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071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

Titel: 071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes
Autoren: A.F.Morland
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gekommen.
    Er hatte nicht geglaubt, daß jemand sein falsches Spiel durchschauen würde, aber Talan 1 hatte sich nicht täuschen lassen. Gilling mußte erkennen, daß er doch nicht über so gute Nerven verfügte, wie er geglaubt hatte.
    Gilling war wütend. Vor allem auf sich selbst. Aber auch auf die Talan-Jünger, die ihn wie einen Hasen gehetzt hatten.
    Doch er würde nicht über die Talan-Bewegung sprechen. Das war zu gefährlich. Wenn er sie hochgehen ließ, war er selbst hier seines Lebens nicht mehr sicher.
    Er hatte keine Papiere bei sich. Shannon wußte nicht, wie er hieß. Man hatte ihn natürlich schon nach seinem Namen gefragt, doch er hatte keine Antwort gegeben. Weder auf diese noch auf irgendwelche andere Fragen.
    Sollte er dieses Spiel fortsetzen? Sollte er weiter den Stummen mimen?
    Shannon hielt ihm sein Zigarettenpäckchen hin. »Rauchst du?«
    Aha, er versuchte es auf die nette, freundliche Tour, dachte Gilling.
    »Ja«, sagte er und nahm sich ein Stäbchen. Der Inspektor gab ihm Feuer, kam um den Schreibtisch herum und setzte sich auf die Kante.
    »Nun erzähl mir mal, was da los war«, verlangte Shannon. Auch er rauchte. »Wir wissen immer noch nicht, wie du heißt. Ist das ein Geheimnis?«
    »Natürlich nicht, Inspektor.«
    »Warum hast du keine Frage meiner Kollegen beantwortet?«
    »Ich stand unter Schock. Ich bin verletzt.«
    »Bist du jetzt bereit, mir ein paar Fragen zu beantworten?«
    »Ich will es versuchen.«
    »Also, wie heißt du?«
    »Tom Quayle, Sir«, sagte Gilling.
    »Hast du einen Beruf?«
    »Technischer Zeichner.«
    »Welche Firma?«
    Gilling ließ sich schnell eine Phantasiefirma einfallen. Der Inspektor schrieb mit und erkundigte sich auch nach Gillings Adresse.
    Talan 9 nannte irgendeine Straße in Paddington.
    »Wieso hast du keine Papiere bei dir?« wollte Shannon wissen.
    »Ich muß meine Brieftasche zu Hause vergessen haben.«
    »Wir werden deine Angaben überprüfen«, sagte Shannon.
    Gilling nickte. Dann wird das ganze Lügengebilde zusammenkrachen, dachte er, aber das macht nichts. Inzwischen werde ich genügend Zeit haben, mir eine bessere Geschichte auszudenken.
    »Wie kam es zu dieser Schießerei?« fragte Shannon. »Wer waren diese Männer?«
    »Sie werden es mir nicht glauben, Inspektor, aber ich habe keine Ahnung.«
    Shannons Miene verfinsterte sich. »Versuch mich nicht auf den Arm zu nehmen, Quayle, das habe ich nämlich nicht so gern. Da kann ich ganz schön unangenehm werden.« Seine letzten Worte kamen ziemlich scharf, aber dann schlug Fred Shannon gleich wieder einen weicheren Ton an. »Willst du mir weismachen, du weißt nicht, warum diese Kerle hinter dir her waren?«
    »Es muß eine Verwechslung vorliegen«, erwiderte Gilling. »Vielleicht habe ich einen Doppelgänger. Wäre doch möglich.«
    »Möglich ist im Prinzip alles. Aber was glaubst du, wie oft ich die Version vom Doppelgänger schon gehört habe?«
    »Ich schwöre Ihnen, daß ich keine Ahnung habe, weshalb diese Männer mich jagten«, beteuerte Gilling. »Erst hat mir dieser Messerstecher aufgelauert…«
    »Da hast du zur Kanone gegriffen und auf ihn geschossen.«
    »Was blieb mir denn anderes übrig? Hätte ich mich von dem Wahnsinnigen abschlachten lassen sollen? Es war mein gutes Recht, mich zu verteidigen.«
    »Ist es auch dein gutes Recht, eine Luger zu besitzen?« fragte Inspektor Shannon.
    Gilling nahm einen Zug von der Zigarette. »Ein Freund aus Amsterdam brachte mir die Waffe mit. Ich dachte nicht, daß ich sie jemals brauchen würde. Ehrlich. Ich wollte nur 'ne Kanone besitzen. Wir leben in unsicheren Zeiten, Inspektor. Die Luger verlieh mir ein Gefühl von Sicherheit. Wenn ich sie bei mir trug, hatte ich das Gefühl, mir könne nichts passieren.«
    »Der Mann mit dem Messer ist tot, das weißt du.«
    »Es… es war Notwehr. Daraus können Sie mir keinen Strick drehen, Inspektor.«
    Shannon lächelte. »Und der Schuß rief die anderen Kerle herbei. Richtig?« fragte er.
    »Ja. Ich floh und verschanzte mich in diesem Haus.«
    - Shannons Stimme wurde wieder schärfer. »Warum hast du auf meine Kollegen geschossen?«
    »Ich war völlig mit den Nerven fertig, Inspektor. Ich bekam gar nicht richtig mit, daß ich es mit der Polizei zu tun hatte.«
    »Wie viele waren hinter dir her?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Drei? Vier? Mehr?«
    »Es können mehr gewesen sein. Ich habe sie nicht gezählt. Dazu war keine Zeit, Inspektor. Ich mußte meine Haut retten.«
    »Du hast keinen dieser Männer
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