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0699 - Das Erwachen der Hexe

0699 - Das Erwachen der Hexe

Titel: 0699 - Das Erwachen der Hexe
Autoren: Jason Dark
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glatt abläuft. Dass ein Leben aus Höhen und Tiefen besteht. Einmal müssen die Tiefen ja kommen, und ich habe den Eindruck, dass ich kurz davor stehe, in ein sehr tiefes und dunkles Tal zu fahren, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Sinnbildlich.«
    »Verstehe. Aber was ist mit dem Nichtentrinnen-Können?«
    »Es steht für Tod.«
    Ich musste wieder anfahren, erklärte ihr aber, dass sie sich darüber keine Sorgen zu machen brauchte.
    »Doch, John, die mache ich mir aber. Man will mich. Ja, man will mich haben. Die beiden schrecklichen, blassgesichtigen Männer sind im ersten Versuch gescheitert. Ich kann mir vorstellen, dass sie es beim zweiten Mal anders anfangen.«
    »Dann werde ich bei Ihnen sein.«
    Tricia Bell streichelte leicht über meinen Arm. »Nichts gegen Sie persönlich, John, aber glauben Sie denn, dass Sie gegen diese Menschen überhaupt eine Chance haben?«
    »Nicht nur ich. Vergessen Sie nicht, dass ich Kollegen habe. Sobald wir in Ihrer Wohnung sind, werde ich mich mit meinem Freund und Kollegen in Verbindung setzen, damit der sich mal um das Buch und die Schattenkirche kümmern kann.«
    »Ja, das wäre gut.«
    »Sehen Sie, Tricia, und jetzt versuchen Sie, wieder ein wenig zu lächeln.«
    »Wir sind ja auch gleich da. Sie können vor dem Haus halten, wo die Parkstreifen eingezeichnet sind.«
    »Okay, mach ich doch glatt.« Ich wollte sie aufheitern und fragte: »Können Sie auch einen guten Kaffee kochen, Tricia?«
    Da lächelte sie. »Darum werde ich mich bemühen, John…«
    ***
    Als ich den Telefonhörer auflegte, wehte Kaffeeduft in meine Nase. Tricia hatte also Wort gehalten.
    Ich hatte mit Suko über das Problem gesprochen und war bei ihm nicht auf sehr große Gegenliebe gestoßen, aber er hatte versprochen, sich um gewisse Dinge zu kümmern und mir dann Bescheid zu geben.
    Allerdings hatte er mit dem Titel des Buchs und dem Begriff Schattenkirche auch nicht viel anfangen können, wollte sich sicherheitshalber mit Sarah Goldwyn in Verbindung setzen, die über diese Dinge besser informiert war.
    Ich stand in einem schmalen Flur, der durch die hellen Regale optisch größer wirkte.
    Wenn Tricia mich fragte, konnte ich ihr nicht viel sagen, ich wollte aber zumindest so lange warten, bis ich Sukos Rückruf erhalten hatte.
    Sie arbeitete in einem wirklich schönen Anbau, einem Wintergarten, der dem darin sitzenden Menschen das Gefühl gab, eins mit der Natur zu sein. Man konnte auf die Bäume schauen, auf die sattgrüne Rasenfläche und auf die kleinen, weißen Bänke, die sich im ehemaligen Hinterhof verteilten und den Eindruck von Gemütlichkeit und Ruhe vermittelten.
    Ein großes Zeichenbrett, ein Schreibtisch, offene Regale mit großen Fächern, um die Arbeiten aufzunehmen, das alles sah ich bei meinem Eintreten.
    Stühle mit hellem Leinenbezug luden zum Sitzen ein. Der Tisch zeigte eine sonnengelbe Platte.
    Sie hatte den Kaffee schon eingeschenkt. Ich nahm Platz und nickte ihr zu.
    »Was sagt ihr Kollege, John?«
    »Er wird sich darum kümmern.«
    »Um das Buch?«
    »Korrekt.«
    »Da bin ich gespannt.«
    »Ich auch, Tricia.«
    Wir tranken den Kaffee. Für einen Moment wurde es still, deshalb hörte ich sehr deutlich die beiden Sittiche, die in einem großen Käfig flatterten und sich gegenseitig anschrieen, als wären sie ärgerlich darüber, dass Tricia Besuch bekommen hatte.
    Ich drehte den Kopf.
    Der Käfig hatte die Form einer Pagode und hing von der Decke herab. Er war weiß gestrichen, und beide Vögel hatten genügend Platz, sodass sie auch mal hin und her fliegen konnten. Stangen verschiedener Größen verteilten sich im Käfig, auch zwei Schaukeln und zwei Spiegel. Gefäße mit Wasser und Futter waren ebenso selbstverständlich wie eine lange Knabberstange.
    Ein Vogel schimmerte weiß, der andere hatte ein hellblaues Gefieder.
    Ich musste lächeln. »Sind die beiden Trabanten immer so laut oder nur, wenn Besuch kommt?«
    Tricia winkte ab. »Sie toben gern.« Während meines Telefonats hatte sie eine Dusche genommen, sich die Haare hochgesteckt, mit bunten Spangen verziert, etwas Rouge aufgelegt und sich auch umgezogen. Sie trug jetzt ein duftiges Sommerkleid, durch dessen dünnen Stoff auch die Unterwäsche schimmerte, wenn das Licht der Sonne gegen ihren Körper fiel. Auf den Hauch von BH und den Slip hätte sie fast verzichten können. Das Kleid machte sie sehr sexy. Die Ärmel reichten nur bis zu den Ellbogen. Aus ihren Löchern hervor schauten
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