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0711 - Die Psycho-Bombe

0711 - Die Psycho-Bombe

Titel: 0711 - Die Psycho-Bombe
Autoren: Jason Dark
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wollte ihn reizen, damit er etwas tat, das nicht überlegt war. Für Suko kam es einzig und allein darauf an, diesen Raum und auch dieses Haus zu verlassen.
    Er ging nicht, sondern Cigam. Ohne Suko aus den Augen zu lassen, zog er sich zurück. Dabei winkte er dem Jungen mit einer Hand zu, ihm zu folgen, und Suko tat ihm sogar den Gefallen.
    Er ging hinterher.
    Schritt für Schritt, so daß die Distanz zwischen den beiden unverändert blieb.
    Im Gang packte Cigam zu. Suko hatte damit nicht gerechnet, denn der andere schlug ihm die Klaue in den Nacken. Es waren mehr die Griffe einer Eisenpranke, so hart bohrten sie sich in Sukos Haut.
    Cigam drückte ihn noch tiefer und hörte Sukos keuchende Fragen. »Was hast du mit mir vor, verdammt? Was soll das?«
    »Du wirst es gleich sehen. Ab zur Treppe.«
    »Und dann?«
    »Werden wir schauen, was mit Freund Nico geschehen ist…«
    Suko blieb nichts anderes übrig, als zu gehorchen…
    ***
    Wir schauten uns an.
    Keiner sprach, und der Junge mit den schwarzen Haaren schien ebenso überrascht zu sein wie ich.
    Er hatte den rechten Arm erhoben und strich nervös seine langen Strähnen zurück. Ich unterbrach das Schweigen als erster. »Du hast verloren, Junge. Du hast es nicht geschafft.«
    Er lachte nur.
    »Wie heißt du?«
    Meine Frage mußte ihn so überrascht haben, daß die Antwort prompt folgte. »Nico.«
    »Okay, Nico, ich bin John. Damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben. Ich habe deine Kräfte bewundert, aber ich muß dir auch sagen, daß du auf der falschen Seite stehst. Du hast dich von einer Kraft einfangen lassen, die nicht gut für dich ist. Auch wenn es so aussah, als würde sie dir Macht und Schutz verleihen, bist du es im nachhinein, der eine schreckliche Rechnung zahlen muß, denn mit dem Teufel ist kein Pakt zu schließen.«
    Meine sehr ernst gesprochenen Worte waren bei ihm nicht auf fruchtbaren Boden gefallen. Er legte den Kopf leicht schief und fragte: »Wieso mit dem Teufel?«
    »Ist er nicht derjenige, der…«
    »Nein, John, es ist ein anderer, und er befindet sich auch hier in der Nähe.«
    In meinem Kopf blitzte ein Licht auf und schuf Bilder der Erinnerung. Ja, ich erinnerte mich daran, daß ich in London Cigams Bild auf der Kühlerschnauze des Wagens gesehen hatte und wollte endgültig den Beweis haben.
    »Also Cigam.«
    »Ja.« Der Junge war nicht einmal überrascht, daß ich den Namen des Dämons kannte. »Er gab mir die Kraft, von ihm erhielt ich den Kuß, der alles veränderte. Er hat für mein neues Dasein gesorgt, denn ich war ein Geschlagener. Jetzt bin ich es nicht mehr.« Er kam auf mich zu und ging sehr langsam. »Ich werde jetzt das Haus betreten und dafür sorgen, daß auch der andere Junge den Todeskuß empfängt.«
    »Suko?«
    »Du kennst ihn?«
    »Sehr gut sogar, denn seinetwegen bin ich gekommen.«
    »Wie schön.« Nico behielt das Lächeln bei, doch der Ausdruck in seinen Augen hatte sich verändert. Er war hell geworden und trotzdem dunkel, er hatte einen Glanz bekommen, der mir nicht gefiel, und mir war klar, daß er seine telekinetischen Kräfte einsetzte, um auch mich aus dem Weg zu räumen.
    Ich spürte den Ansturm.
    Die Tür hatte er öffnen können, und dann merkte ich, daß es mir nicht anders erging.
    Ich erlebte die Telekinese am eigenen Leibe, denn ich hob langsam vom Boden ab.
    Nico lachte. Er freute sich und sprach davon, daß ihn keiner stoppen konnte.
    Wenn er sich da nicht mal irrte. Ich würde es schaffen, nur hatte ich es noch nicht versucht und hielt mich bewußt zurück. Ich wollte mich wehrlos machen, um nicht nur Nico in Sicherheit zu wiegen.
    Erst einmal mußte ich in das Haus gelangen.
    Ich kam mir dabei vor, als wären Hände da, die mich einfach hineintrugen. Einige Male schlug ich noch mit der rechten Hacke auf, ansonsten schwebte ich über die Schwelle hinweg und in die Halle hinein.
    Und dort ließ Nico mich aus seinem Bann.
    Ich prallte zu Boden, schlug mit dem Rücken auf, konnte nach vorn sehen und besonders gut das Viereck der offenen Tür, in der sich Nicos Gestalt abmalte.
    Der Junge stand dort in Siegerpose!
    Seine Augen glänzten, der Mund war zu einem Lächeln verzogen, er zeigte mit dem Finger auf mich, als er die Schwelle überschritt und lachend näher kam.
    »So sieht ein Verlierer aus. So sieht jemand aus, der alles versucht, es aber nicht geschafft hat.«
    Ich widersprach ihm nicht. Hatte in der Zwischenzeit jedoch die Kette mit dem daran hängenden Kreuz über den Kopf gestreift und
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