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0723 - Kolonie der Cyborgs

Titel: 0723 - Kolonie der Cyborgs
Autoren: Unbekannt
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Schöpfer jedoch besaßen: das Talent der Anpassung. Das hatten sie mehrmals unter Beweis gestellt.
    Außerdem war es ihnen wahrscheinlich gelungen, noch bei Tageslicht den Sumpf zu durchqueren und so einen neuen Vorsprung zu gewinnen, in welche Richtung auch immer sie vordrangen.
    Zitternd vor Kälte und Furcht erwarteten die beiden Cyborgs den Beginn des neuen Tages, der die Entscheidung bringen mußte.
     
    6.
     
    Ausgeruht und relativ frisch erwachten Tifflor und Elma.
    Durst litten sie keinen, denn in den großen Blättern hatte sich Regenwasser gesammelt. Und als Tifflor eine kleine Kletterpartie in die nähere Umgebung veranstaltete, entdeckte er saftige, gelbe Früchte, die einen angenehmen Geschmack besaßen. So wurden sie auch noch satt.
    Aber sie froren, denn der Regen hatte sie bis auf die Haut durchnäßt.
    „Runter und dann ein Feuer!" riet Elma. „Mir ist kalt."
    Als sie mit einigen Schwierig-keiten die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatten, hielt Tifflor plötzlich an. Er legte den Zeigefinger gegen seine Lippen und flüsterte Elma zu: „Dort unten, sieh nur! Unsere tapferen Verfolger!"
    Der Sumpfsee war gestern abend noch nicht so groß gewesen.
    Der Fluß mußte durch den vielen Regen so angeschwollen sein, daß er über die Ufer trat und den Wald vollends überschwemmt hatte. Es gab keinen trockenen Fleck mehr, kein festes Land.
    Die beiden Cyborgs wateten bis zum Bauch in schlammigem Wasser. Immer wieder wehrten sie sich mit ihren Messern die Angriffe kleinerer Tiere ab, die um sie herumschwammen und versuchten, sie in tieferes Wasser zu treiben.
    „Schrecklich", murmelte Elma. „Sie tun mir leid."
    Tifflor, der das Gelände unter sich aufmerksam absuchte, erwiderte gepreßt: „Sie werden dir gleich noch viel mehr leid tun, Mädchen, und es wäre gut, wenn du die Augen zumachtest."
    „Warum?"
    „Dort vorn, siehst du das? Die Cyborgs waten genau darauf zu.
    Echsen, eine ganze Versammlung von ihnen. Wenn sie die Beute wittern, wird der Sumpf zu kochen beginnen..."
    „Wir müssen sie warnen!"
    Er nickte.
    „Du bleibst hier, aber du kannst mir auch vorsichtig nachklettern. Unten kommen wir ohnehin nicht mehr weiter, also ist es besser, du bleibst. Ich werde die beiden zu retten versuchen."
    Er wartete keine Antwort ab. Geschickt glitt er nach unten, schwang sich von Ast zu Ast und schwebte schließlich dicht über den Cyborgs, die ihn noch nicht bemerkt hatten, weil sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren.
    „He, ihr beiden!" rief Tifflor ihnen zu. „Wollt ihr unbedingt den Tod finden? Er wartet auf euch, keine hundert Meter weiter!"
    Meson und Xenon waren stehengeblieben, als sie die Stimme über sich hörten. Zu ihrer Verblüffung erkannten sie den Mann, den sie suchten. Er hing an einem Ast nur wenige Meter über ihnen und dem Sumpf.
    „Geht nach rechts, dort könnt ihr die Äste des Bäumes erreichen. Klettert hinauf, ich helfe euch."
    Meson nickte und watete weiter. Xenon blieb stehen.
    „Was ist mit dir?" fragte Tifflor erstaunt. „Geh weiter, sonst fressen dich die Echsen."
    Meson, der endgültig von seinem Vorurteil geheilt war, drehte sich nach Xenon um.
    „Komm, du Idiot! Wenn du keiner wärest, hättest du auch auf die Idee kommen können, daß wir in den Bäumen sicherer sind als im Sumpf."
    „Nur die ganz primitiven Lebewesen leben in Bäumen", gab Xenon verächtlich zurück. „Ich gehe hier unten weiter. Oder glaubst du, ich ließe mich von einem Fremden retten?"
    Meson schüttele den Kopf.
    „Wie du willst, ich höre jetzt nicht mehr auf dich. Ich folge dem Rat des Schöpfers."
    „Verräter!" schrie Xenon hinter ihm her, aber dann sah er zu, was weiter geschah.
    Tifflor war noch weiter heruntergeklettert und reichte Meson die Hand, um ihm zu helfen. Der Cyborg zögerte, aber dann nahm er die Hand und ließ sich auf den unteren Ast emporziehen.
    Tifflor bedeutete ihm, weiter nach oben zu steigen.
    Er beobachtete Xenon, der die Richtung abermals änderte und nun genau auf die Schlammbank zuging, auf der die Echsen warteten.
    „Die Echsen!" versuchte Tifflor es noch einmal. „Vor dir sind Echsen! Komm auf den Baum, da bist du sicher!"
    Xenon ging weiter.
    „Ich bin ein Wonderfalger, du bist ein Fremder! Wie könntest du mir einen Rat geben wollen?"
    Tifflor wußte, daß es sinnlos war. Er resignierte und kehrte zu Meson zurück, der inzwischen einen dickeren Stamm erreicht hatte und ihn erwartete.
    „Er nimmt von dir keine Hilfe an, denn du gehörst
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