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0723 - Kolonie der Cyborgs

Titel: 0723 - Kolonie der Cyborgs
Autoren: Unbekannt
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nicht zu uns'", sagte der Cyborg. „Lieber stirbt er."
    „Und warum bist du nicht wie er und die anderen?'"
    „Ich war es bis heute", gab Meson zu. „Aber die vergangenen Tage haben mich gelehrt, daß ihr in dieser kurzen Zeit mehr gelernt und begriffen habt als wir in sechzehn Jahren." Er sah nach unten. „Da, die Echsen!
    Sie haben Xenon gewittert... er ist verloren!"
    „Und wir können nichts tun", fügte Tifflor hinzu, „wir können überhaupt nichts tun ..."
    Xenon hatte nun auch die Bestien gesehen, die ihm entgegenschwammen, die Rachen weit aufgerissen. Er hielt ihnen sein Messer entgegen und blieb stehen.
    Er floh nicht, sondern kämpfte. Doch bereits nach wenigen Sekunden war es vorüber. Das schlammige Wasser färbte sich rot, während die Echsen sich um die Beute stritten.
    Tifflor kletterte wieder hinauf zum Gipfel, von dem noch ungeschickten Meson gefolgt. Elma erwartete sie. Sie war bleich, wenn sie auch nicht alles gesehen hatte, was unten im Sumpf geschehen war.
    „Warum tat er das?" fragte Tifflor den Cyborg. „Es ist doch offensichtlich, daß er Selbstmord begangen hat. Er hat den Tod gesucht."
    „Sicher hat er das. Vielleicht ahnte er die Wahrheit und wollte nicht mit ihr leben. Er hat niemals etwas lernen wollen." Er holte tief Luft. „Ich heiße Meson und werde Helium erklären, was geschehen ist. Kehrt ihr mit mir zur Siedlung zurück?"
    „Damit Helium uns wieder einsperrt?" Tifflor schüttelte den Kopf. „Du mußt verstehen, daß wir das nicht können. Du wirst weder Helium noch die anderen umstimmen können. Zu viele denken und fühlen wie Xenon. Aber wir werden dich in Sicherheit bringen, damit du heil zur Siedlung gehen kannst. Dort kannst du berichten."
    „Wollt ihr nicht doch lieber mit mir gehen?" versuchte Meson es noch einmal. „Helium hört auf mich, ich gehöre zu seinen Ratgebern. Er wird euch nicht wieder gefangennehmen."
    Tifflor blieb bei seiner Entscheidung.
    „Wir gehen gemeinsam bis zu der Höhle, in der wir waren, als ihr uns das erste Mal entdecktet. Von dort aus kennst du den Weg und bist schnell in der Siedlung. Berichte dort und kehre mit Helium zurück. Ich werde dann selbst mit ihm reden."
    Meson erklärte sich einverstanden.
    Sie kletterten von Baum zu Baum und hielten sich hoch über dem Sumpf in den dichten Wipfeln. Lange Strecken konnten sie richtig laufen, so fest und verflochten waren Zweige, Blätter und Schlingpflanzen. Selbst Meson gewann an Sicherheit und Selbstvertrauen und blieb kaum noch zurück.
    Gegen Mittag bemerkte Tifflor, daß der Sumpf allmählich in trockenen Boden überging. Die Bäume standen nicht mehr so dicht wie zuvor. Das Klettern wurde auch für Tifflor schwieriger.
    Er hielt an.
    „Wir können jetzt hinunter. Bleibt dicht hinter mir, ich suche die leichteste Stelle aus."
    Meson atmete erleichtert auf, als er wieder festen Boden unter den Füßen spürte. Auch Elma schien sich wohler zu fühlen.
    Die Speere hatten sie längst weg geworfen und nur die Bögen behalten, selbstverständlich auch die dazugehörigen Pfeile.
    Tifflor deutete nach vorn.
    „Es kann nicht mehr weit bis zum Hügel sein. Weiter vorn und rechts im Tal ist dann der große See, dahinter liegt die Siedlung.
    In zwei oder drei Stunden sind wir am Ziel."
    Sie kamen schnell voran. Einmal kletterte Tifflor auf einen Baum mit rötlicher Rinde, und als er zurückkehrte, trug er den Arm voller Früchte. Meson aß mit wahrem Heißhunger, und als er nicht mehr konnte, meinte er: „Sechzehn Jahre sind wir auf Wonderfalg, aber noch nie habe ich eine solche Frucht gefunden oder gegessen. Wie konntest du sie so schnell finden?"
    „Die Rinde des Bäumes verrät alles, Meson. Aber vorher mußte ich den betreffenden Baum erst einmal entdecken - danach ist alles recht einfach."
    Meson war immer schweigsamer geworden. Man sah ihm an, daß er wieder nachdachte.
    Endlich lichtete sich der Wald. Das Gelände stieg an, und wie ein Warnzeichen stand der Turm aus Felsbrocken hinter einer kleinen Baumgruppe, die ihnen für die ersten beiden Nächte ihrer Flucht das Brennholz geliefert hatte, wenn man die allererste Nacht im Felsspalt nicht hinzurechnete.
    „Nehmen wir gleich Holz mit", riet Tifflor und sammelte einen Arm voll. Meson und Elma folgten seinem Beispiel. „Hier trennen sich unsere Wege, Meson, und ich hoffe, es wird nur für kurze Zeit sein." Sie warfen das Holz in die Höhle. „Wir warten hier, bis Helium zu uns kommt. Vielleicht begleitest du ihn."
    „Wer weiß,
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