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071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

Titel: 071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes
Autoren: A.F.Morland
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Mitleidenschaft gezogen.
    Er überlegte sich, ob er seinen Arzt anrufen sollte, aber dann sagte er sich, daß er zuerst diese Sektierer informieren mußte, damit sie wußten, warum der Bote aus Indien immer noch nicht eingetroffen war.
    Er mußte ihren Schock ausnutzen und ihnen ihr Heiligtum zum Rückkauf anbieten. Das Geschäft sollte so rasch wie möglich abgewickelt werden. Er wollte die schwarze Kralle nicht zu lange in seinem Haus haben. Sie wurde ihm allmählich unheimlich.
    »Reiß dich zusammen«, murmelte er. »Setz dich mit diesen Verrückten in Verbindung.«
    Mit schweren Schritten kehrte er zum Schreibtisch zurück. David Gilling hatte ihm nicht allzuviel über die Sekte erzählt. Er hatte von dem Verräter nur das Allerwichtigste erfahren. Gerade soviel, daß er sich für den Raub der schwarzen Kralle entschloß.
    Ächzend ließ er sich auf den Stuhl fallen, Unordnung herrschte auf seinem Schreibtisch. Er schaufelte sie mit den Händen um und suchte den Zettel mit der Telefonnummer, die er jetzt anrufen mußte.
    Dann tippte er die Nummer ins Tastentelefon. Gilling hatte ihm gesagt, er müsse Talan 1 verlangen. Mit keinem anderen dürfe er verhandeln.
    Eine barsche Männerstimme meldete sich am andern Ende.
    »Ich möchte Talan 1 sprechen«, sagte der Franzose. Sein Englisch war nicht akzentfrei, aber die Mitglieder der Talan-Sekte würden trotzdem nicht dahinterkommen, wer er war.
    Pause am anderen Ende des Drahtes. Dann: »Wer spricht?«
    Dejoux wischte sich mit der Hand über die Augen. »Wenn Sie erwarten, daß ich Ihnen meinen Namen nenne, muß ich Sie leider enttäuschen.«
    »Mit anonymen Anrufern sprechen wir nicht.«
    »Ich wette, daß Sie in meinem Fall eine Ausnahme machen werden. Ich bin nämlich der Mann, der die schwarze Kralle hat. Sie liegt in dieser schön geschnitzten kleinen Holzschatulle auf rotem Samt und wartet darauf, den rechtmäßigen Besitzern übergeben zu werden. Und nun holen Sie Talan 1 an den Apparat, aber ein bißchen plötzlich!«
    »Augenblick.«
    Dejoux ließ den Hörer sinken. Er atmete schwer, und sein Gesicht verzerrte sich. Ohne ärztliche Hilfe würde er nicht auskommen, das sah er schon.
    »Hallo! Hallo!« kam es aus dem Hörer.
    Dejoux hob ihn wieder ans Ohr. »Talan 1?«
    »Ja«, kam es knapp zurück.
    »Ich habe die Kralle. Sicher vermißt ihr sie bereits. Nibab Sakkri war so freundlich, sie mir für geschäftliche Zwecke zu überlassen. Ehrlich gesagt, ich bin an eurem Heiligtum nicht sonderlich interessiert. Das heißt, ihr könnt die Kralle wiederhaben.«
    »Wieviel?« fragte Talan 1 kalt.
    »Ja, nun stellt sich die Frage, wieviel sie euch wert ist. Nach meinen Informationen soll sie ja beinahe unbezahlbar sein, aber ich bin kein Unmensch und will euch nicht bis aufs Unterhemd ausziehen. Ich denke, 500 000 Pfund wären eine angemessene Summe. Was sagen Sie dazu?«
    »Einverstanden.«
    Obwohl es ihm schlecht ging, mußte Dejoux lachen. »He, Mann, Sie versuchen nicht einmal zu feilschen, das gefällt mir.«
    »Wann und wo können wir das Heiligtum übernehmen?« wollte Talan 1 wissen.
    »Das richtet sich in erster Linie danach, wie schnell ihr das Geld auftreiben könnt. Kleine, gebrauchte Scheine, klar? Und es versteht sich, daß ihr die Bullen aus dem Spiel laßt. Aber das liegt ja in eurem eigenen Interesse, nicht wahr? Die Bullen sind verdammt neugierig. Sollten die von der schwarzen Kralle hören, würden sie eine Menge unangenehmer Fragen stellen und sie euch am Ende vielleicht sogar wegnehmen.«
    »Wir haben das Geld bis morgen vormittag«, sagte Talan 1.
    »Wunderbar. Ich werde mir erlauben, dann noch einmal anzurufen und Ihnen sagen, wo die Übergabe stattfinden soll.«
    »Darf ich Ihnen einen Rat geben?«
    »Warum nicht?«
    »Sollten Sie den Wunsch verspüren, sich die Kralle an den Finger zu stecken, tun Sie's nicht. Es könnte verheerende Folgen haben.«
    ***
    Eddie Greenaway hatte Weathers aus dem Haus geführt und ihn gezwungen, sich ans Steuer zu setzen.
    »Du fährst«, hatte er gesagt. »Ich sitze neben dir, und sowie du Blödsinn machst, brenne ich dir eine heiße Hummel in deinen Pelz.«
    Der schnauzbärtige Weathers krampfte die Hände um das Lenkrad, während Greenaway um den Wagen herumging. Greenaway stieg ein und klappte die Tür zu.
    »Und wohin soll ich fahren?« fragte Burt Weathers.
    »'rüber nach Sutton, zur Mülldeponie.«
    »Willst du wirklich ernst machen?«
    »Hör mal, du hast den Boß angegriffen. Das ist beinahe so schlimm
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