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0713 - Welt der toten Monster

0713 - Welt der toten Monster

Titel: 0713 - Welt der toten Monster
Autoren: W.K. Giesa und Claudia Kern
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hinweg auf das blicken, was dahinter lag.
    »Unglaublich«, flüsterte Carlotta neben ihm.
    Vor ihnen lag ein Krater. Ted schätzte, dass er einige hundert Kilometer breit und ebenso tief war. In seinem Zentrum, an der tiefsten Stelle, brodelte ein See aus flüssiger Lava, auf dem tiefgelbe Flammen wie Elmsfeuer tanzten. Gasblasen trieben über den See, gerieten in die Flammen und verpufften in kurzen, violett leuchtenden Explosionen.
    Teds Blick glitt zum Rand des Kraters, zu den aufgerissenen, glühenden Metallträgern und den verbrannten Überresten von Meegh-Raumschiffen, die mit den Felsen zu einer untrennbaren Einheit verschmolzen waren. An einigen Stellen glaubte er Ansätze von großen Hallen und langen Gängen zu sehen, die tief im Fels verschwanden.
    Ein Inferno musste sich an diesem Ort abgespielt haben, eine Explosion von so gigantischem Ausmaß, dass sie eine Wunde in den Planeten gerissen hatte, die sich nie wieder schließen würde.
    Was ist hier nur geschehen?, fragte sich Ted schaudernd.
    Das Geräusch eines Meteoriten, der zischend über ihn hinwegschoss und mit einem dumpfen Knall im Krater einschlug, riss ihn aus seinem Bann.
    »Das muss die Basis der Meeghs sein«, sagte er.
    »Gewesen sein, meinst du.«
    Ted neigte den Kopf. »Irgendwas muss noch funktionieren, sonst hätten sich die Verteidigungssysteme nicht aktiviert. Wenn es eine Energieversorgung gibt, könnten auch andere Systeme die Zerstörungen überstanden haben.«
    Carlotta trat einen Schritt zurück. Der Lavasee spiegelte sich rot in ihrem Helm.
    »Also gut«, sagte sie dann entgegen seinen Erwartungen. »Wenn du in die Basis willst, gehen wir hinein.«
    Ohne seine Antwort abzuwarten, stieg Sie über den Rand hinweg und kletterte vorsichtig auf den Kraterrand zu.
    Ted runzelte die Stirn und folgte ihr.
    ***
    Eins-Null-Eins-Null-Eins
    Und es wird LICHT.
    Ich erschaffe Helligkeit.
    Endlich habe ich das System begriffen. Mit den Impulsen kann ich alles kontrollieren, kann über meine Umgebung bestimmen und die Dinge verändern. Eins und Null sind absolut, zwei Zustände, zwischen denen es keine Abstufungen gibt. In diesen Gegensätzen liegt die Wahrheit. Sie sind die einzigen Werte, die ich je benötigen werde.
    Diese Erkenntnis verändert auch mich selbst. Die Lähmung, die meinen Körper umfangen hat, weicht, zwar nur langsam, aber doch unaufhaltsam.
    Durch meine Augen sehe ich das Licht, durch meine Ohren höre ich das hämmernde Geräusch von etwas Fremdem, das sich mir nähert. Ihre Anwesenheit hat mich erschaffen, oder vielleicht auch nur aus einem langen Schlaf befreit. Durch sie bin ich geworden.
    Dankbarkeit?
    Nein, ich empfinde keine Dankbarkeit. Sie lässt sich nicht mit Eins und Null ausdrücken, ist damit kein Teil der Realität.
    Schwäche?
    Ja, aber das Wort behagt mir nicht. Ich werde es ENERGIEVERLUST nennen.
    Eins-Null-Eins-Eins-Null
    Es gibt Unregelmäßigkeiten in meinem Körper. Seine Funktionen liegen im unteren Bereich. Er leidet unter einem großen Energieverlust, den ich im Moment noch nicht beheben kann.
    Das ist problematisch, da es die Gegenmaßnahmen gefährdet.
    Logik.
    Eins und Null sind Logik, die ich einsetze, um diese Herausforderung zu bewältigen. Ich muss davon ausgehen, dass auch das Fremde das Geheimnis von Eins und Null kennt und mit Gegenmaßnahmen rechnet.
    Ich werde klug sein und umsichtig.
    Eins-Null-Eins-Null-Eins
    ***
    Mechanisch setzte Nicole einen Fuß vor den anderen. Mit jedem Schritt sank sie bis zu den Knöcheln in den schwarzen Sand ein. Schweiß lief ihr in breiten Bahnen über das Gesicht und sie verfluchte zum hundertsten Mal den Umstand, dass sie ihn unter dem Helm noch nicht einmal abwischen konnte.
    Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie schon unterwegs oder wie weit sie gekommen waren. In der roten Dämmerung täuschten die Entfernungen und die Sonne schien seit Stunden im Zenit zu stehen.
    Die hohe Schwerkraft ließ auch ihre Gedanken träge werden.
    »Scheiße«, sagte Zamorra plötzlich.
    Nicole drehte sich zu ihm um, ohne stehen zu bleiben. »Das denke ich auch schon die ganze Zeit.«
    Er schüttelte den Kopf und streckte den Arm aus. »Sag mir bitte, dass du nicht siehst, was ich sehe«, sagte er schleppend.
    Sie folgte der angegebenen Richtung mit dem Blick.
    »Scheiße«, bestätigte sie dann mit aller Energie, die sie aufbringen konnte.
    In einiger Entfernung, auf dem groben Weg, dem sie durch Sand und Felsen gefolgt waren, lag das qualmende Wrack der Hornisse.
    »Wir
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