Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0723 - Kolonie der Cyborgs

Titel: 0723 - Kolonie der Cyborgs
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Früchte Wonderfalgs zu suchen und zu testen. Vom Fleisch allein können wir nicht leben, dafür wurden wir nicht geschaffen. Diese Welt aber hat alles, was wir brauchen, wir müssen es nur finden und erobern.
    Unsere Schöpfer körinten das auch, und wir sind so gut wie sie.
    Vielleicht sind wir auch besser..."
    Sie spendeten ihm nur schwachen Beifall. Die anfängliche Begeisterung war nicht mehr vorhanden. Aber es gab keinen, der Helium widersprochen hätte.
    Noch nicht.
    Die Expeditionen brachen am anderen Tag auf. Helium blieb im Lager, denn er spürte die unterdrückte Unruhe und Unsicherheit der Cyborgs. Er wollte sie nicht allein lassen.
    Zwei der Expeditionen kehrten mit brauchbaren Ergebnissen zurück die dritte blieb verschollen. Alles Suchen half nichts, keiner der zehn Teilnehmer wurde je wieder gesehen.
    Sie waren nicht die letzten Cyborgs, die auf unerklärliche Weise verschwanden und so den Bestand verringerten.
    Helium machte sich seine eigenen Gedanken, wagte es jedoch nicht, seine Vermutung laut auszusprechen, um die anderen nicht noch mehr zu beunruhigen.
    Immerhin gelang es vor Anbruch des Winters, mehrere Tonnen eßbarer Früchte einzulagern und eine wilde Getreideart anzubauen, die seltsamerweise von den Klauenzehern nicht vernichtet wurde. Als der erste Schnee fiel und der Boden gefror, veranstaltete Helium eine regelrechte Treibjagd auf die drei schmackhaftesten Arten der Vierbeiner und schuf so einen genügenden Vorrat an Fleisch, der für den ganzen Winter reichte.
    Die Riesenechsen tauchten nur noch selten auf. Sie hatten die Gefahr erkannt, die ihnen von den Zweibeinern drohte und ließen sie in Ruhe. Ihr Verhalten durfte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß sie die Cyborgs noch immer als Eindringlinge und Fremde betrachteten, die auf dieser Welt nichts zu suchen hatten. Das äußerte sich in vereinzelten Überfällen, die Echsen auf Jäger machten, wenn diese nicht damit rechneten. Nur die Siedlung ließen sie in Ruhe.
    Im fünften Jahr bestand Heliums Dorf noch aus fünfhundert Bewohnern. Die anderen waren entweder im Kampf mit der feindseligen Natur Wonderfalgs getötet worden - oder einfach verschwunden. Neutron sagte eines Tages zu Helium: „Sie sind nicht tot, sondern nur konsequenter als wir, Helium.
    Ich weiß es."
    „Wie meinst du das, Neutron? Konsequenter...?"
    „Du weißt, was ich meine. Sie haben uns verlassen und sind in die Wälder und Steppen gegangen, um der Natur näher zu sein als wir. Sie glauben, daß wir uns hier von den Gesetzen Wonderfalgs absondern und uns darum nicht integrieren. Wir sind den Schöpfern noch zu ähnlich. Wir leben in Hütten, nicht aber unter den Bäumen oder gar in ihnen. Wir benehmen uns wie Menschen, aber nicht wie sich echte Wonderfalger benehmen würden, darum werden wir auch nicht akzeptiert."
    Helium starrte in die Flammen des offenen Feuers. Die anderen Cyborgs, die noch in Heliums Hütten hausten, lagen auf ihren Fellen und schliefen, oder sie hörten zu.
    „Du meinst, wir sollten jede Bequemlichkeit aufgeben?"
    „Nicht unbedingt, Helium, aber wir sollten anders beginnen.
    Wir müssen vergessen, was einst war und woher wir kommen.
    Unsere Schöpfer brachten uns hierher, damit wir eine Zivilisation in ihrem Sinne errichten, eine menschliche Kolonie, die sie später nur zu übernehmen brauchen. Würden wir das tun, blieben wir auch weiterhin von ihnen abhängig und wären nichts als Werkzeuge.
    Wir aber wollen, daß sie eines Tages, wenn sie zurückkehren, Wonderfalgern begegnen, die ihnen ihre Bedingungen stellen können."
    „Wie soll das geschehen? Meinst du nicht auch, Neutron, daß wir schon alles getan haben, um von den Menschen unabhängig zu sein?"
    „Wir haben viel getan", gab Neutron zu. „Aber noch nicht alles.
    Was würde zum Beispiel geschehen, wenn heute ein Schiff der Terraner hier landet? Hättest du nicht ein Gefühl der Schuld ihnen gegenüber, weil wir ihren Auftrag nicht erfüllten?
    Ich sehe dir an, daß es so ist, und das wiederum beweist, daß wir unser eigentliches Ziel noch nicht erreicht haben. Wir müßten ihnen stolz entgegengehen können, denn sie müßten für uns Fremde sein, vielleicht sogar Feinde, die wir von unserer Welt vertreiben sollten. Dies ist unsere Welt, und die Schöpfer wären nur unsere Gäste. Doch zuvor muß diese Welt uns anerkennen.
    Dann wird sie uns auch helfen."
    Helium schwieg lange, während er über Neutrons Worte nachdachte. Endlich nickte er.
    „Du hast recht, mein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher