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0701 - Draculas Blutgemach

0701 - Draculas Blutgemach

Titel: 0701 - Draculas Blutgemach
Autoren: Jason Dark
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eine Ewigkeit gebaut worden waren.
    Ich hatte sie überwinden können, und das wußte die verfluchte Hexe nicht, die mich in die Grube befördert hatte. Sicherlich glaubte sie, mich erledigt zu haben. Wie sehr würde sie sich wundern, wenn ich ihr gegenüberstand und meine Rechnung präsentierte.
    Ich winkelte die Arme an und drückte die Handflächen fest gegen, den weichen Boden. Dann stemmte ich mich hoch, hatte aber keine Lust, hier einen Liegestütz zu probieren, ich wollte einfach nur auf die Beine kommen, das war alles.
    An einem der nahestehenden Pfähle stützte ich mich ab.
    Ich stand auf den Beinen, und mich überkam das Zittern. Erst jetzt löste sich die wahnsinnige Spannung, in die auch eine heiße Todesangst hineingedrungen war. Meine Knie zitterten, aus eigener Kraft konnte ich mich kaum halten, ich brauchte den Pfahl als Stütze.
    Da ich ihn sehr dicht vor mir sah, fielen mir auch die dunklen Flecken auf dem Holz auf. Das mußte das längst eingetrocknete Blut der zahlreichen Menschen sein, die hier ihr Leben auf unvorstellbar grausame Art und Weise verloren hatten.
    Vom Rand her hatte die Grube nicht so tief ausgesehen. Jetzt schaute ich in die Höhe und stellte fest, daß es nicht leicht sein würde, sie zu verlassen.
    Und über allem schwebte das Brummen des Hubschraubers. Ich lachte scharf auf, als ich daran dachte. Für mich waren sie jetzt fast so weit entfernt wie die Sonne unerreichbar. Vom Copter aus konnten sie die Grube nicht sehen, sie lag verborgen unter dem grünen Blätterdach der Bäume.
    Natürlich würden sie mißtrauisch werden, wenn ich zu lange wegblieb. Sicherlich stieg Suko dann ebenfalls aus, um mich zu suchen.
    Zuvor jedoch bekam ich anderen Besuch.
    Ich sah zuerst nur die Bewegungen am Rand der Grube, die mehr schattenhaft darüber hinwegglitten. Dann füllten sich die Schatten auf, und einen Moment später schoben sich zwei spitze Gegenstände über den Rand hinweg, die sich noch öffneten, so daß ich in zähnebewehrte Rachen hineinschauen konnte.
    Ich hatte Besuch von den Wölfen bekommen.
    Am Rand der Grube blieben sie stehen, glotzten aus ihren bewegungslosen Augen in die Tiefe, sahen mich, fingen fast gleichzeitig an zu knurren, wobei ich nicht wußte, ob sie mich nun begrüßen oder attackieren wollten.
    Ein Tier stemmte sich wieder hoch und umtrottete die Grube. Es gefiel mir nicht, daß die Wölfe dort standen. Auf mich machten sie den Eindruck von Aufpassern, die nur darauf warteten, daß ich eine falsche Bewegung machte, um dann zuschlagen zu können. Wenn ich den Versuch unternahm, aus der Grube zu klettern, würden sie mir ihre Zähne in den Hals oder noch woanders hin schlagen, das durfte ich auf keinen Fall riskieren. Wenn alles nichts half, mußte ich schießen.
    Zuerst versuchte ich es ohne Gewalt. Ich stellte mich dicht vor die Grubenwand, ging in die Knie, schnellte mich dann ab und stemmte auch die Arme hoch, um den Grubenrand umfassen zu können.
    Es war nur ein Test, und ich zog die Arme auch sofort zurück, denn gleich zwei Gebisse wollten nach meinen Händen schnappen.
    Das Knurren hörte sich gefährlich an. Es sah so aus, als wollten sie mich in der Grube aushungern lassen.
    Sie hatten die Köpfe weit vorgestreckt, damit sie alles sehen konnten. Ihr Hecheln drang auf mich nieder. Auch Schleim klebte an ihren Mäulern. Wo sich zuviel angesammelt hatte, tropfte er nach unten und fiel klatschend vor meine Füße.
    Ich hatte die Beretta gezogen.
    Irgendwo tat es mir schon leid, die beiden Wölfe zu töten, denn es waren keine Werwölfe, aber ich mußte so rasch wie möglich aus dieser verdammten Grube rauskommen, denn die Hexe Assunga war wichtiger. Die beiden Tiere standen auf ihrer Seite, ich war überzeugt, daß sie ihr aufs Wort gehorchten, aber eine Pistole kannten sie nicht und boten mir ein Ziel.
    Ich schoß.
    Die erste Kugel drang von der unteren Seite her in den Hals des Wolfes. Er stieß einen beinahe menschlich klingenden Schrei aus, als er in die Höhe sprang, noch in der Luft die Beine streckte, wieder zu Boden prallte, dann einknickte, für einen Moment liegenblieb, sich auf den Rücken rollte und jaulte.
    Blut quoll aus der Einschußwunde und näßte auch das Fell des Tieres durch.
    Der zweite Wolf hatte sich bei dem Knall des Schusses erschreckt.
    Er war zurückgesprungen und befand sich außerhalb meiner Sichtweite. Ich blieb nicht an einem Fleck stehen, sondern durchwanderte die Grube mit langsamen Schritten, den Blick immer wieder
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