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0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet

Titel: 0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet
Autoren: Unbekannt
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Round stand dicht vor dem Zusammenbruch.
    Die ständig anhaltende Konzentration im Zwiegespräch mit Nathan war zuviel für ihn gewesen.
    Ausgerechnet jetzt, wo die Entscheidung fallen mußte, waren seine Kräfte am Ende.
    Reginald Bull versuchte ihm zu helfen, aber im Grunde genommen konnte er nicht viel für ihn tun.
    Ich merkte, daß ich mir in meiner Nervosität die Lippen zerbiß. Die Zeit lief ab. Von den dreißig Minuten, die Bully als Frist gesetzt hatte, waren nur noch sieben Minuten übrig.
    Weshalb sperrte sich Nathan? Weshalb war er nicht konsequent, nachdem er uns nun schon so weit geholfen hatte, daß er uns wenigstens nicht umgebracht hatte?
    Ich sah, daß Bull seine Kombination öffnete und den Zellaktivator abnahm, dem er seine Unsterblichkeit verdankte. Er hängte ihn Sopper Round um den Hals. Hot blickte ihn dankbar an und bat ihn, ihn allein zu lassen. Bully nickte ihm zu und kam zu mir herüber.
    Ich lehnte an dem roten Schott. Mein Sondermikrophon haftete an der roten Fläche, so daß ich alles hören konnte, was sich auf der anderen Seite der Sperrwand tat. Dort hielten sich mehrere Aphiliker auf.
    Ich deutete auf Sopper. „Hilft es ihm denn?" fragte ich flüsternd. „Ich erinnere mich gehört zu haben, daß es einen Unberechtigten umbringt, wenn er sich einen Zellaktivator umhängt."
    „Das ist richtig", bestätigte Bull. „Wenn der Zellaktivatorträger es jedoch nicht will, dann nicht."
    „Das heißt, Sie wollen, daß der Aktivator Sopper wieder mobil macht, und dadurch schafft er es tatsächlich?"
    „Sehen Sie sich ihn doch an, Mücke!" Tatsächlich. Schon jetzt schien Sopper sich deutlich erholt zu haben. Er sah nicht mehr so grenzenlos müde und erschöpft aus. Mit Hilfe des Aktivators gelang es ihm fraglos, sich wieder vollkommen auf Nathan zu konzentrieren. „Er muß es schaffen, verdammt", sagte Bully. „Sonst machen sie Mondstaub aus uns. Keine guten Aussichten, wie?"
    „Allerdings nicht, Sir."
    Er reichte mir die Hand. „Sie sind ein feiner Kerl, Mücke. Ich habe mich gefreut, daß wir uns kennengelernt haben. Wenn ich einen Schnaps hätte, würde ich mit Ihnen anstoßen."
    „Ich werde mir auch so erlauben, Sie Bully zu nennen."
    Er grinste, aber ich erkannte, daß er keine große Hoffnung mehr hatte. Die Zeit wurde zu knapp.
    In dem Kontaktmikrophon knackte es. Ich hob abwehrend die Hand, als Bully etwas sagen wollte, und. lauschte. Deutlich konnte ich hören, daß die Aphiliker gewisse Vorbereitungen trafen. Sie schleppten schwere Maschinen heran. „Da tut sich etwas", sagte ich.
    Bully blickte auf sein Chronometer. Er nickte. „Sie kommen gleich. Noch zwei Minuten, Mücke. Kommen Sie, wir stellen uns dort drüben an der Transparentwand auf. Nehmen Sie Ihre Waffe mit. Wir verkaufen uns so teuer wie möglich."
    Sopper Round ließ den Kopf auf die Knie sinken. Er drückte die Fingerspitzen an die Schläfen.
    Was war mit ihm? War er endgültig am Ende mit seinen Kräften?
     
    *
     
    Bericht Attra Rauent: Mayk Terna ließ sich in den Sessel vor den Bildgeräten sinken und wartete darauf, daß ich die Verbindung zur PHARAO herstellte. Ich nahm die notwendigen Schaltungen vor. Die PHARAO meldete sich. Das Gesicht des Funkoffiziers Hequarry erschien auf dem Bildschirm. Ich war überrascht, denn ich hatte erwartet, zunächst mit Gnaden Wennein zu sprechen. „Geben Sie mir den Chef", sagte ich.
    Das Bild wechselte, und das Gesicht Roi Dantons erschien. „Sind Sie der Boß von dem Schiff?" fragte Mayk Terna. Sie gab sich gewollt lässig. Dabei beobachtete ich, daß sie nervös an ihren Fingernägeln zerrte. „Ich möchte Ihnen Miß Mayk Terna vorstellen, Sir", sagte ich. „Sie ist die Administratorin von Ovarons Planet. Madam, das ist Roi Danton, der oberste Repräsentant der Immunen auf der Erde."
    „Glauben Sie, daß ich nicht allein mit ihm reden kann?" fuhr sie mich zornig an. „Was mischen Sie sich eigentlich ständig ein? Von Umgangsformen haben Sie wohl noch nie etwas gehört, wie?"
    „Ich bitte um Entschuldigung."
    Sie gab einen Grunzlaut von sich und wischte mich mit einer Handbewegung zur Seite. „Ich will meine Mädchen sehen", erklärte sie Roi Danton unwirsch. „Aber sofort."
    „Bitte sehr." Ich bewunderte den Solarmarschall. Er blieb absolut ruhig und gelassen. Er tat, als sei das Benehmen Mayk Ternas ganz normal. Er trat zur Seite, und die Gesichter von Marhola el Fataro, Terfy Heychen und Nano Balwore erschienen auf dem Bildschirm. „Was ist denn los,
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