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0692 - Krieg der Katzenmenschen

0692 - Krieg der Katzenmenschen

Titel: 0692 - Krieg der Katzenmenschen
Autoren: Martin Barkawitz
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eine Überwindung den Martor dieses Eingeständnis gekostet haben musste. Katzen, Raubkatzen waren stolz - ob hier als Intelligenzwesen oder auf der Erde als Tiere.
    Mensch und Tiger standen sich immer noch auf der kleinen Lichtung gegenüber. Zwischen ihnen war ungefähr fünf Fuß freier Raum.
    Zamorra schwieg zunächst. Wartete ab.
    »Ist das nicht ein herrlicher Urwald hier?«, fragte der Tiger unvermittelt. Er machte mit seiner rechten Vorderpranke eine halbkreisförmige Umgebung. »Seit anfangsloser Zeit jagten meine Vorfahren hier ihre Beute. Sie taten das, was die Natur für uns Raubkatzen vorgesehen hat. Doch die Menschen vermehren sich wie die Kaninchen. Sie zerstören unsere Welt und machen Ackerland daraus.«
    Zamorra nickte. Er war überzeugt, dass die Tiger gute Gründe hatten, die Menschen zu hassen.
    Und umgekehrt genauso.
    Man fand solche Gründe immer, wenn man einen Krieg führte. Sonst hätte es keine Kriege mehr gegeben. Davon träumte Zamorra schon lange. Aber er wusste, dass wirklicher Frieden ein Traum bleiben würde, dass er selbst ihn nie mehr erleben würde, so lange er auch lebte. Und das konnte, falls ihn nicht vorher jemand umbrachte, sehr lange währen, nachdem er vor vielen Jahren als Auserwählter das Wasser der Quelle des Lebens getrunken hatte. [2]
    Jedenfalls hatte er nicht vor, sich in diesen Krieg der Großkatzen gegen die Menschen hineinziehen zu lassen.
    »Dieser Krieg tobt nun schon viele Jahre«, fuhr der Martor fort und wischte sich mit der Tatze durchs Gesicht, dass die langen, drahtharten Schnurrhaare beiseite gebogen wurden und zurückfederten. »Und obwohl wir der feigen menschlichen sind einfach zu zäh. - Darum habe ich mich entschlossen, Friedensverhandlungen aufzunehmen. Und dafür brauche ich dich, Zamorra.«
    Maßlos verblüfft starrte der Parapsychologe ihn an. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Denn er hatte in seinem Leben kaum ein nichtdämonisches Wesen getroffen, das so hasserfüllt war wie Kooranovian.
    »Was habe ich mit eurem Krieg zu tun, Martor?«
    »Du bist auch ein Menschl« Kooranovian spie das Wort aus wie einen üblen Fluch. Wahrscheinlich war es das in seiner Vorstellung auch.
    »Nicht in dieser Welt. Nicht in eurer Welt, Kooranovian. Ich gehöre nicht hierher. Wie hast du mich überhaupt in deine Welt geholt?«
    Der Tiger fauchte voller Genugtuung. Er knöpfte sein Uniformhemd auf und zeigte einen rechteckigen Metallkasten, der an einer Kette vor seiner Fellbrust hing.
    »Das ist ein Raum-Zeit-Objektverschieber, Zamorra! Beste Großkatzen-Technologie! Von sowas kannst du in deiner primitiven Welt nur träumen. Wir brauchen keine blöde Magie, um in andere Welten zu reisen. Du bist hier in einem Paralleluniversum zu deiner Welt. Und es liegt ganz in meiner Macht, dich wieder zurückkehren zu lassen oder nicht.«
    Zamorra musste zugeben, dass er von der Technik beeindruckt war. Über so etwas verfügte wohl nicht einmal die DYNASTIE DER EWIGEN. Wenn die Kultur der Raubkatzen solche Hochtechnologie entwickeln konnte, war diese Welt der seinen offenbar in der Entwicklung weit überlegen.
    Und es erklärte immerhin auch, wie Kooranovian es fertig gebracht hatte, ihn aus dem weißmagisch abgesicherten Château Montagne zu holen! Für ihn war die magische Barriere völlig irrelevant gewesen! Wie für jeden normalen Menschen, dersie weder sah noch fühlte, wenn er sie durchschritt.
    Trotzdem hatte der Parapsychologe nicht vor, sich treu und brav vor den Karren des Martors spannen zu lassen. Er traute dem Tiger nämlich nicht über den Weg - nicht weiter, als er ihn werfen konnte.
    »Und was«, begann Zamorra, »wirst du tun, wenn ich mich weigere, mit dir zusammenzuarbeiten?«
    »Dann«, versetzte der Martor ungerührt, »setze ich dich einfach im Dschungel aus. Nach ein paar Tagen komme ich zurück, sammele deine Knochen ein und schicke sie in deine Welt. Und du kannst…«
    Kooranovian wollte offenbar noch mehr sagen. Doch er unterbrach sich selber.
    Stattdessen sprang er Zamorra plötzlich an!
    ***
    Die Attacke kam so unerwartet, dass dem Dämonenjäger keine Zeit mehr zur Abwehr blieb. Kooranovian begrub Zamorra förmlich unter seinem massigen Körper, der nur aus Muskelfleisch und Fell zu bestehen schien.
    Der Schädel des Tigers befand sich nun in unmittelbarer Nähe von Zamorras Kopf. Der roch das festgetrocknete Blut im Fell rund um Kooranovians Maul. Zamorra fragte sich, was der Tiger wohl zum Frühstück verspeist hatte.
    Doch der
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