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0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

Titel: 0691 - Die Werwölfe aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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gehoben.
    Ein Mann schob sich aus dem Schatten hervor. Er trug einen hellen Mantel, stieg über den regungslosen Körper hinweg und schritt auf direktem Weg der wartenden Nora Shane entgegen.
    Auf seinem Mund lag ein Lächeln ohne Ausdruck. Es war einfach da, ohne jedoch freundlich oder zuvorkommend zu wirken. Man konnte meinen, daß der Mann stets lächelte, egal, welch einer Person er dabei gegenüberstand.
    »Ich freue mich, Nora!«
    Sie nickte nur. »Du… du hast meinen Vater gekannt?«
    »Ja.«
    »Wie war er?«
    »Ein Mächtiger. Du kannst stolz darauf sein, daß er dein Vater gewesen ist.«
    »Semerias?«
    »So haben sie ihn genannt, und so haben sie ihm das Andenken geweiht, das ich nun bei mir führe.«
    »Wo ist es?«
    Der Alte mit dem weißen Bart zeigte es noch nicht sofort. Zunächst winkte er, und Nora hörte hinter ihrem Rücken die schleichenden Schritte.
    Nora drehte sich um und entdeckte einen ihr fremden, dunkelhaarigen, kantig wirkenden Mann, dessen Silhouette im Mondlicht etwas Geisterhaftes bekommen hatte. Sie fürchtete sich im ersten Moment, was auch dem Weißbärtigen aufgefallen sein mußte, denn er sprach sie mit leiser Stimme an und riet ihr, keine Furcht zu zeigen, denn der Fremde und sie gehörten zusammen.
    Nora war irritiert. »Das kann ich nicht…«
    »Ihr habt denselben Vater.«
    Sie erschrak. »Er auch?«
    »Ja.« Der Weißbärtige lächelte. »Ihr seid die ersten gewesen, mit euch ist Semerias neue Wege gegangen. Er hat seine Kraft und seine Macht darauf verwendet, um euch zu verändern, und es ist ihm tatsächlich gelungen.«
    »Aber das war damals.«
    »Stimmt, und es wird wiederholt, denn Semerias ist immer noch da, wenn auch in einer anderen Gestalt, die dein Vater, dein zweiter, gefunden hat.«
    »Was denn?«
    »Die Münze vier in einem Buch versteckt.«
    Nora war wie vor den Kopf geschlagen. Sie ahnte, daß sich ihr bald ein furchtbares Geheimnis offenbaren würde, aber sie fand nicht die Kraft, um nachzufragen.
    Das brauchte sie nicht, denn der Weißhaarige übernahm die Kontrolle. Er schob Nora mehr auf Krystos zu und damit auch auf die Mitte der Lichtung.
    Dort mußte sie stehenbleiben. Für einen Moment dachte sie an ihren Begleiter, der niedergeschlagen worden war. Sie wollte davon sprechen, aber der Alte schaute sie nur an, und so verstummte sie augenblicklich.
    Er trat drei kleine Schritte zurück, damit er beide Personen vor sich hatte.
    »Das ist gut«, sagte er. »Wir bilden ein Dreieck. So soll es auch sein.«
    »Was haben Sie mit uns vor?« Noras Stimme klirrte. Sie war ziemlich durcheinander.
    »Ich nicht viel, meine Liebe. Es gibt andere Kräfte, die etwas mit euch vorhaben, euer Vater, zum Beispiel.«
    »Ist er hier?«
    »Nora, er ist immer da.« Der Alte sprach mit ihr wie ein Lehrer zu einem ungeduldigen Kind.
    »Dann will ich ihn…«
    Sie sah die Münze. Der Weißhaarige hatte blitzschnell seine Faust geöffnet.
    Auf dem Handteller lag der goldene Kreis mit der Gravur dieser alten Götzenfratze.
    »Semerias!« hauchte Nora.
    Ihr gegenüber gab Krystos einen tiefen Stöhnlaut ab.
    »Ja, das ist sein Antlitz. Das ist seine Welt, das ist seine Kraft, von der er nichts verloren hat.« Der Alte hatte jetzt lauter gesprochen und schleuderte die Münze blitzschnell hoch.
    Automatisch schauten Nora und Krystos ihr nach, wie sie in die Höhe flog, sich dabei mehrmals überschlug, den höchsten Punkt erreicht hatte und abwärts fiel.
    Mit einem dumpfen Laut schlug sie auf, blieb auf dem Rücken liegen und verschwand nicht im Gras. Es sah so aus, als hätte sie die Halme in ihrer Nähe geplättet.
    Der Alte hob beide Arme.
    Und es passierte.
    Ein unseliges, unheimliches Leben durchtoste die Münze. Es setzte sich aus blitzhaften Entladungen zusammen, die aus der Münze hervorstachen, ein zuckendes Muster bildeten und in verschiedene Richtungen zirkelten.
    Ein Strahl traf Nora, der andere Krystos!
    Und beide verwandelten sich…
    ***
    Nora kam es vor, als wäre ihr Innerstes von Flammen erfüllt, ohne daß sie allerdings verbrannt wurde. Jemand riß ihr den Boden unter den Füßen weg und gleichzeitig auch das alte Leben aus ihr hervor, um ihr ein neues zu geben.
    Der Mensch Nora verschwand!
    Etwas zerrte an ihr. Es waren Schatten, die sich anfühlten wie Greifzangen. Sie ließen sie nicht los, sie rissen ihr die Haut ab, sie pellten ihr Gesicht, das an verschiedenen Stellen aufplatzte, ohne daß jedoch Blut hervordrang.
    Dafür veränderte es sich, als wäre ein
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