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0708 - Der Höllenkerker

0708 - Der Höllenkerker

Titel: 0708 - Der Höllenkerker
Autoren: W.K. Giesa
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größeren Gesamtwerk aneinander legen ließen.
    Das Telefon klingelte.
    Carlotta griff blitzschnell zum Hörer und meldete sich. »Nein, ich bin nicht Duval. Aber sie ist hier. Es geht um Signor Eternale, nicht wahr? Was ist mit ihm?«
    Dann ließ sie den Hörer langsam sinken. Bekam ihn erst beim zweiten Versuch richtig aufgelegt.
    »Ted ist aus der Klinik verschwunden«, sagte sie.
    ***
    - Warum töten und verzehren wir die beiden nicht endlich? Worauf müssen wir immer noch warten? -
    - Wir werden so lange abwarten, bis uns gesagt wird, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist. - Aber wir haben ihn doch längst! Ich begreife das Zögern und Zaudern nicht! Mich hungert. -
    - Du kannst ja die Neugeschlüpften fressen! -
    - Fressen? Welch niederes Wort! Es stellt uns auf die gleiche Stufe mit Tieren. -
    Für eine Weile herrschte Schweigen.
    - Ich werde nun nicht mehr lange warten. -
    - Dann wird man dich töten. -
    - Das ist bisher noch niemandem gelungen. Ich werde jetzt nur noch tun, was ich selbst will. -
    - Lass dich warnen. -- Ich nehme deine Sorge zur Kenntnis. Begleite mich oder verrate mich. -
    ***
    Die Luft in dem düsteren, feuchtkühlen Kerkerraum war merklich schlechter geworden. Deutliches Zeichen, dass der Zugang, durch den Zamorra hereingekommen war, nicht mehr existierte. Vermutlich war er bei der wilden Angriffsaktion der Bestien eingestürzt.
    Wieder musste Zamorra an Nicole und Ted denken. Waren sie verschüttet, oder hatten sie es irgendwie geschafft, davonzukommen?
    Die Ungewißheit fraß an ihm, aber er bemühte sich, sie nicht zu zeigen. Er wollte Teri nicht damit belasten. Die hatte durch ihre lange Gefangenschaft schon genug zu erleiden gehabt.
    Wenn jene Röhre verschlossen war, blieb ihnen nichts anderes übrig, als den Kerker auf anderem Weg zu verlassen. »Wo soll das Tor sein, durch das die Viecher hier 'rein und wieder 'raus marschieren? Das werden wir auch benutzen müssen.«
    Teri deutete in die Runde. »Es gibt überall Öffnungen«, sagte sie. »Ich habe inzwischen etwa fünf Stück gezählt. Aber der Hauptzugang scheint das da zu sein.«
    Sie deutete auf eine Stelle der mit getrocknetem Blut beschmierten Steinwand.
    »Eine Geheimtür?« fragte Zamorra, weil er dort keine Öffnung erkennen konnte.
    »Entweder das, oder das Material ist durchlässig oder nur eine Illusion.«
    Zamorra atmete tief durch. »Und das Tor, von dem der Schädel sprach?«
    »Das befindet sich irgendwo auf der anderen Seite«, sagte die Druidin.
    »Und da sind natürlich auch die Monster. Na ja, da müssen wir nun durch. Probieren wir es mit diesem Durchgang. Ich bin nicht unbedingt daran interessiert, durch die kleinen Löcher zu klettern.« Er sah unbehaglich zu den schwarzen, fast quadratischen Öffnungen hinüber, die Teri ihm gezeigt hatte. Sie waren eigentlich viel zu klein für die Ungeheuer. Aber waren die nicht auch in den Stollen eingedrungen, der am Berührungspunkt mit dem Kerker noch viel kleiner gewesen war? Zumindest so lange, bis Ted sie mit der Dhyarra-Magie erweitert hatte.
    Und vorher hatten die Bestien Ranseier umgebracht.
    Zamorra fühlte sich alles andere als wohl, während er sich der Steinwand näherte. Ein wenig schreckte er davor zurück, sie zu berühren. Genauer gesagt, das angetrocknete, dunkle Blut zu berühren, das daran klebte. Von wem mochte es stammen? Von den Menschen, deren knöcherne Überreste hier zu finden waren?
    Oder von Ungeheuern, die sich gegenseitig umbrachten?
    Und warum taten sie das? Welcher Sinn verbarg sich dahinter?
    Neben ihm wandte sich Teri noch einmal um. Sie fasste nach seinem Arm.
    »Schau…«
    Etwas am Klang ihrer Stimme alarmierte ihn. Er sah sich ebenfalls um.
    Die beiden Pfähle waren verschwunden!
    »Verdammt!«, stieß er hervor. »Jemand hat auf unseren Befreiungsversuch reagiert! Weg hier!«
    Und er warf sich gegen die Steinwand und zog Teri einfach hinter sich her.
    Die Mauer nahm sie beide einfach in sich auf!
    ***
    »Verschwunden?«, echote Nicole überrascht. »Wie das?«
    Hatte er sich einfach selbst entlassen? Zuzutrauen war es ihm. Wenn die Verletzungen tatsächlich so harmlos waren, wie der Arzt behauptete, und es keine Knochenbrüche, keine Gehirnerschütterung oder Schlimmeres gab, war es dem Reporter durchaus zuzutrauen.
    »Verschwunden, einfach verschwunden«, wiederholte Carlotta.
    »Dann wird er ja wohl bald hier auftauchen«, sagte Nicole.
    Carlotta schüttelte den Kopf. »Seine Sachen sind noch im Krankenhaus.«
    »Moment
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