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0733 - Der Weg des Diktators

Titel: 0733 - Der Weg des Diktators
Autoren: Unbekannt
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können gewiß sein, daß ich Sie entsprechend fördern werde, falls es die angedeuteten Konsequenzen geben sollte."
    „Deswegen habe ich nicht davon gesprochen. Ich habe laut gedacht, weil ich von Ihrer Qualität überzeugt bin, Sir!"
    schwächte Kratt ab. Er glaubte, was er sagte, aber er verkannte keineswegs die Schwierigkeiten, die sich Casalle in den Weg stellen würden.
    „Ihr Erfolg hängt einzig und allein vom Zeitpunkt ab, an dem Sie Ihre Kandidatur anmelden. Offiziell bekanntgeben, meine ich.
    Wenn einer der beiden Gegner schon entscheidend geschwächt ist, haben Sie noch leichteres Spiel als an Bord der BEAUTY!"
    „Sie haben recht. Lassen Sie mich jetzt allein, Major."
    Heylin Kratt stand auf. Er sah deutlich, daß seine Vorschläge gezündet hatten. Trevor Casalle, sein Vorbild, begann sich mit den Gedanken zu beschäftigen. Das Ergebnis dieser Überlegungen glaubte Kratt schon jetzt zu kennen. Er würde jedenfalls Casalle helfen, so gut er es konnte.
    „Ich wünsche Ihnen eine Nacht voller guter Gedanken!" sagte Heylin Kratt, verabschiedete sich und verließ die kleine, aber hervorragend ausgestattete Dienstwohnung des Admirals.
    Ohne ihn wirklich zu sehen, starrte Casalle ihm nach.
    Vermutlich hatte Kratt recht.
    Man mußte die Situation genau erwägen und die Chancen exakt berechnen. Casalle verwarf die Idee, eine seiner Freundinnen anzurufen und für die Nacht einzuladen. Er spürte das kalte Feuer einer neuen Begeisterung in sich. Er glaubte, den richtigen Weg zu kennen - den Pfad, an dem entlang das „Licht der Vernunft" immer heller werden würde.
     
    *
     
    Als erster brach Roi Danton das Schweigen. Er blickte in die ernsten Gesichter seiner Freunde und erklärte: „Wir befinden uns in einer wenig beneidenswerten Lage, trotz der ungeheuren Menge von Wissen, die uns Reginald mitgebracht hat."
    „So schlecht sehe ich die Lage gar nicht!" widersprach Bull.
    Danton, Bull und acht Frauen und Männer hatten sich versammelt. Die notwendige Arbeit des Tages war getan worden, jetzt gab es Zeit zu einem ruhigen, entkrampften Gespräch. Seit dem Augenblick, an dem Bully eingetroffen war, hatte sich die Entwicklung innerhalb der OGN förmlich überschlagen.
    „Mein Platz ist leer!" sagte Bull ruhig. „Und ich weiß, daß sich Ructyn und Khantank darum streiten werden. Das ist sicher.
    Die Nachrichten, die wir hören, reden eine deutliche Sprache."
    Seit Jahrzehnten gab es hier eine Abteilung, die Nachrichtensendungen interpretierte. Die Umsetzung von Gedanken und Überlegungen aphiler Menschen war nicht sehr schwierig, wenn das Schema gefunden worden war.
    Die Unfälle und Selbstmorde, von denen wie von einer gezielt grassierenden Seuche Männer und Frauen dahingerafft wurden, zeigten deutlich den Kampf der beiden Anwärter.
    Danton winkte müde ab.
    „Mich beunruhigt etwas ganz anderes. Wir können schon jetzt absehen, daß Ructyn der Sieger bleibt. Khantank ist ihm weder intellektuell gewachsen, noch bringt er die verschlagene Rücksichtslosigkeit auf, die das Wiesel anwendet. Mit Sicherheit bedient sich Ructyn der Outsider."
    „Jocelyn der Specht!" murmelte Bull. Auch er erinnerte sich deutlich an den Mann mit dem hämmernden Finger.
    „Unter Umständen, ja. Ich glaube, es wird ein dritter Anwärter auftauchen. Es wäre zu überlegen, ob wir nicht jemanden aufbauen und ihm ein Abkommen vorschlagen."
    Die Leiterin der psychologischen Abteilung fragte entgeistert zurück: „Das kann nicht dein Ernst sein, Roi? Du willst den Aphilen helfen, uns weiterhin zu unterdrücken und das Buch zu verbieten?
    Wir sollten das herrschende Chaos ausnutzen!"
    Roi hob die Schultern und bekannte zögernd: „Nichts anderes sollten wir tun, richtig! Aber über die Form unserer Beteiligung müssen wir diskutieren."
    Bull hob die Hand. Alle schwiegen und sahen ihn erwartungsvoll an. Er faßte die Gedanken der letzten Tage zusammen. Auch er hatte versucht, ein Konzept zu finden, das der Organisation Guter Nachbar das Überleben ermöglichte und das Leben erleichterte.
    Er sprach ruhig und überlegt: „Die Sache der wahren Menschen, der Immunen also, muß entscheidend unterstützt werden. Darüber sind wir uns alle ausnahmslos einig. Wir vegetieren dahin wie gejagte Tiere, es gibt nicht einmal ein Reservat."
    Ein Summer ertönte. Ein Besucher wurde Danton gemeldet, er gab Anordnung, ihn hierher zu bringen.
    Die Unterbrechung war so kurz gewesen, daß sie nicht gestört hatte. Bull fuhr fort: „Wir sollten instabile
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