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0695 - Die Unantastbaren

Titel: 0695 - Die Unantastbaren
Autoren: Unbekannt
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Leere abgestrahlt worden. Seine Angst war es gewesen, ebenso wie die Emotionen verschlungen, aufgezehrt zu werden. Doch jetzt wußte er, daß diese Angst unbegründet war.
    Denn das Etwas genoß nur die Ausstrahlung von Intelligenzwesen, nicht deren Geist selbst. Sie waren wohl Emotiophagen, aber keine Psycho-Kannibalen.
    „Was machen wir mit den Fremdkörpern?"
    Die Frage stand plötzlich im Raum der X-Dimension. Kenson-Schatten zuckte zusammen. Er wußte, daß sich die Frage auf ihn und seine beiden Kameraden bezog, die, Schatten gleich ihm, sich in der fremden Welt zurechtzufinden versuchten.
    „Wir sind fremd, aber wir haben keine Körper", sagte Evargher-Schatten.
    „Das ist nur bedingt richtig", erwiderte eines der Psychofragmente, das in der x-ten Dimension schwebte. „Ihr habt wohl die Hüllen, die euch an die dritte Dimension binden, zurückgelassen. Aber auch der Geist ist körperlich, wenn auch auf andere Weise. Könnt ihr folgen?"
    „Ja, das ist doch nicht schwer", sagte Ablonth, und es klang leicht empört.
    „Ihr habt euch überraschend schnell mit den neuen Gegebenheiten abgefunden", kam es anerkennend. „Wir haben Generationen benötigt, um uns an diese neue Lebensform zu gewöhnen. Aber jetzt wissen wir, daß wir mit dieser Art des Lebens die Vollkommenheit gefunden haben."
    Vor Kenson entstand ein Wirbel, gerade so, als hätte sich der Geistesfragmente eine Unruhe bemächtigt.
    „Was soll mit den Fremdkörpern geschehen?" wurde wieder gefragt.
    „Stoßen wir sie einfach wieder ab. Sie gehören nicht hierher!"
    wurde aus anderer Richtung vorgeschlagen.
    Kenson erschrak. Das war ihm wohl auch anzumerken, denn sein Schatten streckte sich wie ein Raubtier zum Sprung.
    Seine Haltung drückte Flucht aus.
    Sofort kamen beruhigende Impulse von dem ihm am nächsten befindlichen Geisteswesen.
    „Habt keine Angst", wisperte es. „Wir - haben euch schon genug angetan. Es soll euch nichts mehr geschehen."
    „Sie sind selbst schuld an ihrem Schicksal", wogte es empört aus der Ferne herüber.
    „Ja, sie sind unsere Feinde. Sie wollten uns um unseren Sinnesgenuß bringen. Sie wollten unsere Emotio-Sendung sabotieren."
    „Wir haben bei den Körperlichen weder Feinde noch Freunde", erklärte das Geisteswesen, das sich so selbstlos für Kenson-Schatten und seine beiden Schattenfreunde engagierte. „Jenseits von Joyl gibt es nichts, das für uns böse oder gut sein könnte."
    „Doch, die Laren sind unsere Freunde", wisperte es leidenschaftlich von tief unten. „Denn sie schicken uns die Sendungen. Und auch die Emotio-Spender sind uns wohlgesinnt."
    „Die Laren sind nicht unsere Freunde?" sagte das Geisteswesen vor Kenson. „Sie sind höchstens unsere Partner.
    Wenn sie unsere Freunde wären, würden sie uns besuchen kommen. Wie diese drei hier. Aber die Laren fürchten uns. Sie haben Angst, bei einer Konfrontation mit uns das Gesicht zu verlieren."
    „Diese drei sind Fremdkörper!"
    Dieser Standpunkt wurde von den meisten der Geistesfragmente vertreten.
    „Es sind Feinde der Laren. Und demnach auch die unseren.
    Lösen wir sie auf - und genießen wir sie."
    Kenson spürte, wie Eiseskälte in ihn fuhr. Ähnlich war es ihm beim Betreten der Pyramide ergangen. Doch war dies damals mehr ein körperliches Erlebnis gewesen, nun umkrallte die Kälte jedoch seinen Geist. Und er ahnte, was einige der Geisteswesen mit ihnen vorhatten.
    „Wir sind doch keine Barbaren, daß wir töten!" empörte sich das Geisteswesen, dessen Gunst Kenson und seine beiden Freunde genossen. „Was immer diese Geschöpfe in ihrer Welt sein mögen, wir können sie deswegen nicht richten. Wir stehen außerhalb dieser Dinge. Freuen wir uns über ihren Besuch. Denn es geschieht nicht oft, daß wir mehr als Emotionen von jenseits empfangen."
    „Es sind keine Gäste, sondern Eindringlinge!"
    Kenson spürte wieder, wie eine Woge von Abneigung gegen ihn brandete. Er wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Er war überhaupt viel zu verwirrt, um sich überlegen zu können, was zu tun wäre.
    Da erklärte das Geisteswesen vor ihm seinen Artgenossen: „Es wird sich noch eine Lösung für dieses Problem finden. Bis wir wissen, was mit den Fremdkörpern zu geschehen hat, stehen sie unter meinem Schutz. Ich werde nicht zulassen, daß auf Joyl irgendein Unrecht geschieht. Es gibt jenseits unserer Welt zuviel davon."
    Die X-Dimension veränderte sich merklich, als sich die meisten der Geistesfragmente zurückzogen.
    „Wie sollen wir dir
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