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0723 - Kobold-Attacke

0723 - Kobold-Attacke

Titel: 0723 - Kobold-Attacke
Autoren: W.K. Giesa
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wenigstens gut aus. Das versöhnt mit ihren typischen Schwächen.«
    »Ich gehe dann wohl erst mal«, sagte Ted finster. »Wie ich sehe, kommt ihr tatsächlich sehr gut ohne mich aus. Ach, übrigens, Zamorra, was deinen Hammer angeht - angesichts dieser Trümmerlandschaft solltest du vielleicht noch das Schild ›Baustelle‹ aufstellen.« Er wandte sich um und verschwand wieder zwischen den Regenbogenblumen.
    »Das findet der wohl auch noch witzig«, seufzte Zamorra und wandte sich wieder an Ixi.
    »Und jetzt - wo ist der Dämon, und wo ist der Gefangene?«
    »Und wo«, fügte Nicole hinzu, »ist Fooly?«
    ***
    Fooly erwachte aus seiner Betäubung. Aber er stellte sofort fest, dass er seine Drachenmagie nicht benutzen konnte. Sie wurde immer noch - oder wieder -blockiert. Er sah zwischen Gitterstäben hindurch eine ganze Schar von Kobolden, und er sah auch den alten, runzligen Dämon mit seiner blauen Haut. Er hatte seine Drachengestalt also wieder aufgegeben und zeigte sich als das, was er war. Jetzt konnte Fooly auch die kopierte Aura nicht mehr spüren, mit welcher der Dämon versucht hatte, ihn zu täuschen.
    Aber Fooly spürte die Angst der Kobolde. Sie fürchteten sich vor dem Dämon weit mehr als vor ihm, dem Drachen. Und dennoch setzten sie ihre Zauberkraft ein, um ihn zu bannen und ihn seiner eigenen Magie zu berauben.
    Er betrachtete den Käfig, in den man ihn gesperrt hatte.
    Wenn der nicht ebenfalls magisch war, stellte er für Fooly kein Hindernis dar. Die Stäbe waren dünn genug, dass er sie zerbrechen oder verbiegen konnte. Aber er verzichtete darauf. Die eine Hetzjagd reichte ihm. Der Dämon war ihm auf jeden Fall weit überlegen.
    Er musste darauf warten, dass sich ihm eine gute Chance bot - oder dass der Chef, Professor Zamorra, auftauchte, um ihn zu retten. Fooly wusste, dass Zamorra ihn niemals im Stich lassen würde, und auch die anderen nicht, egal, wie böse sie ihm auch manchmal waren, wenn er wieder irgendetwas angestellt hatte, was sie nicht gutheißen wollten. Trotzdem würden sie sich bis zum Letzten für ihn einsetzen. Sie alle waren eine verschworene Gemeinschaft, und das war etwas, das kein Dämon zerbrechen konnte.
    Der Jungdrache versuchte sich zu erinnern, wie der Dämon ihn ausgeschaltet hatte. Aber alles war so verwirrend schnell gewesen, und er konnte froh sein, dass er überhaupt noch lebte.
    Ein paar Meter weiter stand ein anderer Käfig. Darin befand sich ein Mensch.
    Fooly kannte ihn. Das war Robert Tendyke - nein, nicht Tendyke, sondern sein Spiegelwelt-Double Ty Seneca! Fooly war sich seiner Sache sicher. Nicht nur, weil dieser Mann sich anders kleidete, als es Tendyke grundsätzlich tat. Der Drache vertraute einfach seinem Gefühl, das ihn noch nie getrogen hatte.
    Seneca sah zu ihm herüber. »Welcher bist du?« fragte er.
    Fooly zeigte sein Krokodilgrinsen. Der Chef hatte ihm erzählt, dass es in der Spiegelwelt auch einen Fooly-Doppelgänger gab, der extrem wild und bösartig war. Etwa so, wie die verrückten Kobolde sich Drachen eben vorstellten. Anscheinend war nur der Spiegelwelt-Zamorra in der Lage, jenen negativen Drachen zu bändigen. Alle anderen fürchteten die wilde Bestie.
    »Rate mal«, zischte Fooly spöttisch, um Seneca zu verunsichern. Er spie eine Feuerwolke in die Richtung des anderen Käfigs.
    »Lass den Scheiß!« entfuhr es Seneca, der unwillkürlich zurückwich. »Bist du verrückt geworden?«
    »Hungrig«, krächzte Fooly unheilvoll. »Immer hungrig.«
    Das musste Seneca zu der Erkenntnis bringen, dass er es tatsächlich mit dem Fooly aus der Spiegelwelt zu tun hatte. »Wie haben sie dich erwischt?«, fragte er, etwas bleich.
    »Weiß ich nicht«, grollte Fooly. »Bin nur hungrig. Sag ihnen, sie sollen dich mit zu mir sperren.«
    »Wir könnten Zusammenarbeiten«, schlug Seneca beunruhigt vor. »Wir müssen in unsere eigene Welt zurück, weg von hier! Wenn wir frei kommen, dann…«
    »Gut«, sagte Fooly. »Wir arbeiten zusammen. Du hilfst mir, frei zu kommen. Ich helfe dir, in unsere Welt zu kommen. Dort fresse ich dich.«
    »Leck mich!«, brummte Seneca und wandte sich enttäuscht ab.
    »He!«, schrie Fooly. »Nicht lecken, fressen! Was willst du, eh? Bin ich nicht ehrlich zu dir?«
    Seneca antwortete nicht.
    Fooly begann zu toben, spie Feuer durch die Gitterstäbe in alle Richtungen. Die Kobolde wichen erschrocken zurück.
    Fooly lachte spöttisch. Dann hockte er sich in eine Ecke des Käfigs und wartete ab.
    Er hatte sie erst mal kräftig
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