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0702 - Die Nacht der bösen Frauen

0702 - Die Nacht der bösen Frauen

Titel: 0702 - Die Nacht der bösen Frauen
Autoren: Jason Dark
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gelenkt worden.
    Der Platz glich zwar keinem Heerlager, aber er war auch nicht weit davon entfernt.
    Nie stand nur ein Polizist herum und wachte. Die Männer waren zumindest zu zweit. Manche auch zu dritt oder zu viert. Sie flüsterten, wenn sie sprachen, und sie hielten Waffen schußbereit, die Finger berührten die Abzüge.
    Ich legte die Hand um das Kreuz.
    Keine Erwärmung, die auf eine Gefahr hingewiesen hätte.
    Ich schaute auf die Uhr.
    Drei Minuten bis zur Tageswende!
    Die Mitternacht war immer etwas Besonderes. In allen Kulturen und bei allen Völkern hatte der Übergang von einem auf den anderen Tag eine große Rolle gespielt.
    Das war auch hier in Rumänien nicht anders. Denn um Mitternacht waren oft genug in den lauen Vollmondnächten die Vampire gekommen und hatten sich auf die unschuldigen Opfer gestürzt.
    Vampire spielten diesmal keine Rolle, dafür eine Hexe. Und ich dachte daran, daß sie in der letzten Zeit immer stärker geworden waren. Sie hatten sich sehr stark in den Vordergrund geschoben, da brauchte ich nur an Francine Joy zu denken, die TV-Tante, die wir über ziemlich lange Zeit gejagt hatten.
    Sie hatte sich als eine moderne Hexe ausgegeben und andere Ziele verfolgt als Assunga.
    Dennoch stand hinter den beiden die mächtige Lilith, die erste Hure des Himmels, die Person, die das weibliche Böse dokumentierte und die schon in den vorchristlichen Kulturen eine große Rolle gespielt hatte.
    Lilith die Mächtige, Lilith die Grausame - ein Wesen, das Tod und Verderben brachte.
    Assunga diente ihr, aber sie hatte etwas anderes vor. Sie wollte zu Mallmann, sie wollte an seine Seite gelangen, um sich und gleichzeitig auch ihn zu stärken.
    Wenn das eintrat, gab es wieder eine neue Konstellation, denn Mallmann gehörte zu den Schwarzblütlern, die der Hölle nicht gerade angenehm waren. Er stand in der Konkurrenz zum Teufel, denn der wiederum wollte keinen Mächtigen neben sich hochkommen lassen.
    Wenn er sich nun mit Assunga zusammentat, hinter der wiederum Lilith stand, da war eine Konkurrenzsituation der besonderen Art gegeben. Dann kämpften indirekt Asmodis und auch Lilith gegeneinander. Und wie der Teufel da Ordnung hineinbringen wollte, das konnte ich mir nicht vorstellen.
    Ich blieb stehen, weil ich den Bahnhof fast erreicht hatte. Links von mir liefen die Gleise gegen einen Prellbock.
    Dort standen zwei alte ausrangierte Wagen, deren Dächer Löcher aufwiesen.
    Mir kam der Gedanke, daß diese sich durchaus als Versteck eigneten, denn ich dachte daran, daß die Hexe in einem alten Waggon wiedererweckt worden war.
    Sollte sie sich dort versteckt halten?
    Die beiden Wagen bewegten sich nicht. Ich war leider zu weit entfernt, um sehen zu können, ob sich auch hinter den Fenstern Bewegungen abzeichneten.
    Aber ich wollte mir die Wagen anschauen. Bis zu den Prellböcken betrug die Entfernung knapp hundert Meter.
    Es blieb bei meinem Vorsatz!
    Hinter mir- hörte ich einen erschreckten Ruf. Verstehen konnte ich nichts, kreiselte herum und bekam den nächsten Schrei mit, den ich allerdings sehr gut verstand.
    »Feuer!«
    Eiskörner jagten über meinen Rücken. Ich dachte sofort an das Feuer der Hexe, an die höllischen Flammen, in denen Menschen verbrannten wie Papier.
    Polizisten jagten über den Platz, und das mußten sie auch, wenn sie sich in Deckung bringen wollten. Zwei Autos brannten!
    Mächtige Flammen schlugen hoch. Die Hitze hatte die Fahrzeuge bereits deformiert. Rauch, der aussah wie Schmiere, stieg in die Höhe, vermischte sich mit der Luft, trieb als schwarzer Nebel heran und raubte denen, die in seiner Richtung standen, den Atem.
    Die beiden größeren Wagen brannten. Keiner hatte gesehen, wie dies geschehen war, aber es war ja nicht nur das Feuer allein, das große Gefahr brachte.
    Die Tanks der Fahrzeuge waren voll. Wenn das Zeug explodierte, sah es bitter aus.
    Der erste. Wagen flog in die Luft.
    Ein Regen aus brennendem Benzin wurde in die Höhe geschleudert und bildete einen flammenden Tropfenpilz. Und auch die mächtige Druckwelle blieb nicht aus.
    Sie fegte über den Platz hinweg, hatte Zeit, sich ausbreiten zu können, und ich gehörte dabei zu den Glücklichen, die ziemlich weit von ihr entfernt lagen.
    Sie wütete über meinen Rücken hinweg. Ich schaute in die Höhe. Das brennende Benzin verteilte sich, die Druckwelle hatte zudem einige Männer von den Beinen gerissen, die schreiend oder fluchend am Boden lagen. Bei einem brannte die Jacke, ein anderer kroch mit
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