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0721 - Attacke der Höllenfürstin

0721 - Attacke der Höllenfürstin

Titel: 0721 - Attacke der Höllenfürstin
Autoren: W.K. Giesa
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hatte er mit diesem Calderone Zusammenarbeiten wollen!
    »Unglaublich«, stieß er hervor.
    Was sollte er jetzt tun?
    Auf jeden Fall Zamorra warnen! Er griff erneut zum Handy, und dabei fühlte er, dass er die großkalibrige Pistole eingesteckt hatte, die Calderone bei der Auseinandersetzung an den Autos aus der Hand gefallen war. Sekundenlang dachte er daran, auf den davonfahrenden Traktor zu schießen, entweder auf die Reifen oder auf Calderone. Aber zum einen traute er sich die nötige Treffsicherheit nicht zu, zum anderen war er kein Killer, und er wollte auch den Traktor seines Vaters nicht unnötig beschädigen.
    Also ließ er die Pistole, wo sie war.
    Stattdessen frönte er seiner zweiten Lieblingsbeschäftigung, dem Telefonieren. Spötter sagten ihm nach, er nehme sein Handy sogar mit unter die Dusche oder auf die Toilette.
    Er wusste, dass Zamorra selbst kein Handy besaß und unterwegs nur über das fest eingebaute Äutotelefon erreichbar war. Aber er befand sich ja jetzt im Ferrari, nicht in seinem BMW. Direkt konnte Bertrand ihn also nicht erreichen.
    Deshalb rief er im Château an.
    Dort lief er abermals auf den Anrufbeantworter auf. War denn niemand im Château, der den Anruf entgegennehmen konnte und eine Möglichkeit wusste, Zamorra schnellstens zu erreichen und zu informieren?
    »Verdammt, warum hat dieser Dämonenprofessor kein Handy?«, ächzte Bertrand. Er selbst konnte sich nicht vorstellen, ohne so ein Gerät leben zu können. Er wollte stets überall erreichbar sein, und ebenso wollte er stets jeden anderen überall erreichen können. Allerdings hatte Zamorra ihm einmal zu erklären versucht, warum er auf ein Mobiltelefon generell verzichtete.
    »Ich bin ja nicht nur hier in Frankreich unterwegs, sondern ständig überall auf der Welt, und überall funktioniert das Netz nicht, ganz abgesehen von unterschiedlichen Standards. Und wenn ich in eine andere Dimension oder auf einen anderen Planeten komme, nützt es mir erst recht nichts mehr. Also ist es unnötiger Ballast. Dazu die Gefahr, dass es mir bei Gefangennahmen abhanden kommt. Ich komme jedenfalls ganz gut ohne so ein Ding zurecht. Wie hat die Menschheit nur früher existieren können, als es noch keine Handys und kein Dosenfutter für Katze und Hund gab?«
    »Sicher hat sie existieren können. Aber es mangelte doch überall an Informationsmöglichkeiten«, hatte Bertrand gekontert. »Wie viele Menschen sind früher bei Verkehrsunfällen gestorben, weil nicht rechtzeitig Hilfe herbeitelefoniert werden konnte?«
    »Und wie viele Menschen sterben heute noch bei Verkehrsunfällen, weil die anderen zwar wissen, wie man ein Handy bedient, aber nichts mehr über Erste Hilfe wissen?«
    Bertrand richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Zamorras Anrufbeantworter. Er sagte sein Verslein auf, verlangte, dass Zamorra schnellstens von Calderones Flucht unterrichtet werden müsse, und schaltete dann wieder ab.
    Der Traktor war längst hinter der nächsten Kurve verschwunden.
    Bertrand setzte sich in Trab.
    ***
    Erschrocken sah Zamorra, wie der BMW zu rollen begann. Langsam nur, zentimeterweise, aber allmählich doch schneller werdend. Und er rollte direkt auf den Ferrari zu.
    In dem befand sich immer noch die betäubte Nicole.
    Sicher konnte Zamorra den Ferrari aus dem Weg fahren, aber dann rollte sein eigener Wagen weiter und landete im Graben oder am nächsten Baum.
    Deshalb stürmte Zamorra auf den BMW zu. Um Seneca konnte er sich später kümmern.
    Er erreichte den Wagen, riss die Fahrertür auf und warf sich halb auf den Sitz. Mit schnellem Griff zog er die Handbremse an. Ruckartig blieb der Wagen stehen.
    »Verdammt«, murmelte Zamorra. Er fragte sich, warum der Wagen nicht schon vorher zurückgerollt war. Der Automatikhebel stand zwar auf Fahrbetrieb, aber das Standgas reichte nicht, ihn zu halten.
    Möglicherweise hatte Stygia ihre Finger im Spiel gehabt. Vielleicht hatte sie den Wagen mit ihrer Magie gestoppt. Jetzt, da die Dämonenfürstin geflohen war, wirkte ihre Magie nicht mehr…
    Zamorra konnte nicht ahnen, dass es genau so war, und dass zugleich auch der Bann von Bertrand Sasson gewichen war, als Stygia verschwand.
    Der Dämonenjäger ließ das Amulett zunächst auf dem Beifahrersitz liegen, auf den es geflogen war, als er die Hand freibekommen musste, um die Handbremse anzuziehen. Er drückte den Automatikhebel in die Park-Position und wollte dann wieder aussteigen, um den Blaster aufzuheben, den er fallengelassen hatte, um die
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