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0721 - Die Stimmen der Toten

Titel: 0721 - Die Stimmen der Toten
Autoren: Unbekannt
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und der erste Weltraumbahnhof mitten im Niemandsland lag, wenn man den Leerraum zwischen den Galaxien so bezeichnen wollte.
    Doch da dies sicherlich eine langwierige Diskussion nach sich gezogen hätte, unterließ ich das. „Entfernung zur Lookout-Station noch 180 Millionen Kilometer", meldete die Ortungszentrale. „Fernortung gleichbleibend."
    „Eine ziemlich nebulose Formulierung", meinte Ballist ungehalten. „Haben nun Laren oder Überschwere den Weltraumbahnhof besetzt, oder nicht?"
    „Wir wissen noch nicht einmal, ob Maahks dort stationiert sind", antwortete ich ihm. „Nach den Fernortungen zu schließen, wirkt die Station ziemlich verlassen."
    „Kann Lookout-Station noch nicht optisch erfaßt werden?" meckerte Ballist. „Bei der Größe der Station müßte das wohl möglich sein. Man bedenke, daß sie insgesamt etwa siebzig Kilometer durchmißt."
    „Optische Bilderfassung", befahl ich über Interkom. „Optimale Vergrößerung."
    Gleich darauf erschien auf dem Panoramaschirm ein schwach schimmernder Lichtpunkt, der das jahrhunderttausende alte Licht der fernen Sterne widerspiegelte.
    Der Punkt wurde rasch größer, bis er sich zu einem Gebilde von einem Meter Durchmesser auswuchs. Das Bild blieb wegen der großen Entfernung aber noch ziemlich unscharf, so daß keine Einzelheiten zu erkennen waren. Aber immerhin war die Form des Weltraumbahnhofs bereits deutlich zu erkennen.
    Ich kannte Lookout-Station von früher, aber selbst die anderen an Bord der PARACELSUS, die noch nie hier gewesen waren, kannten das Aussehen des maahkschen Weltraumbahnhofs von Abbildungen her und wußten auch über seine technischen Daten Bescheid.
    Lookout-Station bestand aus drei riesigen Scheiben, die jede einen Durchmesser von 35 Kilometern hatten und 8 Kilometer hoch waren.
    Diese drei kreisförmigen Basen waren zu einem dreiecksähnlichen Gebilde zusammengeschweißt und durch geradlinige Straßen miteinander verbunden.
    In dem durch das Aneinanderfügen dieser Riesenscheiben entstandenen Mittelpunkt befand sich eine doppeltürmige Nabe, die nach „oben" und „unten" weit in den Raum hinaus reichte.
    Dieser Nabenturm besaß einen Durchmesser von sechseinhalb Kilometern und war 46 Kilometer lang. In diesem nach oben und unten herausragenden Doppelturm befand sich das Herz des Weltraumbahnhofs.
    Von hier wurden Ortungen, Berechnungen und alle sonst erforderlichen wissenschaftlichen Arbeiten vorgenommen.
    Andererseits besaß wiederum jede Scheibe ihre Hauptzentrale, die jede eine autarke Einheit war und nur bei Maßnahmen, die die gesamte Station betrafen, mit dem Nabenturm korrespondierten und sich der Generalschaltzentrale unterordneten.
    Jede Scheibe enthielt 26 Hauptetagen mit riesigen Wohngebieten, die von strahlenförmig auseinanderlaufenden Straßensystemen durchzogen waren und Kraftanlagen zur Energieerzeugung und Speicherung, autarke technische Anlagen und enorme Triebwerke für Kurskorrektur und Steuerung besaßen.
    Bis auf wenige Aufbauten war die Oberfläche der Scheiben leer. Nur die Hauptzentralkuppel in der Mitte einer Scheibe und die kleineren Nebenkuppeln mit den Observatorien, Geschützständen und der Überwachung für die Landefelder wölbten sich aus der Oberfläche.
    Dazu kamen noch die vier Kontrolltürme im äußersten Ring der Scheibe, die die Räumschiffe auf dem relativ schmalen ringförmigen Landefeld einwiesen.
    Wie gesagt, zuerst war das Bild noch ziemlich unscharf, so daß die Oberflächenaufbauten kaum zu erkennen waren. Aber je näher wir heranflogen, desto schärfer wurde die Bildvergrößerung. Und dann füllte Lookout-Station den gesamten Bildschirm aus, und wir konnten auch Einzelheiten erkennen.
    Auch die Fernortungsergebnisse waren genauer geworden, doch aus ihnen ging nur noch deutlicher hervor, was auch die ersten Messungen erbracht hatten: Lookout-Station wies keine nennenswerte Fremdmasse oder -energie auf. Überhaupt war die Energieemission sehr niedrig - und es herrschte praktisch kein Funkverkehr. Wenn man die schwachen Funkimpulse, die die vollautomatischen Anlagen emittierten, außer acht ließ, so konnte man sogar von absoluter Funkstille sprechen. „Da!" rief Aphon Chachmere aus, der Träger des Toufry-Bewußtseins. „Ein einzelnes Raumschiff. Mehr kann ich beim besten Willen nicht entdecken."
    „Es stimmt", meldete einer der Techniker, der die gesamte Oberfläche des Weltraumbahnhofs Quadratkilometer für Quadratkilometer mit Ortungsstrahlen absuchte. „Auf der gesamten
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