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071 - Gefangen in den Bleikammern

071 - Gefangen in den Bleikammern

Titel: 071 - Gefangen in den Bleikammern
Autoren: Dämonenkiller
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vergangenen Stunde verlassen hatte.
    „Ich fürchte, daß Hekate dahinter steckt", meinte Dorian nach einigen Minuten.
    „Sie sehen überall Hekate, Dorian", sagte Trevor. „Das ist doch eine haltlose Vermutung."
    Dorian seufzte. „Vielleicht sehe ich tatsächlich schon überall Gespenster. Ich mache mir jedenfalls Sorgen um Don. Wir werden Fred Archer verständigen. Er soll das Haus in der Vincent Road überwachen. Und Sie versuchen herauszufinden, wem das Haus gehört. Dann sehen wir weiter."
    Der Dämonenkiller bog in die Baring Road ein. Er fuhr den Wagen in die Garage, dann ging er zusammen mit Trevor ins Haus. Sie betraten das Wohnzimmer.
    Coco hob den Kopf und legte das Buch, in dem sie gelesen hatte, zur Seite. Sie stand geschmeidig wie eine Raubkatze auf und streckte sich. Coco war ein hochgewachsenes Mädchen, selbstsicher und sich ihrer Wirkung auf Männer durchaus bewußt. Sie war Anfang der Zwanzig und über einen Meter siebzig groß. Das schwarze Haar fiel locker über ihre Schultern. Ihr Gesicht mit den hochangesetzten Backenknochen war ungewöhnlich anziehend. Die großen unergründlichen Augen waren dunkelgrün, fast schwarz. Sie trug einen bequemen schwarzen Hausanzug, der die aufreizende Sinnlichkeit ihres Körpers unterstrich.
    „Hallo!", sagte Coco. „Habt Ihr Erfolg gehabt?"
    Dorian ging zur Bar und schenkte sich einen Bourbon ein, dann drehte er sich um und starrte Coco an.
    „Don ist verschwunden", sagte er leise.
    Cocos Gesicht blieb unbewegt, nur ihre Augen flackerten stärker. Dorian wußte, wie Coco an Don hing. Ihr war es zu verdanken, daß Don wieder Geschmack am Leben gefunden hatte.
    „Erzähle!" bat Coco.
    Der Dämonenkiller setzte sich und erzählte Coco alles. Das Mädchen hörte schweigend zu. "
    „Ihr hättet mich sofort verständigen sollen", sagte Coco vorwurfsvoll, als Dorian seine Erzählung beendet hatte.
    „Du hättest uns auch nicht helfen können", meinte Dorian gereizt. „Don ist spurlos. verschwunden. Hast du irgendwelche Vorschläge?"
    „Was ist mit dem Fotoapparat?" fragte sie. „Don hat doch drei Fotos geschossen."
    Dorian holte den Fotoapparat hervor und legte ihn auf den Tisch.
    „Ich werde den Film entwickeln", sagte er. „Doch ich verspreche mir nicht viel davon."
    „Ich rufe Archer an", sagte Trevor.
    „Vergessen Sie Sam Lanta nicht!" erinnerte ihn der Dämonenkiller.
    Er stand auf und folgte Trevor, der in den Keller ging. Dorian betrat die Dunkelkammer, öffnete Dons Fotoapparat und holte den Film heraus. Er entwickelte ihn, fertigte einige großformatige Abzüge an und wartete nicht, bis die Bilder trocken waren.
    Die beiden ersten Bilder waren uninteressant. Sie zeigten das Glasgefäß, in dem sich die schwarze Schlange befand. Doch Dorian stieß einen Pfiff aus, als er das dritte Foto betrachtete.
    Es zeigte ein nacktes, schwarzhaariges Mädchen, das einladend beide Hände hochgehoben hatte.
    Der Dämonenkiller studierte das Foto ganz genau, dann hielt er den Atem an. Hinter dem Mädchen war deutlich ein Stuhlbein zu erkennen. Er wies die gleichen Verzierungen auf wie alle Möbel in dem Zimmer, in dem er den Fotoapparat gefunden hatte.
    Dorian schüttelte ungläubig den Kopf, verließ die Dunkelkammer und lief ins Wohnzimmer.
    „Archer ist verständigt", sagte Trevor. „Sam Lanta ist noch nicht aus Liverpool zurück. Ich hinterließ, daß er mich sofort nach seiner Rückkehr anrufen soll. Das Haus in der Vincent Road gehört Carl Reynolds. Es steht seit einiger Zeit leer."
    Dorian nickte geistesabwesend und ging zum Tisch.
    „Seht euch dieses Bild an!" sagte er und legte es auf die Tischplatte.
    Coco und Trevor beugten sich vor.
    „Dieses Bild knipste Don."
    „Ein nacktes Mädchen!" rief Trevor überrascht.
    „Und sie ist winzig klein", sagte Dorian grimmig.
    „Wie kommen Sie zu dieser Vermutung?" fragte Trevor.
    „Sehen sie sich die Perspektive an!" sagte Dorian. „Wäre das Mädchen normal gewachsen, würde es verzerrt auf dem Foto erscheinen, da Don ja nur dreißig Zentimeter groß ist. Das Mädchen lehnt an einem Stuhlbein. Die dürfte Dons Größe haben."
    „Stimmt", sagte Coco. Sie betrachtete das Bild ganz genau. „Das Gesicht kommt mir bekannt vor. Ich habe es schon irgendwann einmal gesehen, doch ich kann mich nicht erinnern, wann und wo." „Was hat das zu bedeuten?" fragte Trevor.
    Dorian setzte sich und steckte sich eine Zigarette an. Er inhalierte den Rauch tief.
    „Hekate steckt dahinter", sagte Dorian wieder.
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