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0715 - Die Söhne des Asmodis

0715 - Die Söhne des Asmodis

Titel: 0715 - Die Söhne des Asmodis
Autoren: W.K. Giesa
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FBI-Einsatz!«, rief Carlotta. »Security - Waffen weg, und halten Sie sich aus allem heraus!«
    »Wer Widerstand leistet, wird festgenommen!«, dröhnte Morrow, dem jetzt nicht viel anderes übrig blieb, als das Spielchen mitzumachen. Er hatte doch eigentlich nur eine Beobachterrolle einnehmen wollen, sah sich jetzt mehr und mehr in die Offensive gedrängt. Die ganze Sache gefiel ihm überhaupt nicht.
    Zwei andere Bürotüren öffneten sich. Ein schwarzhaariger, südländisch wirkender Mann trat in den Gang -Calderone. Zamorra war verblüfft. Der Mann musste sich sehr sicher fühlen, dass er trotz der Warnung »FBI« aus seiner Höhle gekrochen kam.
    Der zweite war ein hochgewachsener, schlanker Mann mit grauweißem Haar. Zamorra kannte ihn. Es handelte sich um den firmeneigenen Anwalt, Dr. William J. Hawkins. Eine absolut integre Person. Hawkins erkannte Zamorra ebenfalls sogleich.
    »Sie hier? Darf ich fragen, was dieser bewaffnete Auftritt einer wilden Reporter-Rotte zu bedeuten hat?«
    »Das ist der Einsatzleiter«, sagte Zamorra und deutete auf Morrow. Im gleichen Moment bemerkte Hawkins Tendyke in seinem Leder-Outfit.
    »Sir…?«
    »Gehen Sie mir einen Moment aus dem Weg«, verlangte Tendyke. Er schob sich an dem Anwalt vorbei. Zamorra folgte ihm sofort. Tendyke marschierte schnurstracks auf das Büro zu, in dem Seneca verschwunden war. Im Vorbeigehen sah er Calderone an und streckte die Hand zu ihm aus. »Wir zwei sprechen uns später«, kündigte er an.
    Plötzlich war auch noch Rhet Riker im Korridor. Er gesellte sich sofort zu Hawkins und Morrow. Zugleich winkte er die Wachleute zurück. »Security - Abmarsch! Die Sache geht in Ordnung!«
    »Hier geht gar nichts in Ordnung!«, bellte Calderone. Er richtete seine Waffe auf Tendyke, der die Bürotür erreicht hatte. »Was will dieser Doppelgänger, dieser Hochstapler hier?«
    Nicole Duval feuerte ihren E-Blaster auf ihn ab. Calderone brach wie vom Blitz gefällt zusammen.
    Unterdessen riss Tendyke die Bürotür auf.
    ***
    Seneca musste zugeben, dass er seine Gegner unterschätzt hatte. Federführend schien auch nicht sein anderes Ich, Tendyke, zu sein, sondern Zamorra.
    Kein Wunder, dass da alles schief ging…
    Calderone bekam die Sache auch nicht in den Griff.
    »Sir?«, meldete sich seine Sekretärin. »Was ist da draußen eigentlich los? Die Schüsse, das Gebrüll…«
    »Nichts, was Sie berührt«, erwiderte Seneca, während er nach einem Ausweg suchte. Er starrte die Tür an, die er hinter sich geschlossen hatte. Sie zu verriegeln, half ihm nicht weiter. Aus dem Fenster konnte er nicht hinaus. In dieser Höhe ließ sich keines der Fenster öffnen, um Selbstmorde oder Unfälle zu verhindern. Und selbst wenn - es gab draußen keine Feuerleiter. Eben, weil sich die Fenster nicht öffnen ließen.
    Er saß in der Falle.
    Auf dem Absatz machte er kehrt, ging in sein Büro und nahm die Colt 45 Automatic aus der Schreibtischschublade. Es war die Waffe, mit der er Carsten Möbius in Frankfurt erschossen hatte. Mit ihr konnte er auch Robert Tendyke erschießen.
    Aber würde es etwas nützen?
    Tendyke war sicher ebenso darauf vorbereitet, wie er selbst sich jetzt darauf vorbereitete, den Weg nach Avalon zu öffnen. Auch wenn es jetzt nicht mehr sicher schien, ob es einen Rückweg von der Feen-Insel gab - einmal war es schon gelungen, die Sperre zu durchdringen, und er würde auch ein weiteres Mal einen Weg finden. Sein Vater Asmodis hatte ihm diese Form der Unsterblichkeit nicht geschenkt, um ihn schließlich doch noch sterben zu lassen. Er war doch erst wenig mehr als 500 Jahre alt. Eine Ewigkeit lag noch vor ihm.
    Also würde es einen Weg geben, früher oder später.
    Und so wie er selbst ihn fand, würde ihn auch sein Doppelgänger finden. Lohnte es sich da überhaupt, auf ihn zu schießen?
    Ja!, entschied er. Er konnte Tendyke auf diese Weise für einige Zeit außer Gefecht setzen. Das verschaffte ihm Zeit, sich um andere Dinge zu kümmern.
    Die Vorzimmertür flog auf.
    »Wo ist der Lump?«, hörte Seneca Tendykes Stimme - seine eigene Stimme!
    »Sir, ich - Sir?« Die Sekretärin war hörbar fassungslos, als sie den Doppelgänger vor sich sah.
    Ruhig prüfte Seneca, ob das Magazin der Waffe voll geladen war, dann zog er den Schlitten zurück und hebelte damit die erste Patrone in den Lauf. Er schob die Waffe in den Hosenbund und trat ins Vorzimmer.
    Da war nicht nur Tendyke, da war auch Zamorra. Der lehnte in der Tür zum Korridor, hielt eine dieser
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