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0721 - Die Stimmen der Toten

Titel: 0721 - Die Stimmen der Toten
Autoren: Unbekannt
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Landefläche befindet sich nur ein einziges Raumschiff. Zweifellos handelt es sich dabei um ein mittelgroßes Kampfschiff der Maahks, mit einer Länge von einem Kilometer."
    „Vielleicht konzentriert sich die Raumstreitmacht der Maahks auf der anderen Seite von Lookout-Station", vermutete Cerem Ballist.
    Wir wurden gleich darauf weiteren Spekulationen darüber enthoben. Denn die KOLUMBUS, die die Station von der anderen Seite her anflog, meldete, daß die jenseitigen Landefelder allesamt leerstanden. „Nur ein einzelnes Schiff", sagte ich nachdenklich. Damit hätte ich nie gerechnet. Was sollte man davon halten? „Demnach scheint sich unsere erste Vermutung zu bestätigen, daß Lookout-Station geräumt wurde. Was meinst du, Grek?"
    Der Maahk-Mucy hob in einer menschlich anmutenden Geste seine Tentakelarme und ließ sie als Ausdruck seines Unverständnisses wieder sinken. „Lookout-Station scheint technisch in Ordnung zu sein", kam seine Stimme durch seine Außensprechanlage. „Ich kann mir nicht vorstellen, was mein Volk dazu veranlaßt haben könnte, diesen wichtigen Vorposten zu räumen."
    Ich lächelte kaum merklich. Seine Worte zeigten, daß er sich immer noch als Maahk fühlte, und das freute mich. Die Wissenschaftler, die sein Gehirn in den Körper des Multi-Cyborgs transplantierten, wären darüber bestimmt weniger froh gewesen. Denn sie wollten aus Grek-24 einen voll integrierten Bürger des NEI machen. „Es ist noch nicht erwiesen, daß Lookout-Station aufgelassen wurde", erklärte Macco Rome. „Das kann auch eine Falle sein. Möglicherweise haben sich die Raumflotten tief in den Leerraum zurückgezogen und warten nur auf ein Zeichen zum Angriff."
    „Das entspräche nicht der Mentalität der Maahks", sagte Professor Ballist überzeugt, und Grek-24 gab einen Laut der Zustimmung von sich. „Hundertundzwanzig Jahre sind eine lange Zeit", gab ich zu bedenken. „Die Mentalität der Maahks könnte sich grundlegend gewandelt haben. Ich halte nichts für unmöglich ..."
    „Aber ja", meinte Kapitän Rome spöttisch. „Vielleicht ist den Maahks inzwischen ein drittes Bein gewachsen!"
    Einige Männer in der Kommandozentrale lachten auf, und der Emotionaut freute sich sichtlich darüber, mir eins ausgewischt zu haben. Ich gönnte ihm den Triumph. „Wie weit sind wir noch entfernt?" erkundigte ich mich.
    Die Antwort der Ortungszentrale kam augenblicklich über Interkom. „Entfernung noch 20 Millionen Kilometer."
    „Leiten Sie das Bremsmanöver ein, Kapitän", befahl ich. „Näher als zwei Millionen Kilometer sollten wir nicht herangehen."
    Ich wandte mich an Aphon Chachmere. „Glauben Sie, daß Sie aus dieser Entfernung die von Lookout-Station ausgehenden Gedankenimpulse erfassen können, Betty?"
    „Betty meint, daß die Entfernung nicht zu groß wäre", sagte Chachmere im Namen der Telepathin, der meistens ihr Bewußtsein selbst zu Wort kommen ließ. Aber anscheinend war Betty Toufry anderweitig engagiert, so daß er für sie sprach. Chachmere fuhr fort: „Hier im Leerraum gibt es fast keine psionischen Störeinflüsse, so daß eine telepathische Anpeilung von (Gedankenimpulsen auf diese Entfernung ohne weiteres möglich wäre.
    Nur ... Betty kann trotzdem keine Impulse von Lookout-Station empfangen. Es scheint dort kein einziges denkendes Wesen zu geben."
    „Sind Sie sicher, Betty?" fragte ich.
    Diesmal antwortete Betty Toufrys Bewußtsein selbst aus Aphon Chachmeres Mund. „Ja, ich bin sicher, daß keinerlei Gedankenimpulse vom Weltraumbahnhof ausgestrahlt werden. Es könnten natürlich Maahks dort sein, die ihre Gedanken vor mir abschirmen.
    Dies halte ich jedoch für ziemlich unwahrscheinlich."
    „Ich auch", stimmte ich zu. Dennoch konnte ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, daß die Maahks diese wichtige Station aufgegeben haben sollten. Es war der wichtigste Stützpunkt auf dem Weg nach Andromeda, strategisch sogar noch bedeutender als Midway-Station. „Ich werde der Sache auf den Grund gehen", entschied ich, „und mit einem Beiboot auf Lookout-Station landen. Die drei Ultraschlachtschiffe sollen in einem Sicherheitsabstand zurückbleiben."
    „Sie gehen ein großes Risiko ein, Tekener, wenn Sie ohne ausreichenden Schutz nach Lookout-Station gehen", gab Kapitän Rome zu bedenken. „Es wäre klüger, noch einige Zeit zu warten, bis wir genauere Ortungsergebnisse haben."
    „Ich habe den Auftrag, Kontakt mit den Maahks aufzunehmen", erklärte ich. „Wenn es in Lookout-Station keine
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