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0695 - Die Unantastbaren

Titel: 0695 - Die Unantastbaren
Autoren: Unbekannt
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danken, daß du uns vor einem schlimmen Schicksal bewahrt hast", sagte Evargher, und sein Schattenkörper drückte unsägliche Erleichterung aus.
    „Eure Anwesenheit genügt mir", sagte das Geisteswesen. „Ich koste euer Denken und Fühlen aus. Und ganz intensiv kann ich eure Neugier genießen. Neugier scheint überhaupt die treibende Kraft in euch zu sein."
    „Das mag stimmen", erwiderte Evargher. „Unser unstillbarer Wissensdrang war es auch, der uns in die Pyramide trieb und uns in diese Lage brachte. Wir besaßen überhaupt keine Informationen über die Pyramiden. Wir wollten herausfinden, welchem eigentlichen Zweck sie dienten, wer in ihnen wohnt."
    „Ist jetzt eure Neugier gestillt?"
    „Du weißt, daß dem nicht so ist", antwortete Evargher. „Wir haben phantastische Dinge erfahren, aber der Fragen sind nur noch mehr geworden. Wärst du bereit, unseren Wissensdurst zu stillen? Sage, wie dürfen wir dich nennen?"
    „Mastibekk."
    „Ist das dein Eigenname?"
    „Nein, der Name, den die Laren meinem Volk gegeben haben.
    Wir Mastibekks benötigen untereinander keine Namen. Wir erkennen und unterscheiden uns an unseren Empfindungen."
    „Seid ihr die Erbauer der Pyramiden, Mastibekk?"
    „Ja, das sind wir."
    „Seltsam ..." Die Eröffnung erstaunte Evargher, obwohl sie doch schon beim Betreten der Pyramide angenommen hatten, daß die unfaßbaren Wesen, die sie aus dem Dunkel hinter der Leere belauerten, die Herren der Pyramiden waren.
    Kenson wußte, wieso es Evargher verblüffte, daß die Mastibekks die Pyramiden erschaffen haben sollten. Und er sprach aus, was er dachte.
    „Die Pyramiden sind ein Teil der dritten Dimension, ihr aber seid körperlos, reine Geisteswesen einer anderen Existenzebene. Wie könnt ihr in der dritten Dimension solch gewaltige und mächtige Monumente erschaffen haben. Gelang euch das allein kraft eures Geistes?"
    „Nein", sagte Mastibekk. „Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, daß auch der Geist einen Körper hat, wenn dieser tatsächlich nur auf einer anderen Existenzebene körperlich existent ist. Aber ich weiß natürlich, was ihr meint. Ein xdimensionaler Körper kann kein dreidimensionales Gebilde erschaffen. Das ist richtig. Aber wir waren nicht immer Geisteswesen. Früher einmal, ihr würdet sagen, es sei Äonen her, waren auch wir an organische Körper gebunden. Aus dieser Zeit stammen die Pyramiden."
    „Soll das heißen, daß ihr eure Körper aufgegeben habt, um euch in diese Daseinsform zu flüchten?" fragte Evargher. Er wollte es ganz genau wissen. „Ihr habt die Planeten aufgegeben, die ihr bewohntet, eure Zivilisation - alles was ihr euch in hunderttausenden Jahren eurer Evolution erschaffen habt. Das alles ließt ihr einfach im Stich, um euch zu vergeistigen?"
    Es hörte sich an, als seufze Mastibekk. War es ein Seufzer der Befriedigung, der sich ihm entrang, weil er Evarghers Emotionen auskostete? Kenson verspürte leisen Ekel über diese Art von Sinnesgenuß, den er als pervers empfand. Oder seufzte Mastibekk über Evarghers Unverstand?
    Kenson kam zu dem Schluß, das zweiteres eher zutraf, denn der Mastibekk sagte: „Du sprichst wie ein Tor, Evargher. Was würdest du einem Neandertaler antworten, wenn er vor dich hintritt und dir erklärt, wie blöd die Menschheit sei, weil sie ihre Höhlen verlassen hat und sich zum Sklaven der Technik gemacht hat.
    Wir haben mit unserer Existenzform die Vollkommenheit erreicht.
    Aber ich will nicht verhehlen, daß auch die Vollkommenheit ihre Nachteile hat."
    Darauf gab es nichts zu sagen. Kenson hätte gerne gefragt, welche Nachteile die vollkommene Vergeistigung den Mastibekks brachte, aber da ergriff bereits wieder Evargher das Wort.
    „Welche Rolle spielt ihr im Hetos der Sieben? Man nennt euch die dritte Macht. Aber welche Macht besitzt ihr wirklich? Als Geisteswesen können euch die Vorkommnisse in der dritten Dimension egal sein. Was interessiert es euch, ob das Hetos der Sieben eine Galaxis nach der anderen erobert oder nicht? Was für einen Nutzen habt ihr davon?"
    „Um dir diese Frage zu beantworten - und damit du unsere Beweggründe auch wirklich verstehst -, muß ich dir die Geschichte unseres Volkes erzählen.
    Sieh dich hier um. Das ist Joyl, unsere Ursprungswelt. Ja, dies ist ein Planet, wenn auch von einer anderen Existenzebene aus betrachtet. Schade, daß du dich noch nicht an dein neues Sehvermögen gewöhnt hast. Denn dann würdest du diese Welt als Kugel erkennen, könntest in das Planeteninnere
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