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Titel: 07
Autoren: Wer zuletzt beisst
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mein und Marcs gemeinsames Gewicht stemmte, beschwichtigend. „Und wir sind wirklich fast da."
    „Das", gab Marc bekannt, während Jessica mit dem Lachen kämpfte, „ist zu viel. Meine Männlichkeit konnte es ertragen, von Betsy getragen zu werden
    ..."
    „Ein schwuler Mann macht sich Sorgen über seine Männlichkeit?" Jessica mühte sich, ernst zu bleiben, gab dann aber auf und lachte laut heraus.
    „Ich bin schwul, kein Eunuch. Hast du mich je in Frauenkleidern gesehen?
    Oder dass ich Mascara trage? Ich bin ein ganz normaler Mann, in jeder Hinsicht ..."
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    „Abgesehen davon, dass du deinen Penis gerne in merkwürdige Öffnungen steckst", sagte ich sittsam.
    „Können wir bitte weiterflüchten, ohne über Marcs Penis zu sprechen?", fragte Tina betrübt.
    Wir hielten alle den Mund und bewältigten eine weitere Treppe .. und dann noch eine. Monatelang hatte ich in diesem Haus gewohnt und niemand hatte mir je von einem geheimen Fluchttunnel für Vampire erzählt.

    Ich erinnerte mich daran, dass Sinclair Jessica zu diesem Haus geraten hatte, als wir uns nach einer größeren Bleibe umgeschaut hatten. Damals, als ich noch dachte, ich würde ihn hassen. Und ich hatte tatsächlich geglaubt, er wäre ein Geschichtsfreak und würde alte Häuser mögen!
    „Ich habe noch nie gleichzeitig Langeweile und Angst gehabt", stellte Marc fest.
    „Was soll ich nun mit dieser Information anfangen?", fragte Tina.
    „Lass uns einfach runter", grummelte er, und das tat Tina, so ruppig, dass meine Zähne klapperten. Marc und ich stöhnten einstimmig auf.
    Sinclair blieb wieder stehen, drückte einen Knopf und eine weitere Wand öffnete sich. Auf einmal konnte ich das Fließen von Wasser hören. Er trat nach draußen, in die - für die anderen - vollkommene Dunkelheit, aber ich konnte hören, wie seine Absätze auf den Brettern eines Piers klapperten, als wäre er ein Sheriff aus dem Wilden Westen.
    „Sind wir den ganzen Weg zum Mississippi gegangen?" Marc machte große Augen.
    „Wir?", fragte Jessica. „Wie weit war das? Sieben, acht Häuserblocks?"
    Wir hörten, wie Sinclair den Motor eines Bootes startete, und als er das Licht anschaltete, jubelten Jessica und Marc. „Nimmst
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    du das Seil, Liebes?", fragte er, als wenn nichts wäre, als wenn er nicht in diesem Moment wie der coolste Typ der Welt aussehen würde.
    Wenig später legten wir ab und ich beschloss, nicht mehr böse auf ihn zu sein, und erlaubte ihm, seinen Arm um mich zu legen.
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    „Also, Garrett", sagte mein Mann ungefähr eine halbe Stunde später. Ich hatte keine Ahnung, wo wir uns befanden, aber wir hatten genug Abstand zwischen uns und die Biester gebracht, sodass sie uns nichts mehr anhaben konnten. Zumindest im Moment. Sinclair drosselte den Motor und wir trieben zwischen einigen Inseln. Die Lichter der Stadt waren noch zu sehen, aber weit entfernt. Ich war schon immer schlecht in Geografie gewesen; ob die Lichter zu St. Paul oder Minneapolis gehörten, wusste ich nicht zu sagen. „Ich schlage vor, du erzählst uns alles."
    Mir fiel auf, dass während unserer Flucht durch den Tunnel und der nachfolgenden Penis-Diskussion Garrett kein einziges Wort gesagt hatte. Und irgendwann war auch Ant verschwunden. Dem Herrn im Himmel sei Dank.
    Ich war ja schon mit wenig zufrieden.
    Der große blonde Garrett saß tief unten im Bug und starrte auf seine Hände.
    „Garrett? Hallo? Die Zeit arbeitet nicht für uns, wenn du das noch nicht gemerkt haben solltest, als die Biester unsere Tür einschlugen und wir durch den Tunnel flüchten mussten."

    „Ich schäme mich", sagte er schließlich und starrte weiter seine Hände an. „Ich bin beschämt."
    „Nun .. " Marc saß in einem der Kapitänsstühle und ließ ihn kreisen. „. . was hast du denn angestellt?"
    Er sah zu mir auf. Das Mondlicht beschien sein Gesicht und brachte seine Augen zum Leuchten. „Ihr solltet mich töten, meine Königin. Jetzt sofort."
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    „Red keinen Scheiß! Ich meine .. äh, niemals, Garrett, du gehörst zur Familie."
    Diese riesige, umfangreiche Familie, um die ich nicht gebeten und die ich auch nicht gewollt hatte. Schließlich hatte ich vor noch gar nicht so langer Zeit in einem Zwei-Zimmer-Apartment in Apple Valley gewohnt und mir Sorgen gemacht, weil ich seit mehr als einem Monat kein Date gehabt hatte. Mein größtes Problem war die Reparatur des Kopierers an meinem Arbeitsplatz gewesen - die Chefs machten sich mit Vorliebe so lange daran zu schaffen, bis keine Hoffnung
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