Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0732 - Monsterklauen

0732 - Monsterklauen

Titel: 0732 - Monsterklauen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
Erhöhung der Entropie in unserer mittlerweile vergangenen eigenen Welt erhöhte sich auch unser magisches Potential. Und das haben wir zum Silbermond mitgebracht, als Julian uns über die Regenbogenbrücke hierher evakuierte.«
    »Und mit dieser Magie hast du herausgefunden, dass dieser Baum -meiner ist?«
    »Ja«, sagte Norr.
    Sie glaubte ihm.
    Sie hatte die unfaßbare Stärke der Sauroiden-Magie erlebt. In deren Welt wäre sie selbst mit ihren Druiden-Fähigkeiten ein Nichts gewesen, aber die Echsenwesen waren hier Magie-Giganten. Es musste Norr leicht gefallen sein, es herauszufinden.
    »Ich bin also euer Versuchsobjekt«, sagte sie. »Warum habt ihr es mir nicht vorher gesagt?«
    »Es sollte eine Überraschung werden.«
    »Sie ist euch gelungen«, seufzte sie. »Wir müssen Gevatter Tod warnen. Etwas ist nicht in Ordnung, aber ich weiß noch nicht, was. Er darf noch keine weiteren Lebensbäume erwecken, ehe wir mehr wissen. Ihr hättet früher mit mir darüber reden sollen.«
    »Aber du wusstest, dass er es plante. Was hätte es geändert, einen anderen Baum als deinen zu wählen?«
    Sie legte den Kopf in den Nacken und sah zur Decke des kleinen Zimmers. Unbefohlen öffnete sich eine Art Dachfenster und zeigte ihr den Himmel über der Organstadt. Das Haus war optimal an seine Bewohnerin angepasst und führte auch unausgesprochene Wünsche aus.
    »Ich meine das wie«, präzisierte sie. »Ihr hättet mich in die Aktion einbeziehen sollen. Ich hätte euch helfen können, sicher. Jetzt müssen wir das Problem suchen, das es sonst vielleicht gar nicht gäbe. Ihr seid alle drei keine Silbermond-Druiden. Was wißt ihr schoß über uns? Ich bin sicher, dass es Julian war, der so entschied. Er…«
    »Du magst ihn nicht, das wissen wir alle…«
    »Oh, das trifft es nicht. Ich stehe ihm nur nicht ganz so kritiklos gegenüber.«
    »Dennoch trifft ihn keine Schuld. Gevatter Tod war sicher, dass er es allein schaffen würde. Er wehrte sich sogar gegen unsere Unterstützung, bis er begriff, dass es ohne sie nicht ging.«
    Vali starrte ihn an.
    »Gehen wir zu ihm«, sagte sie dann.
    ***
    »Du verlangst viel, mein Freund«, sagte Shado. »Aber ich kenne dich. Du würdest das nicht verlangen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre.«
    »Ich verlange nicht, ich bitte«, sagte Zamorra.
    »Spielt es eine Rolle? Zum Silbermond… Ich weiß nicht, ob ich das kann. Es berührt einen Traum.«
    »Eben deshalb«, sagte Zamorra. »Dieser Traum ist eine Welt. Müsste sie nicht in gewisser Weise Ähnlichkeit mit der Traumzeit haben? Das eine wie das andere ist eine Schöpfung…«
    »Rede keinen Unsinn«, stoppte Shado ihn. »Du weißt nicht, was du da sagst. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich jetzt annehmen, dass du mich verhöhnst - und nicht nur mich, sondern die Traumzeit selbst, deren Teil ich ebenso bin wie alles andere. Ich werde versuchen, es dir zu erklären. Aber nicht in dieser Nacht an diesem Telefon.«
    »Du wirst mir helfen?«
    »Ich werde dir immer helfen, weil ich dir immer geholfen habe. Du wirst zu mir kommen, und du wirst dorthin gehen, wo deine Bestimmung auf dich wartet.«
    Zamorra fröstelte plötzlich. Bestimmung? Was meinte der Aborigine damit?
    Aber er kam nicht mehr dazu, Shado danach zu fragen. Der hatte die Telefonverbindung soeben unterbrochen.
    Zamorra drückte an seinem Terminal ebenfalls auf die Austaste. Der Monitor schaltete sich auf Stand-by zurück.
    Der Dämonenjäger erhob sich und kehrte dann zu den drei Frauen zurück, um sie von seinem Plan zu unterrichten. Er hatte Shados Zusage. Jetzt mussten sie nur noch nach Sydney reisen.
    Das war von allen Problemen das geringste.
    ***
    Julian Peters, der Träumer, hatte sich nur zu gut gemerkt, was Padrig YeCairn getan hatte. Der alte Mann, der einstige Krieger und heutige Heiler, besaß nahezu unglaubliche Kenntnisse. Oft fragte Julian sich, wo und wann Gevatter Tod sie erworben hatte. Manche Dinge schien er auch intuitiv zu erfassen, und bislang hatte er noch nichts falsch gemacht. Inzwischen gab es Sauroiden, die eher zu ihm gingen als zu ihren eigenen Ärzten, wenn sie erkrankten oder Verletzungen erlitten hatten. Sie vertrauten ihm und seiner erstaunlichen Heilkunst.
    Manchmal bedauerte Julian, dass er selbst keinen Grund fand, sich ebenfalls von YeCairn behandeln zu lassen. Aber er war kein normaler Mensch. Er war ein magisches Wesen. Entsprossen der liebevollen Verbindung einer Telepathin und dem Sohn des Asmodis. Er war der Enkel des Teufels -
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher