sie sich verlassen, Sir.« Er war kaum in der Lage, normal zu sprechen. Seine Stimme hörte sich nicht allein für ihn fremd an.
    »Was ist mit Ihnen, Suko?«
    »Sir, ich habe eine Hölle hinter mir. Das heißt, ich stehe noch mittendrin.«
    »So schlimm?«
    »Ja.«
    »Und John?«
    »Das ist das Problem…«
    Plötzlich änderte sich die Stimme des Superintendenten. Sie klang stählern und knallhart. Jetzt war er hellwach und ließ sich durch nichts mehr aus dem Konzept bringen.
    Suko gab seinen Bericht ab. Es fiel ihm verdammt schwer. Immer wieder unterbrach er sich selbst und suchte in der Pause nach den richtigen Worten.
    Es wurde ein sehr langes Gespräch. Sir James unterbrach ihn kein einziges Mal, aber Suko hörte, wie er sich Notizen machte, denn hin und wieder kratzte und schleifte etwas über das Papier.
    Der Inspektor war gespannt, wie sein Chef reagieren würde und beinahe enttäuscht, als dieser sagte:
    »Kommen wir zur Sache, Suko.«
    »Ich bin dabei.«
    »Sie ja, ich nicht. Ich möchte wissen, was dahintersteckt. Daß Sie mir hier keine Märchen erzählt haben, steht für mich fest. Sie wissen mehr als ich. Was Sie angedeutet haben, läßt mir die Haare zu Berge stehen. Es ist einfach unglaublich, aber Sie werden bestimmt mehr über die Hintergründe wissen.«
    »Ich habe nachgedacht. Was ich Ihnen sage, Sir, hörte sich an wie die reine Spekulation, doch ich gehe davon aus, daß es sich dabei um die Wahrheit handelt.«
    »Gut.«
    »Teleporting, Sir.«
    Pause. Dann: »Ein etwas seltsamer Begriff.«
    »Das gebe ich zu, aber ich sehe es nicht anders. Die Menschen lösen sich einfach auf. Da gibt es eine Kraft, die es schafft, daß sich die Personen zerreißen. Sie zerfallen in ihre Atome und Moleküle, die sich an einem anderen Ort wieder zusammensetzen. Wenn derjenige Glück hat, dann als normaler Mensch, hat er Pech, sieht er aus wie ein großes Monstrum.«
    »Das Sie natürlich gesehen haben.«
    »Sie sollten kommen, Sir, und sich den Beweis anschauen. Ich muß auch über andere Dinge mit Ihnen reden, aber auf der Bühne dieses Theaters werden sie zwei Menschen erleben, die sich miteinander vermischt haben. Es ist unglaublich, aber leider wahr.«
    »Gut, das werde ich sehen. Was ist mit John?«
    »Ich kann
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