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0692 - Krieg der Katzenmenschen

0692 - Krieg der Katzenmenschen

Titel: 0692 - Krieg der Katzenmenschen
Autoren: Martin Barkawitz
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sein könntest. Das Schlafzimmer ist nämlich leer…«
    Nicole hob die Augenbrauen.
    »Was zum Teufel hast du in unserem Schlafzimmer zu suchen? Und was zum Teufel hier im Badezimmer, während ich dusche?«
    Der Jungdrache redete wirr durcheinander. Nicole hatte ihn selten so aufgeregt erlebt. Ihr Ärger wich der Besorgnis.
    »Was ist denn passiert, Fooly?«
    »Der Chef… der Professor… er hat sich in Luft aufgelöst! Vor meinen Augen!«
    Wie zum Beweis deutete Fooly mit seiner rechten Hand auf seine beiden kreisrunden Augen in dem Drachenschädel. Fast ein Wunder, dass er nicht mit den ausgefahrenen Krallen hineinstieß…
    Nun war auch Nicole alarmiert. Zamorra verschwunden - aus dem Château? Vor Foolys Augen…? Das war praktisch unmöglich; Château Montagne war durch eine unsichtbare Schutzsphäre aus Weißer Magie abgeschirmt, und keine dunkle Kraft konnte diese Barriere durchbrechen.
    Solange die ringsum angebrachten magischen Zeichen nicht verwischt wurden… Aber die wurden in regelmäßigen Abständen kontrolliert und gegebenenfalls erneuert.
    Nicole ließ das Handtuch fallen und eilte nackt hinüber in das Schlafgemach. Zamorra musste erst vor ein paar Minuten aufgestanden sein. Das Bett war noch warm. Vermutlich war er nur kurz nach ihr erwacht. Nichts deutete darauf hin, dass er bereits vollständig angezogen war.
    Aber das war nicht das Schlimmste.
    Sofort hatte Nicole Merlins Stern entdeckt. Das silberne Amulett, eine handtellergroße, mit geheimnisvollen Hieroglyphen, den Tierkreiszeichen und einem Drudenfuß verziert, lag auf Zamorras Nachtschränkchen. Normalerweise trug er es immer bei sich. Es war seine wertvollste Waffe im Kampf gegen Dämonen und andere schwarzmagische Kreaturen. Und er würde bei seinem Verschwinden wohl auch kaum seinen Dhyarra-Kristall oder den Blaster bei sich getragen haben, wenn er noch nicht einmal Merlins Stern angelegt hatte.
    Das konnte nur eines bedeuten.
    Zamorra war allein und ohne eine weißmagische Waffe von einer übernatürlichen Macht an ein unbekanntes Ziel entführt worden!
    Sicher - trotz aller Vorsicht und aller Kontrollen kam es hin und wieder vor, dass die weißmagische Abschirmung des Châteaus durchlässig wurde, weil die schützenden Kreidezeichen durch starke Regenfälle verwischt wurden oder verblassten. Aber das gehörte zu den großen Seltenheiten.
    Dass es so leicht sein konnte, den Dämonenjäger zu kidnappen, schockierte Nicole Duval deshalb gewaltig.
    Natürlich bestand noch die Möglichkeit, dass Fòoly versuchte, sie auf den Arm zu nehmen; als Schauspieler war er nicht einer der sieben schlechtesten auf der Welt. Allerdings traute sie ihm einen so makabren Scherz nicht zu. Trotzdem vergewisserte sie sich vorsichtshalber und sah den Drachen streng an. »Bist du ganz sicher? Oder ist das nur ein fauler Trick, mit dem du…«
    »Kein fauler Trick, Mademoiselle Nicole, wirklich nicht! Der Chef hat sich einfach in Luft aufgelöst!«, jammerte Fooly. »Vielleicht hätte ich ihm mit Drachenmagie helfen können. Aber diese verdammte Blechbüchse…«
    Blechbüchse? Nicole verstand kein Wort. Sie wusste nur eines.
    Zamorra steckte offenbar in gewaltigen Schwierigkeiten.
    ***
    Zamorra federte hoch.
    Abgesehen von leichten Kopfschmerzen war seine Entführung offenbar folgenlos geblieben. Das konnte sich allerdings schnell ändern. Denn der Parapsychologe hatte keinen weißmagischen Schutz bei sich. Auch keine normale Waffe.
    Und seine Ausrüstung beziehungsweise Bekleidung bestand nur aus einem seidenen Morgenrock. Und einem Paar Pantoffeln…
    Nicht gerade das beste Rüstzeug für eine Dschungelexpedition, dachte er verdrossen. Indiana Jones hat wenigstens immer seine Peitsche dabei…
    Er versuchte, sich erst einmal zu orientieren.
    Der Dämonenjäger stand auf einer Lichtung. Rings um ihn herum wucherten die üppigen subtropischen Pflanzen eines unberührten Dschungels.
    Er hätte sich in Südamerika befinden können. Oder in Südostasien.
    Oder in einer ganz anderen Dimension oder auf einem anderen Planeten, sagte sich der Parapsychologe. Obwohl er kein Botaniker war, kamen ihm einige dieser Pflanzen sehr unbekannt vor.
    Die Bäume zum Beispiel, die dicht aneinander standen und sich gegenseitig überwucherten. Sie erinnerten an Trauerweiden, hatten aber lange, spitze Blätter, die in wilden Büscheln an den starken Ästen hingen.
    Zamorra glaubte nicht, dass es solche Bäume auf der Erde gab.
    Ebenso fremd wie die Flora war sicher auch die
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