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0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

Titel: 0691 - Die Werwölfe aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Botschaft?«
    »Ja, denn ich habe den Eindruck, als wäre jemand daran interessiert, mit Ihnen in Verbindung zu treten.«
    Wieder dachte sie nach. »Da könnten Sie recht haben.«
    »Und wer?«
    Sie zwinkerte. »Es ist alles zu, es ist blockiert. Ich kann es Ihnen nicht genau sagen.«
    »Ihr Vater?«
    »Nein – oder ja?« Sie war wirklich durcheinander, stand aber ruckartig auf und gab so das Zeichen dafür, daß ihr etwas eingefallen war. Sie schnickte sogar mit den Fingern, drehte sich scharf zu mir herum und nickte.
    »Das waren die Befehle, John, denn jetzt fällt es mir wieder ein. Ja, es waren die Befehle! Jemand sagte mir… nein, eine Stimme von irgendwoher machte mir klar, daß ich nun anders leben sollte. Ich muß von hier fortgehen.«
    Als sie nicht weitersprach, wollte ich wissen, wohin.
    »Zu den alten Ruinen. In der Nacht muß ich dort sein. Da will man mich treffen.«
    »Wer denn?«
    »Das weiß ich nicht genau. Es ist aber wichtig.« Sie starrte mich an.
    In ihren Augen las ich die Überzeugung. »Das ist sogar sehr wichtig. Ich werde auch gehen.«
    »Natürlich.«
    »Bei den Ruinen, den alten Ruinen…«
    Meine Gedanken arbeiteten fieberhaft. Ich wußte nicht, was sie damit meinte. Himmel, wo gab es in London denn noch Ruinen? Oder lag es außerhalb?
    »Wissen Sie nicht, wo sich die Ruinen befinden?«
    Sie senkte den Blick. »Doch, ich weiß es. Ich… ich kann es nur nicht erklären, aber ich werde fahren.«
    »Das finde ich auch.«
    Sie drehte sich von mir weg und ging in das Schlafzimmer. Nicht daß ich ein Voyeur gewesen wäre, aber in diesem Fall folgte ich der Frau. Ich mußte Nora einfach unter Kontrolle halten.
    Sie legte sich nicht ins Bett, sie warf auch der Buch-Attrappe keinen Blick zu, sondern hatte eine Türe des Kleiderschranks geöffnet und holte eine Jeans, einen Pullover und eine rote Windjacke hervor.
    Die Sachen warf sie auf das Bett.
    Dann zog sie sich um.
    Sie bewegte sich hektisch, fieberhaft, als könne sie kaum erwarten, ans Ziel zu gelangen.
    Bei Dunkelheit wollte sie dort sein. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Dämmerung einsetzte, demnach mußte sie sich beeilen.
    Im Flur erwartete ich sie.
    Nora hetzte aus dem Zimmer und wäre beinahe gegen mich geprallt.
    »Was ist denn?«
    »Wollten wir nicht fahren?«
    »Ich glaube schon.«
    »Zu Semerias.«
    Einen Moment überlegte sie und hatte mitten in der Bewegung angehalten, so daß sie wirkte wie jemand, der erstarrt war. Dann zuckten ihre Mundwinkel.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Hat man Ihnen das nicht gesagt?«
    Nora starrte gegen die flache Lampe an der Decke, die aussah wie ein Teller. »Nein, nicht direkt.«
    »Wollen Sie ihn denn sehen?«
    »Den ersten Vater?«
    »So ist es.«
    »Ich weiß es nicht.« Sie wühlte in der Tasche einer an der Garderobe hängenden Kostümjacke und hatte den Schlüssel sehr schnell gefunden. Auch der ihres Wagens befand sich am Bund.
    Ich hielt es für nicht angemessen, Nora Shane in diesem Zustand fahren zu lassen, was ich ihr auch sagte.
    Sie protestierte. »Aber ich muß hin.«
    »Das können wir auch. Nur mit meinem Wagen, wenn es geht.«
    Ich lächelte gewinnend, und sie legte auch keinen Widerspruch ein.
    Sie wollte nur, daß wir uns beeilten.
    »Hat man denn eine Zeit festgesetzt?«
    »Nein, die Dunkelheit ist wichtig.«
    »Dann wollen wir keine Zeit verlieren.«
    Mit gemischten Gefühlen verließ ich die Wohnung. Noras Euphorie konnte ich auf keinen Fall teilen…
    Krystos war ein schweigsamer Mann, auf dessen Kopf das Haar in sehr dichten, schwarzen Locken wuchs. Dieselbe Schwärze zeigte auch der Oberlippenbart, der aussah, als wäre er angeklebt worden.
    Er trug eine braune Lederjacke, eine Hose aus Cord und ein helles Hemd. Durch die buschigen Brauen über den dunklen Augen bekam sein Gesicht einen etwas düsteren Eindruck.
    Suko hatte ihn davon überzeugen können, daß es besser war, wenn er mit zu den Ruinen fuhr.
    »Gehörst du denn auch dazu?«
    »Was meinen Sie?«
    »Zu den Ehemaligen.«
    Suko wußte, daß damit die Bewohner von Atlantis gemeint waren, die überlebt und sich mit anderen Völkern vermischt hatten. »Ja, ich habe auch eine Verbindung zu dem Kontinent.«
    Danach hatte Krystos keine Fragen mehr gestellt und sich Sukos Führung unterworfen.
    Der Jahrmarkt lag längst hinter ihnen, und sie bewegten sich in Richtung Südosten auf die Stadt Canterbury zu. Sie war aber nicht das Ziel, denn irgendwo mußten sie abfahren, um an den Platz zu gelangen, wo sich
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