Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0708 - Der Höllenkerker

0708 - Der Höllenkerker

Titel: 0708 - Der Höllenkerker
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
ihrer Hände brachte, dauerte es vielleicht fünf Minuten, bis sie die Knoten aufgezurrt hatte, die weder Zamorra noch sie jemals allein hätten lösen können. Jetzt, da Zamorra endgültig frei war, war es für ihn ein Kinderspiel, auch die Druidin loszubinden.
    Sie reckte sich und wischte sich erst einmal die schleimige Substanz aus dem Gesicht.
    »Danke«, sagte sie leise. »Jetzt müssen wir noch versuchen, hier irgendwie 'rauszukommen!«
    »Nehmen wir doch einfach den Ausgang, von dem dein körperloser Freund sprach, und das Teufels-Ei gleich mit«, sagte Zamorra.
    Die Goldhaarige nickte.
    »Los«, sagte sie. »Kannst du laufen?«
    »Humpeln«, murrte er. »Aber ich denke schon, dass ich es schaffe.«
    Sie sahen sich nach einem Ausgang aus diesem Kerker um.
    ***
    Nicole traf sich mit William bei den Regenbogenblumen in Ted Ewigks Keller. »Blaster und Dhyarra«, zählte der Butler auf und reichte Nicole die Gegenstände.
    Nicole befestigte die Magnetplatte, an der die Strahlwaffe haftete, am Gürtel ihrer Jeans, und ließ den Dhyarra-Kristall in der Hosentasche verschwinden. William runzelte die Stirn.
    »Mit Verlaub, Mademoiselle, aber Sie sehen ein wenig derangiert aus. Warum haben Sie mir nicht gesagt, dass Sie auch Ersatzkleidung benötigen?«
    Nicole winkte ab. »Ich möchte nicht noch mehr Zeit verlieren«, sagte sie. »Es wird schon gehen.«
    »Ich besorge Ihnen gern noch…«
    »Danke, William«, blockte sie ihn ab. »Notfalls würde mir sicher auch Carlotta etwas borgen. Danke für die Ausrüstung.«
    »Darf ich fragen, was geschehen ist?«, erkundigte er sich.
    »Erzähle ich Ihnen später.«
    Sie lief durch den unterirdischen Gang wieder zurück. William sah ihr nach, dann wandte er sich schulterzuckend ab und kehrte ins Cháteau Montagne zurück.
    Als Nicole die Kellertreppe hinaufstieg, trat Carlotta ihr entgegen. »Scu-si, ich war vorhin wohl etwas heftig. Tut mir leid, ich wollte dich nicht so anschreien. Was ist nun mit Ted?«
    »Er hat ein paar Kratzer abbekommen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Aber es ist nichts ernstes.«
    »Welches Krankenhaus?« stieß Carlotta besorgt hervor.
    »Keine Ahnung«, gestand Nicole. »Aber ich habe darum gebeten, dass man hier oder im Cháteau anruft. Sag mal… kennst du den Sperrcode von Teds Autotelefon?«
    »Natürlich«, erwiderte die Römerin. »Ich schalte es dir gleich frei. Was ist denn überhaupt geschehen?«
    »Wir jagen ein paar Monster und ein Teufels-Ei«, sagte Nicole. »Zamorra ist noch vor Ort. Deshalb möchte ich jetzt auch nicht zu viel Zeit verlieren. Er braucht diese Sachen. Hm… hast du zufällig eine sehr gute Landkarte, die die Albaner Berge detailliert zeigt?«
    »Was genau suchst du da?«
    »Höhlenzugänge.«
    »Hm, wird schwierig«, sagte die Schwarzhaarige. »Aber warte mal… Ich glaube, Ted hat da was im Computer. Komm kurz mit.«
    Sie lief schon voraus, ins Obergeschoß und in Teds Arbeitszimmer. Nicole folgte ihr.
    Kurz überlegte sie, ob sie Teds Dhyarra-Kristall einfach hier auf den Tisch legen sollte. Wenn er aus der Klinik entlassen wurde, würde er sicher erst mal in die Villa zurückkehren und konnte dann direkt über den Sternenstein verfügen.
    Aber dann entschied sie sich dagegen - Carlotta würde sich erst recht Sorgen machen, wann sie erfuhr, dass Ted seinen Kristall nicht bei sich hatte!
    Der Rechner lief im Standby-Modus. Carlotta aktivierte ihn. Ihre Finger flogen über die Tasten. Programmfenster blendeten auf, durch die Carlotta sich hangelte. Nicole fiel auf, dass sie die Maus nicht dazu benutzte, sondern alles über die Tastatur steuerte.
    »Hier… Ich glaube, das sind ganz spezielle Karten, die er irgendwann mal beschafft hat. Militärkarten. Keine Ahnung, wie er an die gekommen ist. Ich vergrößere mal…«
    Die Bildschirmanzeige veränderte sich, brachte schrittweise mehr und mehr Details.
    Nicole atmete tief durch. »Das ist genau das, was ich brauche.«
    Es waren keine Militärkarten, dessen war sie sicher. Diese Pläne mussten auf anderem Weg entstanden sein. Je größer der Zoom, desto fotografischer wurden die Grafiken.
    Das muss-
    ten Fotos sein! Satellitenbilder? Aber danach sah's auch nicht aus.
    »Ich drucke dir die Gegend eben aus«, versprach Carlotta. »Reicht diese Vergrößerung?«
    Nicole nickte langsam. Ihr kam ein Gedanke. Sollte Ted die Landschaft von einer
    Hornisse aus mit der Technik der Ewigen Kartografie haben?
    Der Drucker summte und spie einen Stapel Blätter aus, die sich zum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher