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0717 - Das Ende von Balayndagar

Titel: 0717 - Das Ende von Balayndagar
Autoren: Unbekannt
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stellte Dobrak überrascht fest. Ungewöhnlich, daß ausgerechnet Greskor zu dieser Form des Selbstbetrugs gegriffen hatte. „Ohne das Altrakulfth können wir nichts tun", antwortete Dobrak und zwang sich, die letzten Spuren von Sympathie, für Greskor in seiner Stimme hörbar werden zu lassen. „Wir haben das Ende einer Zahlenreihe erreicht, es gibt keine Rettung mehr für diese Galaxis."
    In Geskors Gesicht ging eine Veränderung vor. „Oh, nein!" sagte Dobrak. „Du wirst dich nicht dazu hinreißen lassen, irgend etwas mit Gewalt zu erreichen. Ich warte hier darauf, daß vielleicht diese Fremden kommen, um mich abzuholen."
    „Du scheinst verwirrt zu sein!" sagte Greskor grimmig.
    Die anderen standen hinter ihm und warteten schweigend. Sie würden tun, was der Mann, den sie als Anführer akzeptierten, ihnen befahl. Dobrak hätte sie beeinflussen können, doch er war zu müde, um sich darauf einzulassen. Außerdem wollte er herausfinden, wie weit Greskor dieses Spiel treiben würde. „Ergreift ihn!" rief Greskor.
    Dobrak breitete die Arme aus, um seine Wehrlosigkeit zu demonstrieren. Er hätte die Ankömmlinge durch ein paar Tricks in Verwirrung stürzen können, aber es hätte ihm kein Vergnügen bereitet.
    Die Kelosker, die sich bereits in Bewegung gesetzt hatten, blieben zögernd stehen. „Du wirst es selbst tun müssen, Greskor", sagte der Rechner spöttisch. „Ich tue es nicht für mich!" gab Greskor trotzig zurück. Er packte Dobrak am Arm und zog ihn auf einen der Gleiter zu. Dobrak sträubte sich nicht, sondern kletterte freiwillig in die Maschine, wo er auf einem Sitz Platz nahm. Greskor kam hinter ihm nach, sein Gesichtsausdruck war finster. „Wir werden in der Rechenstation gemeinsam einen Plan ausarbeiten, was wir zur Rettung unseres Volkes tun können", kündigte er an. „Es muß schnell etwas geschehen, denn die Große Schwarze Null breitet sich beängstigend rasch aus."
    Dobrak lehnte sich zurück und genoß den geordneten Zahlenstrom der Luftturbulenzen, die beim Start des Gleiters entstanden. Er hörte kaum auf das, was Greskor sagte. „Nötigenfalls", sagte sein Assistent mit dumpfer Stimme, „werden wir ohne dich anfangen."
    „Und wie wollt ihr dabei vorgehen?" erkundigte sich Dobrak. „Das Shetanmargt befindet sich an Bord eines fremden Raumschiffs, und das Altrakulfth ist vernichtet. Was bleibt euch noch?"
    „Die Rechenstation hier auf Sorgh! Sie ist klein, aber von der Kapazität her rangiert sie hinter dem Shetanmargt und dem Altrakulfth an dritter Stelle."
    „Das ist nicht genug!"
    „Wir versuchen es eben!" entgegnete Greskor.
    Sie flogen am Fluß entlang, bis sie das hügelige Land am Mondberg erreichten. Dobrak sah aus dem Seitenfenster, seine Blicke suchten die Hütte, die er bisher bewohnt hatte. Sie existierte nicht mehr. An der Stelle, wo sie gestanden hatte, befand sich jetzt eine Geröllhalde.
    Der Mondberg war an verschiedenen Stellen aufgerissen, die dunklen Furchen und Spalten sahen wie blutgefüllte Flüsse aus. „Die Rechenstation blieb unbeschädigt", sagte Greskor, als hätte er Dobraks Gedanken erraten. „Sie steht an einer geschützten Stelle und wird auch schlimmere Beben überstehen."
    „Sorgh wird in die Große Schwarze Null stürzen!" prophezeite Dobrak.
    Sie landeten vor der Station, aus der sofort ein paar Kelosker herausgestürzt kamen, um zu sehen, ob Dobrak mit dem Kommando zurückgekehrt war. Seine Assistenten halfen dem Rechner aus dem Gleiter.
    Greskor ging voraus, Dobrak hatte den Eindruck, daß der Mann sich auf diese Weise von der ganzen Aktion distanzieren wollte. Schon früher hatte Greskor eine Veranlagung zur Schizophrenie gehabt, nun schien sie endgültig zum Durchbruch zu kommen.
    Der Boden vor der Station war mit Geröll bedeckt, das von den Hängen des Mondbergs herabgestürzt war. Das Gebäude klebte zwischen zwei herausragenden Felsen, der Eingang konnte nur über eine in die Steine gehauene Treppe erreicht werden.
    Dobrak sah, daß ein paar Stufen zerplatzt waren, eine Folge der Spannungen, die nach den Beben im Mondberg aufgetreten waren.
    Als Dobrak die Station betrat, stank es nach verbrannter Isolation. „Es ist zu einer Reihe von Kurzschlüssen gekommen", sagte jemand.
    Dobrak sah weitere Anzeichen des unaufhaltsamen Endes, aber er schwieg sich darüber aus.
    Zwischen den Rechenanlagen stand Greskor. „Ich habe eine Idee", sagte er. „Wenn es uns gelingt, eine Gegenbewegung auszulösen, können wir die Große Schwarze Null
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