Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0733 - Der Weg des Diktators

Titel: 0733 - Der Weg des Diktators
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
eine neue Überwachungstechnik ausdenken müssen", erklärte Casalle halblaut. „Gehen wir."
    Kratt ging in den zentralen Senderaum, Seraph und Casalle trennten sich kurz vor dem Eingang der Halle. Seraph setzte sich in den Regiesessel, ließ rund um sich die Testgeräte aufbauen und befestigte Mikrophon und Kopfhörer an seinem Schädel. Er sah auf die Uhr. Noch knapp eine halbe Stunde. Langsam und suchend glitten seine Augen über die Reihen der Zuschauer, die meistenteils schwiegen und die verwirrende Anordnung der vielen Maschinen betrachteten.
    „Kamera eins auf die Zuschauer. Langsam entlangfahren, Großaufnahmen besonders charakteristischer Gesichter, alles speichern. Wir brauchen Material für Einblendungen!" sagte er leise.
    „Verstanden."
    Er musterte auf dem Monitor dicht vor seinen Augen die Großaufnahmen. Je mehr Gesichter er sah, desto öfter dachte er an den Ungewissen Ausgang dieses merkwürdigen Duells. Die Zeit verging, die Spannung nahm zu. Die Techniker, eine von ihm binnen weniger Stunden geschulte Truppe, warteten auf Ructyn.
    Inzwischen hatten sämtliche Sender und alle Verteilerstationen die bevorstehende Übertragung angesagt, immer wieder darauf hingewiesen, die Halle gezeigt, in die Vorbereitungen hineingeblendet, die Zuschauer gezeigt und jetzt den wartenden Admiral Trevor Casalle, der mit übergeschlagenen Beinen in seinem Sessel saß, in seinen Aufzeichnungen blätterte und einen ausgeglichenen und beherrschten Eindruck machte.
     
    *
     
    Ein Schwarm von militärisch ausgestatteten Gleitern senkte sich jetzt auf den freien Platz zwischen dem kleinen Raumschiff und dem Haupteingang des Testzentrums. Das gleiche paramilitärische Zeremoniell lief ab, Kommandos waren zu hören, Kameras richteten sich auf den schwersten Luftgleiter, dessen Tür aufglitt. Schmenk Ructyn kam heraus, und jeder konnte erkennen, warum er den Beinamen Wiesel erhalten hatte.
    Er bewegte sich mit derselben Schnelligkeit und Geschicklichkeit wie dieses Tier. Innerhalb weniger Minuten hatte er die Entfernung zwischen Gleiter und seinem Sessel zurückgelegt und ließ sich in den Sessel fallen.
    Dieses Mal gibt es keine Verstellautomatik, die ihn größer erscheinen läßt, dachte Seraph. Wie erwartet, griff Ructyn an die Stelle, an der sich sonst der Schalter der Automatik befand. Umsonst. Er beherrschte sich und setzte sich kerzengerade hin, warf Casalle, der sich vor ihm angemessen verbeugte, einen scharfen Blick zu, dann lehnte er sich an.
    Seraph sagte: „Wir gehen in sieben Minuten auf Sendung. Alles bereitmachen."
    Tiefstrahler wurden eingeschaltet, Maskenbildner eilten hin und her. Die Unterhaltungen im Publikum verstärkten sich zu einem durchdringenden Summen. Ructyn beugte sich vor und musterte verschiedene Personen in den untersten Reihen. Ein leichter Ausdruck der Beruhigung erschien in seinem runden Gesicht. Die Computer wurden aktiviert.
    Die Stäbe von Ructyn und Casalle hatten verschiedene Problemkreise ausgearbeitet, die in Reihen von Fragen von den Maschinen gestellt werden würden. Langsam kam Ordnung in das Durcheinander. Andere Scheinwerfer wurden ausprobiert, dann schwebten sicher und schnell die sechs Kameras an ihre Plätze.
    „Vier Minuten!" sagte Seraph ruhig. „Auch die zwei Kontrahenten bitte - Achtung!"
    „Verstanden."
    Ein Techniker legte seine Finger auf ein Paneel und schaltete die Elemente der Computer an. Jetzt belebte sich der Ring der Maschinen. Das Duell kann beginnen, dachte Seraph.
    Für ihn stand der Sieger jetzt schon fest. Alle optischen Zutaten hatte er geliefert und arrangiert.
    „Ansage!"
    „Auf Sendung!"
    Auf dem Testbildschirm erschien die Ansagerin einer fernen Sendezentrale von Terra Vision. Sie sprach einen verbindenden Test, erklärte noch einmal, worum es ging, und lenkte dann die Aufmerksamkeit einiger Milliarden Zuschauer auf die kommenden Stunden. Schnitt. Eine kurze Schaltstörung, dann stand die Totalansicht des Raumes auf den Visiphonschirmen aller Empfänger.
    Die Kamera schien näher zu gleiten und blieb schließlich so stehen, daß beide Kandidaten gut zu sehen waren.
    Augenblicklich summte der Computer auf und fragte laut und deutlich: „Die Lösung eines Problems muß - aufgezeigt werden. Nehmen Sie alle bekannten Fakten und erklären Sie, warum die These vom Fluchtplaneten für den weiteren Bestand des Planeten unwichtig ist..."
    Der Zufallszahlengenerator wählte als ersten Schmenk Ructyn für die Antwort aus. Schmenk begann sofort zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher