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0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

Titel: 0691 - Die Werwölfe aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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gegeneinander angehen und dabei versuchen, sich gegenseitig zu zerstören.
    Wer behielt die Oberhand?
    Es war der Mensch, denn plötzlich verschwand der Schatten vor ihrem Gesicht, als wäre er von einer gewaltigen Hand einfach weggerissen worden.
    Nora Shane war wieder normal, und ich betrat die Küche.
    Mit einer heftigen Bewegung drehte sie sich nach rechts, und mit einer Geste des Ekels schleuderte sie den Katzenkadaver auf die Arbeitsplatte, als wäre ihr erst jetzt bewußt geworden, was sie da getan hatte.
    Wahrscheinlich war dies auch der Fall, denn sie hatte unter einem fremden Einfluß gestanden und gelitten.
    Sie hörte und sah mich auch kommen.
    »Nora…«
    Die junge Frau bewegte ihre Augen. Plötzlich schwankte sie. Ich befürchtete, daß sie fallen könnte, war sehr schnell bei ihr und stützte sie ab. Aus ihrem Mund drang ein langer Seufzer, bevor sie ihren Kopf an meine Schulter legte.
    »Kommen Sie«, flüsterte ich ihr zu. »Sie brauchen jetzt etwas Ruhe.« Ich brachte sie weg und drückte sie im Wohnraum in einen der Rattansessel. Dort blieb Nora sitzen, und es dauerte mehr als drei Minuten, bis sie in der Lage war, sich wieder zu rühren. Dann hob sie beide Arme an und drückte ihre Fingerkuppen gegen beide Stirnseiten.
    »Möchten Sie etwas trinken?«
    »Wasser bitte.«
    Ich holte es ihr aus dem Kühlschrank in der Küche. Sie nahm es kaum zur Kenntnis, als ich ihr das Glas reichte. Alles an ihr wirkte automatisch, als gäbe es irgendwo einen Motor, der sie leitete, aber ihren eigenen Willen ausschloß.
    Sie trank, doch ich wartete vergeblich darauf, daß Farbe in ihr Gesicht zurückkehrte. Nora blieb so bleich wie eine frisch gekalkte Wand. Ich mußte wissen, was in ihrem Innern vorging. Diese Buch-Attrappe war gefährlich, und die besondere Kraft konzentrierte sich auf die Gravur. Von ihr aus strömte die Kraft der Fratze, die möglicherweise Jahrtausende überdauert hatte und sich erst jetzt wieder hervorgeschält hatte, um eine bestimmte Person zu finden.
    Als sie das leere Glas wegstellte, schabte es mit seiner Unterseite über die Glasfläche. Irgendwo blieb es stehen, aber sie schaute nicht mehr hin.
    Ich sah die Zeit gekommen, ihr einige Fragen zu stellen, räusperte mich und erregte so ihre Aufmerksamkeit. Ich wollte nicht mit ihr sprechen wie bei einem Überfall.
    Ich holte mir einen Stuhl heran und setzte mich in ihre unmittelbare Nähe.
    »Fragen Sie nichts, Mr. Sinclair!«
    »Das muß ich.«
    »Ich… ich … weiß nicht, was mit mir los gewesen ist. Es hat sich alles verändert.«
    »Inwiefern?«
    Sie fuhr über ihre Augen, ließ die Hände für einen Moment in dieser Stellung und sprach von einem Blackout, der über sie hergefallen war. »Es war alles aus, ich kann mich an nichts mehr erinnern, John. Da war etwas anderes, das urplötzlich auf mich einströmte. Ich bin nicht dagegen gefeit gewesen.«
    »Es war schlimm, nicht?«
    Sie hob die Schultern. »Ich weiß nicht. Ich weiß überhaupt nichts mehr. Ich ging nur weg. Dann sah ich die Katze…« Sie schüttelte sich wie nach einem Regenschauer.
    So leicht gab ich nicht auf. »Können Sie sich tatsächlich nicht daran erinnern, was da vorgefallen ist?«
    »Nein, John…«
    »Sind Sie zu einer Marionette geworden? Zu einer Puppe, die den Befehlen eines anderen gehorcht?«
    »Kann sein.«
    »Etwas ist mit Ihnen geschehen. Sie… Sie wollten nicht mehr im Schlafzimmer bleiben und rannten weg. In der Küche benahmen Sie sich seltsam. Ein Schatten schob sich über ihr Gesicht, er nahm eine Form an, Sie bekamen ein zweites Gesicht. Das habe ich alles mitbekommen, ich sah es sehr deutlich und …«
    »Gedanken!« keuchte sie in meine Worte hinein. »Ja, da waren plötzlich Gedanken.«
    »Ihre, Nora?«
    »Nein, fremde – andere.«
    Ich mußte ihr Zeit geben, damit sie alles in Worte fassen konnte.
    »Es waren möglcherweise Gedanken aus einer anderen Zeit. Vielleicht von einer anderen Person.« So versuchte ich, ihr auf die Sprünge zu helfen und näher an das eigentliche Rätsel heranzukommen.
    Erst schaute sie mich an, dann schüttelte sie den Kopf. Schließlich nickte sie, wobei sich ihr Blick klärte.
    »Ja, Sie haben recht!«
    »Womit?«
    »Die Gedanken, das Fremde in mir. Es… es hat mir etwas mitgeteilt. Es hat gesagt, daß ich endlich gefunden worden bin und sehr stolz darauf sein könne.« Über ihren Körper lief ein Schauer.
    »War es eine Botschaft?«
    Nora wiederholte das letzte Wort und senkte dabei den Kopf.
    »Eine
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