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071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

Titel: 071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes
Autoren: A.F.Morland
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worden war.
    ***
    David Gilling blieb vor Schreck das Herz fast stehen. Seine Todfeinde hatten blitzschnell geschaltet. Talan 3 trat nicht zum erstenmal als Polizist auf. Er hatte in dieser Verkleidung schon einiges für die Sekte ins Lot gebracht.
    Der Verräter sprang auf. »Ich… ich mache alles wieder gut!« stieß er heiser hervor. Dicke Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. »Ich weiß, wer die schwarze Kralle hat. Ich hole sie zurück, das ist kein Problem. Keinen Penny werden wir dafür bezahlen müssen.«
    »Wer hat sich die Kralle geholt?« wollte Talan 3 wissen.
    Gilling schüttelte den Kopf. »Das… das sage ich nicht, sonst legst du mich um. Wir machen ein Geschäft, okay? Die Kralle für mein Leben. Du trägst Uniform, kannst du mich hier rausholen.«
    Der Mann grinste eisig. »Vielleicht könnte ich das, aber ich werde es nicht tun.«
    »Aber ich bringe doch die schwarze Kralle zurück!«
    »Die kriegen wir so oder so. Sag mir die Namen der Gangster, die es gewagt haben, sich an Talans Kralle zu vergreifen!«
    »Nein!«
    »Rede, Talan 9!«
    »Nein! Nur, wenn du mich rausholst!«
    Der Uniformierte kam näher. Gilling wich zurück.
    »Wenn du mich anrührst, brülle ich um Hilfe, dann schnappen sie dich, Talan 3.«
    »Die Namen!« knurrte der Uniformierte, aber Gilling gab sie nicht preis. Er hoffte, daß er damit eine gute Lebensversicherung in der Hand hatte, doch einen Augenblick später mußte er erkennen, daß sie nicht das geringste wert war.
    »Du willst also nicht reden.«
    »Nein!« keuchte Gilling trotzig.
    »Dann stirb!« zischte der Uniformierte. Er brauchte keine Waffe zum töten, war ausgebildet in sämtlichen fernöstlichen Kampfsporttechniken.
    Als Gilling vom ersten Schlag getroffen wurde, wollte er wie auf der Folter losbrüllen, aber da schlug der Uniformierte schon wieder zu, und nun brachte der Verräter keinen Ton mehr heraus.
    Aber er konnte noch kämpfen, und das tat er, obwohl er gegen Talan 3 keine Chance hatte. Er war verletzt, konnte seinen linken Arm so gut wie gar nicht gebrauchen.
    Er schlug mit der rechten Faust auf den Gegner ein und attackierte ihn mit Fußtritten. Doch Talan 3 wußte sich dagegen zu schützen. Er tötete den Verräter innerhalb weniger Sekunden.
    Dann verließ er die Zelle, und niemand ahnte, daß er eine Leiche zurückließ.
    ***
    Die Wunde brannte höllisch. Eddie Greenaway hatte sie zwar gekonnt verarztet und auch reichlich Heilsalbe aufgetragen, aber trotzdem durchtobte Jacques Dejoux' Wange eine glühende Schmerzwelle nach der andern. Er konnte sich nicht vorstellen, daß das normal war.
    Befand sich an der Kralle irgendein geheimnisvolles Gift, mit dem er sich infiziert hatte?
    Der Franzose lehnte sich stöhnend zurück und öffnete den Kragenknopf, nachdem er die Krawatte gelockert hatte. Ihm war schrecklich heiß, als hätte er Fieber, und seine Hände zitterten.
    Er verfluchte Burt Weathers, dem er die Schmerzen zu verdanken hatte. »In der tiefsten Hölle sollst du schmoren!« knurrte Dejoux. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Eine merkwürdige Art von Schwäche überkam ihn.
    Bleischwer wurden seine Glieder, und er hatte Mühe, die Augen offenzuhalten.
    Verdammt noch mal, was war mit dieser Kralle los? Weathers hatte etwas von magischen Kräften gefaselt, die er angeblich spürte.
    Dejoux beugte sich vor und - betrachtete die Kralle. Er spürte nichts. War es möglich, daß er auf ihre mysteriöse, gefährliche Ausstrahlung nicht ansprach?
    »Blödsinn«, sagte der Franzose und schüttelte unwillig den Kopf. »Das ist nichts weiter als tote Materie, und ich tu' so, als würde die Kralle leben und denken können.«
    Er verspürte quälenden Durst. Wankend begab er sich zur Hausbar. Er nahm sich wenig Scotch und viel Soda. Gierig trank er, aber der Durst ließ sich nicht löschen. Ihm war, als hätte er keinen Tropfen getrunken. Seine Kehle war rauh und trocken wie zuvor.
    Er lehnte sich neben dem Spiegel an die Wand und betrachtete sein Gesicht. Er mußte tatsächlich hohes Fieber haben, denn seine Augen waren ganz glasig.
    Auch kam ihm vor, als hätte sich sein Gesichtsausdruck verändert. Doch in seinem Zustand konnte es sich auch um eine Einbildung handeln.
    Aber die Farbe seiner Augen… Bisher hatte er blaue Augen gehabt. Auf einmal kamen sie ihm bernsteinfarben vor. Wie Katzenaugen!
    Von der Wunde ging ein schmerzhaftes Ziehen aus. Es kroch zum Hals und die Wirbelsäule hinunter. Sein ganzer Körper wurde davon in
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