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0714 - Attacke der Doppelgänger

0714 - Attacke der Doppelgänger

Titel: 0714 - Attacke der Doppelgänger
Autoren: Claudia Kern
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Zamorra auch - vorausgesetzt, er lebt überhaupt noch, wenn wir dort eintreffen.«
    Nicole presste die Lippen zusammen. Ebenso wie den anderen im Raum war ihr klar, dass es nur einen Grund gab, warum man Zamorra nicht direkt vor den Blumen umgebracht hatte. Man benötigte sein Wissen, weil Scarth entweder den Verdacht hegte, dass Seneca ein Doppelgänger war, oder weil er nach einem Weg in die andere Welt suchte.
    Sie war froh, dass niemand direkt aussprach, was das bedeutete.
    »Er wird durchhalten«, sagte sie bestimmt, »und wir werden uns beeilen.«
    Ted und Yves tauschten einen kurzen Blick aus, der ihr nicht entging. Sie hatte Teds Frage nur ausweichend beantwortet, weil sie selbst nicht wusste, wie sie in Tendyke’s Home - besser gesagt Senecas Home - eindringen sollten.
    Aber sie mussten einen Weg finden, bevor…
    »Natürlich«, unterbrach Nicole sich selbst, konnte sich nicht erklären, wieso sie erst jetzt auf etwas so offensichtliches kam.
    Sie sah Ted an. »Wie würde es dir gefallen, noch einmal der ERHABENE der Dynastie zu sein?«
    Er hob nur die Augenbrauen.
    ***
    Eine Woche zuvor
    »Ist die Entscheidung gefallen?«, fragte Murat Taoln und betrachtete seine Reflexion im Helm des Ewigen, der ihn allein in der künstlichen Höhle empfangen hatte.
    »Ja«, sagte die dunkle Stimme, die auch schon bei seinem ersten Besuch das Wort geführt hatte. Murat nahm an, dass sich hinter dem Helm ein Alpha verbarg.
    »Und? Werden wir angreifen?«
    »Nein.«
    Der Ewige ging zu einem Display und strich mit der Hand darüber. Es flackerte kurz, dann baute sich ein Monitor vor ihm auf, der die eisbedeckte Welt vor der Höhle zeigte.
    »Wissen Sie, warum dieser Planet so aussieht, Murat?«
    »Weil unsere Vorfahren die Rohstoffe geplündert, die Atmosphäre vergiftet und die Energie der Sonnen geraubt haben.«
    Murat kannte niemanden, der die Antwort auf diese Frage nicht gewusst hätte, aber trotzdem schüttelte der Ewige den Kopf.
    »Nein, er sieht so aus, weil wir keinen Respekt hatten.«
    Er schaltete den Monitor mit einer zweiten Handbewegung ab und drehte sich um. »Das ist immer ein Problem der Dynastie gewesen. Wir denken, wir sind besser, klüger und stärker als alle anderen Völker im Universum. Mit dieser Haltung haben wir uns bis an den Rand des Abgrunds gebracht, manche würden sogar sagen, darüber hinaus.«
    Murat zuckte resignierend mit den Schultern. »Es tut mir leid, aber ich habe keine Ahnung, was Sie mir damit sagen wollen. Wie soll uns Respekt im Kampf gegen den ERHABENEN helfen?«
    Die dunkle Stimme lachte. »Sie haben mir den Respekt erwiesen, mich ausreden zu lassen, obwohl Sie nicht verstanden haben, worum es ging. Ich verlange, dass wir dem ERHABENEN den Respekt erweisen, ihn zu Ende planen zu lassen, bevor wir zuschlagen.«
    »Sie meinen, wir schlagen zu, nachdem uns seine neue Waffe vernichtet hat«, sagte Murat sarkastisch.
    »Er wird uns nicht vernichten können, weil wir bereits eine Verteidigung haben, wenn er zuschlägt. Deshalb habe ich Sie rufen lassen, Murat. Sie müssen für uns herausfinden, was der ERHABENE plant und wie wir uns zur Wehr setzen können. Erst dann werden wir über einen offenen Konflikt entscheiden.«
    Murat öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber der Ewige hob die Hand.
    »Respekt und Geduld«, sagte er. »Das sind die Schlüssel zum Sieg. Vergessen Sie das nicht. Ich wünsche Ihnen Glück bei Ihrer Aufgabe.«
    Er verschwand in den Schatten.
    Murat blieb noch einige Minuten stehen, dann verließ er die Höhle durch den getarnten Ausgang und kletterte zurück auf das Hochplateau. Mit langen Schritten ging er auf die Hornisse zu, versuchte, durch die körperliche Anstrengung seine Wut zu dämpfen. Kurz bevor er den Raumgleiter erreichte, klappte der hintere Teil des Cockpits auf. Er sprang hinein und schloss es mit einem Knopfdruck.
    »Was hat er gesagt?«, fragte sein Erster Offizier Lodev Kolaris.
    Murat schlug wütend seine Faust gegen die Kopfstütze.
    »Respekt und Geduld sind der Schlüssel zum Sieg«, wiederholte er die Worte des Ewigen.
    »Das heißt, wir greifen nicht an?«
    Murat schwieg und ließ seinen Blick über die tote weiße Landschaft gleiten, bevor er antwortete: »Das habe ich nicht gesagt.«
    ***
    Gegenwart
    Ein unsanfter Stoß riss Zamorra aus dem Dämmerzustand zwischen Wahrnehmung und Bewusstlosigkeit.
    »Er Ist Wach«, hörte er die Stimme eines Roboters dumpf neben sich.
    Roboter?, dachte er benommen.
    Er öffnete die Augen. Die Welt
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