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0711 - Die Unendlich-Denker

Titel: 0711 - Die Unendlich-Denker
Autoren: Unbekannt
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Denker bist du?"
    „Unendlichdenker."
    „Na, Unbescheidenheit kann man dir nicht vorwerfen."
    Ihre Unterhaltung wurde unterbrochen, als Icho Tolot aus dem Loch auftauchte.
    „Der Tunnel ist fertig", erklärte er, ohne irgendwelche Müdigkeitserscheinungen zu zeigen, obwohl er sich weit mehr als einen halben Kilometer durch den Planetenboden gegraben hatte. „Ich habe auch schon einen passenden Unterschlupf für uns gefunden."
    „Los, bewege dich, Eptrocur", forderte Gucky den Kelosker auf und stieß ihn in Richtung der Öffnung.
    Eptrocur trabte gemächlich los - auf allen vieren, weil seine hinteren Laufstummel wahrscheinlich nicht mehr die Kraft hatten, das gesamte Körpergewicht zu tragen.
    Gucky folgte ihm. Icho Tolot blieb zurück, um das Loch mit einem Teil der aufgehäuften Planetenerde zu schließen. Er holte sie aber mühelos auf halbem Weg ein.
    Nach etwa siebenhundert Metern endete der Tunnel abrupt.
    „Ich habe geortet, daß über uns ein Lagerraum mit noch nicht programmierten Geräten liegen muß", erklärte Icho Tolot. „Dort werden wir vorerst einmal untertauchen."
    Er stellte mit seinen Ortungsgeräten Vermessungen der Tunneldecke an, bis er eine geeignete Stelle gefunden hatte.
    Wieder ließ er seine vier Arme wirbeln und grub sich schräg nach oben.
    Wie der Haluter anhand der Ortungsergebnisse vorausgesagt hatte, kamen sie in einem Lagerraum heraus, in dem Tausende der plumpen, unförmigen Geräte gestapelt waren.
    Gucky begab sich zur Türöffnung, um einen Blick ins Freie zu werfen und die Lage zu sondieren. Da prallte er zurück, als hätte er von einer unsichtbaren Faust einen Schlag erhalten.
    Draußen war eine Gruppe von zehn Keloskern aufgetaucht, die sich dem Gebäude zielstrebig näherten.
     
    *
     
    „Wie können sie herausgefunden haben, wo wir sind?" wunderte sich Gucky.
    „Überhaupt nicht", antwortete ihm Eptrocur. „Zufall. Wollen sicherlich Geräte zum Abstrahieren abholen."
    „Aber ihr Kelosker müßt eine Methode kennen, um uns aufzuspüren", beharrte Gucky. „Wie wärest du sonst auf uns aufmerksam geworden? Und auch Vahnvatt hat behauptet, daß er von unserer Existenz längst wußte."
    „Hyperdimensionale Energien", antwortete Eptrocur.
    „Natürlich! Daß ich nicht gleich darauf gekommen bin", sagte Gucky in plötzlicher Erkenntnis. Als sie in die Stadt Tomphus eingedrungen waren, hatten sie ihre Deflektorfelder eingeschaltet gehabt.
    Die Kelosker - als Abstrakt-Mathematiker der siebten Dimension - mußten zwangsläufig einen natürlichen Sinn für hyperdimensionale Phänomene haben.
    „Du meinst also, wenn wir unsere Hyperaggregate nicht einsetzen, können uns deine Artgenossen nicht aufspüren?"
    fragte Gucky vorsichtshalber.
    „Richtig", antwortete Eptrocur. „Das ist gut zu wissen." Gucky blickte aus seinem Versteck wieder auf die Straße.
    Die Kelosker waren bereits bis auf zwanzig Meter heran.
    „Wir müssen das Gebäude verlassen, ehe sie uns entdecken", sagte Gucky. „Bist du bereit, Tolotos?"
    „Für die Drangwäsche? - Ja."
    „Sei aber nicht zu grob zu den Keloskern", bat Gucky.
    Icho Tolot ging auf die etwas kürzeren Laufarme nieder.
    Gucky schwang sich auf seinen Rücken.
    Der Haluter spürte das Gewicht des Mausbibers kaum. Wie vom Katapult geschnellt, stürzte sich Icho Tolot ins Freie. Den Keloskern nützte ihr Mehrsehen überhaupt nichts.
    Sie sahen mit ihren vier Augen bloß einen verwischten Schatten, und bevor sie wußten, wie ihnen geschah, wurden sie beiseite geschleudert und durch die Luft gewirbelt. Als sie sich benommen aufrichteten, war Icho Tolot mit dem Mausbiber auf seinem Rücken schon längst in die nächste Seitenstraße eingebogen. „Ins Zentrum der Stadt", trug Gucky dem Haluter auf. „Dort sind wir vor einer Entdeckung der Laren sicherer als in der Peripherie."
    Bei sich dachte er, daß er in einiger Entfernung von den Laren auch seine parapsychischen Fähigkeiten einsetzen konnte - vorsichtig dosiert, versteht sich - ohne sich einer akuten Entdeckungsgefahr auszusetzen.
    Icho Tolot schoß mit einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern durch die gewundenen und holprigen Straßen. Plötzlich wurde er langsamer und hielt schließlich an.
    Obwohl der Haluter aus Rücksicht auf seinen „Reiter" nicht abrupt stehengeblieben war, hatte Gucky Mühe, sich auf seinem Rücken festzuhalten. Wenige Meter vor ihnen versperrte eine Wand den Weg. Sie befanden sich in einer Sackgasse.
    Und als sich Icho Tolot umdrehte, sah er,
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