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0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

Titel: 0691 - Die Werwölfe aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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die Ruinen befanden.
    Es war nicht Stonehenge. Danach hatte Suko gefragt und ein Kopfschütteln erhalten.
    Die Landschaft lag ruhig neben ihnen. Sie war sehr weit, wenig bevölkert und schien einen frischen Frühlingsduft auszuatmen, der auch als dünner Schleier über die Ebene legte. Es waren die ersten abendlichen Nebel, die sich an den Gräsern, Sträuchern und Bäumen festkrallten, als hätten sie Angst davor, wieder fortgezogen zu werden.
    Beide Männer saßen in Krystos’ Wagen. Er fuhr einen Ford, dessen Karosserie bereits braune Rostflecken zeigte. Die Stoßdämpfer waren ebenfalls nicht mehr in Ordnung, so daß es bei den auf der Straße vorkommenden Unebenheiten vorkam, daß sich Suko fragte, ob der Wagen noch bis zum Ziel durchhalten würde.
    Krystos machte es nichts aus. Er fuhr, als wäre der Ford erst vor drei Tagen gekauft worden.
    Suko hatte auch etwas über die Hintergründe der Familie erfahren. Er wußte jetzt, daß sie aus Griechenland stammten und daß Krystos’ Großeltern in London sich im Schaustellergewerbe eine Existenz aufgebaut hatten.
    Zwar keine Geisterbahn, sondern eine Zauberbude, aber im Laufe der langen Zeit war daraus eine Geisterbahn geworden.
    Irgendwann hatte es die Familie dann getroffen. Plötzlich hatten sie erkennen müssen, daß da etwas in einer unauslotbaren Vergangenheit gewesen war, das in einem unmittelbaren Zusammenhang zu ihnen stand. Eine andere Existenz, ein anderes Leben, das sich nun meldete und sie daran erinnerte, wie sie sich zu verhalten hatten.
    Sie waren Atlanter oder Atlantider. Sie hatten schon einmal gelebt und waren damals mit einer Person in Verbindung gewesen, die sich Semerias nannte.
    Wer oder was Semerias genau war, wußte Krystos selbst nicht. Er hatte Suko demnach keine spezifischen Antworten geben können, aber ihm war klargeworden, daß er sich zu ihm hingezogen fühlte.
    Semerias war wichtig für ihn.
    Zudem hatten sie Besuch von seinem Boten bekommen, einem weißbärtigen Mann ohne Namen, einem Diener, einem Menschen, der das Geheimnis mit in eine andere Zeit gerettet hatte. Und dieser Weißbärtige erinnerte die Familie Krystos an das, was sie einmal gewesen waren.
    Bei den Ruinen sollte das Geheimnis endgültig gelüftet werden, nur dort konnte es geschehen.
    »Es kehrt alles zurück«, sagte Krystos mit dumpfer Stimme. »Ja, es kehrt alles zurück.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Der Kreis schließt sich. Man kann seine früheren Leben nicht einfach vergessen. Als was hast du gelebt?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber du mußt gelebt haben«, sagte Krystos dumpf. »Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    »Warum denn?«
    »Weil der Bote mit euch reden wollte.«
    »Nicht mit mir.«
    »Ich weiß, mit deinem Freund.«
    »Und über den Grund denke ich noch immer nach. Bisher weiß ich leider nichts.«
    »Man wird dich noch aufklären.«
    »Das hoffe ich sehr.«
    Krystos drückte sich zurück, als wollte er sich am Lenkrad abstützen. »Oder man hatte einen anderen Grund.«
    »Welchen denn?«
    »Auch in dieser Welt gibt es Menschen, die das Alte, das Vergangene ignorieren. Die nicht wahrhaben wollen, daß die Welt schon vor den Griechen, Sumerern und Ägyptern gelebt und eine großartige Kultur hervorgebracht hat. Diese Menschen sind Ignoranten und gleichzeitig die Feinde der Alten.«
    Suko zeigte ein Lächeln. »Und ich, meinen Sie, soll zu diesen Feinden dazugehören?«
    »Ich schließe die Möglichkeit nicht aus.«
    »Das wird sich herausstellen.«
    »Bestimmt.«
    Krystos warf ihm einen schiefen Blick zu, der Suko überhaupt nicht gefiel. Der dunkelhaarige Mann neben ihm hatte sich zwar äußerlich nicht verändert, aber sein Verhalten war Suko doch seltsam vorgekommen. Der Mann schien mittlerweile die Seiten gewechselt zu haben und stand seinem Beifahrer nicht mehr neutral gegenüber.
    Die Gegend wurde einsamer. Es waren kaum mehr Orte zu sehen.
    Der Himmel lag schiefergrau über ihnen, und in ihn hinein stachen die blutroten Strahlen der untergehenden Sonne.
    Sie hatten Royal Tonbridge Wells hinter sich gelassen und rollten jetzt durch die Einsamkeit in Richtung Süden. Wenn sie so weiterfuhren, würden sie bald die Küste und damit den Ort Hastings erreicht haben.
    Auch die Landschaft hatte sich verändert. Sie zeigte die Form erstarrter Wogen. Dunkle Hügel lagen wie hingefächert und wurden von kleineren Tälern zerschnitten.
    Hier und da brannten einsame Lichter. Rehe ästen auf einer Wiese.
    Suko wußte auch, daß es in dieser Gegend
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