Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0695 - Die Unantastbaren

Titel: 0695 - Die Unantastbaren
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und den erkaltenden Kern sehen.
    Als dieser Planet in seiner Blüte stand, waren wir Mastibekks schon ein altes Volk. Wir dachten, daß das Universum uns gehöre. Es gab viele solcher Planeten, die wir mit unserer Technik bezwangen. Wenn du dich genau umsiehst, wirst du hier überall Zeugnisse unserer Zivilisation finden. Es kam der Tag, da hatten wir unsere Grenzen erreicht. Es gab kaum noch ein Geheimnis des dreidimensionalen Universums, das sich zu erforschen lohnte. Wir kannten das Geheimnis des Lebens, erreichten damit Unsterblichkeit - und das war das Ende. Wir standen am höchsten Gipfel, wir konnten nicht mehr höher hinaus, sondern nur noch in die Tiefe fallen. Und wir wußten, daß nach der Stagnation die Degeneration kommen würde, wenn wir nicht doch einen Weg fanden, nach noch Höherem streben zu können.
    Wir mußten umdenken, uns von der Technik lösen, in andere Bereiche vordringen. Und so gingen wir in uns, erforschten unser Inneres -und hier fand sich der Schlüssel zu anderen Dimensionen.
    Wir verließen unsere Körper - und da waren wir auf einmal frei und ungebunden. Ihr erfahrt es in diesen Augenblicken an euch selbst, wie es ist, die Fesseln des Körpers abgestreift zu haben.
    Für euch kam diese Metamorphose nur zu schnell, deshalb empfindet ihr sie als beängstigend und beklemmend. Wir Mastibekks aber wußten, daß wir die Vollkommenheit erreicht hatten. Oder wir glaubten es zumindest. Aber ich sagte schon, daß alles seine Nachteile hat. Die Höhle eines Steinzeitmenschen hat gegenüber einer technisierten Wohnzelle auch ihre Vorteile.
    Und die Technik hat gegenüber der absoluten Vergeistigung auch einige Vorzüge.
    Uns brachte die Vollkommenheit vor allem Einsamkeit. Hatten wir zuerst geglaubt, der Körper hindere uns an der Entfaltung, so erkannten wir nun nach und nach, daß der Geist zu unserem Gefängnis wurde. Wir waren nicht mehr beengt, gewiß, aber unser Gefängnis war nun das gesamte Universum, in dem es außer uns Mastibekks nichts anderes gab.
    Jenseits, in der dritten Dimension, wimmelte es nur so von vielfältigem Leben. Wir waren davon isoliert.
    So entschlossen wir uns, auf unsere Technik zurückzugreifen, um wieder Kontakt zu anderen Lebewesen zu haben.
    Überall in unserem Universum gab es noch Millionen unserer Pyramiden, mit denen wir einst die Sterneninseln erobert hatten.
    Nun bedienten wir uns ihrer, um den technisierten Völkern zu helfen. Wir taten es jedoch nicht uneigennützig, sondern nur deshalb, um am Leben dieser Völker Anteil zu nehmen.
    Wir brachten die Laren in Abhängigkeit von uns.
    Wie ihr wißt, müssen sie uns in gewissen Abständen mit ihren SVE-Raumern aufsuchen, um sie mit Energien aufladen zu lassen. Bei diesem Vorgang werden jedoch auch noch andere Kräfte frei, die den Kontakt mit den Lebewesen herstellen, zu denen wir sonst keinen Zugang haben.
    Wo immer eine Pyramide auf einer bewohnten Welt landet und wann immer ein SVE-Raumer diese Pyramide aufsucht, um von uns Energien zu tanken, beginnt gleichzeitig ein Prozeß abzulaufen, der für uns höchstes Glück bedeutet.
    Wir empfangen für die Dauer des Aufladens die Emotionen der Bewohner dieser Welt. Wir saugen diese Emotionen begierig in uns auf. Aber nicht, wie ihr den Eindruck gehabt habt, um diesen Lebewesen etwas zu nehmen, sondern nur um an ihrem Glück und Leid teilzunehmen.
    Wir leben mit ihnen mit und geben uns so die Illusion, zu ihnen zu gehören.
    So können wir unsere Einsamkeit vergessen. Und wir haben das Gefühl, in unserer Vollkommenheit nicht ganz nutzlos zu sein. Unser Dasein hat einen Sinn bekommen, denn ohne unsere Pyramiden wären die SVE-Raumer der Laren verloren. Die Konzilsvölker könnten nicht expandieren, könnten nicht ihre Botschaft von Sterneninsel zu Sterneninsel tragen. Und wir könnten andererseits nicht am Wachsen und Leben der Völker und ihrer Evolution teilnehmen.
    Wir sind nicht die Ungeheuer, für die ihr uns vielleicht haltet.
    Es mag euch abartig erscheinen, daß wir uns an den Emotionen anderer delektieren. Aber ihr müßtet unsere Einsamkeit kennen, dann würdet ihr unsere Beweggründe verstehen. Das ist schwer, ich weiß. Nicht einmal die Laren können das, denn sie sind sehr darauf bedacht, keine unserer Pyramiden zu betreten. Und sie haben es sich ausbedungen, daß wir an ihren Emotionen nicht rühren.
    Ich fühle es, daß ihr euch bemüht, uns zu verstehen. Und ich genieße es, daß ihr neben eurem ehrlichen Bemühen um Verständnis kein Entsetzen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher