Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0733 - Der Weg des Diktators

Titel: 0733 - Der Weg des Diktators
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zuschauer sind laut Interkom bereits unterwegs. Sie kommen aus Terrania City!" sagte Seraph und blieb hinter dem Regiesessel stehen.
    Mißtrauisch musterte er die Szene, die er aufgebaut hatte. Zwei Tischplatten mit Schreibgeräten und kleinen Rechnern, dahinter die Sessel, in einem freien Kreis mitten zwischen den Aufnahmeoptiken angeordnet. Beiden Kandidaten waren Kennfarben zugeordnet worden, die reinere Farbe kennzeichnete den Platz Admiral Casalles.
    Wie ein Wall umgaben die technischen Geräte die zwei Tische.
    Nach hinten war der Blick weitestgehend offen und zeigte den Blick auf die Hochebene. Dieser Ausblick war von bestechender Trostlosigkeit. Man sah über die Kante dieses Tafelbergs weit ins Land hinaus.
    Die gegenüberliegende Seite bestand aus einem Ausschnitt eines schräggestellten Kreisrings. Dort waren die Sitze montiert.
    Für einige Stunden konnten die Teilnehmer Casalle und Ructyn selbst beobachten. Viele Plätze waren jetzt schon reserviert.
    Beide Kandidaten hatten offensichtlich Sicherheitsleute abgestellt, die diese Plätze brauchten.
    Keine überflüssige Maßnahme, sagte sich Seraph und blickte quer durch die Halle und durch die riesigen Fenster. Er sah eine lange Schlange von schweren Personentransportern, die deutlich dieses Hochplateau als Ziel hatten. Die Zuschauer. Die Statisten.
    Und unter ihnen, das wußte er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, gab es Angehörige der OGN, Outsider und Männer, die aus Todesangst und auch deshalb, weil es das Reglement erforderte, sowohl Ructyn als auch Casalle bis in den Tod folgen würden.
    Es versprach ein interessanter Mittag zu werden. Ein letztes Mal musterte Seraph seine Arrangements, dann setzte er sich schwer in den Regiesessel, streckte seine langen Beine von sich und wartete.
    Ructyn mußte wissen, daß er in diesem Duell gegen Casalle wenig Chancen hatte. Ein gerissener Kämpfer wie das Wiesel würde auf dieser Sicherheit eine Strategie aufbauen.
    Dustin Seraph grinste kurz und wußte, daß ihm aufregende Stunden bevorstanden. Nicht nur ihm. Wenn hier die Sendekanäle freigegeben wurden, hörten alle Menschen Terras und Lunas zu.
     
    *
     
    Als auf der Panoramagalerie des kleinen Raumschiffs die ersten Gipfel der Anden auftauchten, sagte Major Kratt leise: „Es beginnt. Sie fühlen sich sicher, Sir?"
    „Völlig sicher. Denken Sie daran, was wir in den letzten Stunden alles arrangiert haben."
    Kratt hatte dafür gesorgt, daß auf dem Flug von Terrania City bis hierher nichts passieren konnte. Drei andere Korvetten flogen Begleitschutz, hoch über ihnen in der Atmosphäre.
    „Wir begeben uns an einen sehr isolierten Ort!" erklärte Kratt.
    Es war deutlich zu erkennen, daß er von dieser Situation nicht allzuviel hielt.
    „Auch ich bin entsprechend vorbereitet. Ructyn wird keine Chance haben", erklärte Trevor Casalle.
    Je näher der bestimmte Augenblick kam, desto mehr war Casalle von sich, seiner Mission und seinem Erfolg überzeugt.
    Unter allen Männern, die es auf der Erde gab, war er einfach der beste Anwärter auf den Thron. Für ihn galt es schon jetzt als sicher, daß er im Triumph nach Terrania City zurückkehren und dort Imperium-Alpha zu seinem Reich machen würde. Diese Überzeugung drückte sich schon jetzt in jeder Geste aus und erfüllte ihn innerlich mit einem großartigen Überlegenheitsgefühl.
    Und dabei hatte ihm sein exzellenter Verstand, der wie eine Rechenmaschine arbeitete, vollständig recht gegeben.
    Die Korvette der BEAUTY OF LOGIC landete in dreitausend Metern Entfernung von dem flachen, halb in den Felsen der gigantischen Plattform hineingebauten Zentralgebäude. Drei Gleiter setzten sich in Bewegung und hielten neben der offenen Schleuse. Bewaffnete Mannschaften und Roboter Schwarmten aus und bildeten einen Sicherheitskreis. Minuten später empfing Dustin Seraph seinen Chef in einem der Eingangskorridore.
    „Ist Ructyn schon da?" fragte Casalle. Immer wenn er sich in der Nähe Seraphs befand, fühlte er die Welle der Beruhigung, die von diesem Mann ausging.
    „Noch nicht. Aber eine Menge Zuschauer. Davon viele mit Sonderausweisen. Ich vermute, es sind die bezahlten Söldner Ihres Gegners, Sir."
    „Das vermute ich auch. Leute von der OGN anwesend?"
    „Wenn sie sich im Saal befinden, dann sind sie hervorragend getarnt. Das gilt auch für die Outsider. Die PIK-Signale sind so gut gefälscht, daß keine der Kontrollmaschinen ansprach."
    „Wenn ich das Licht der Vernunft bin, werden wir uns
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher