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0690 - Leilas Totenzauber

0690 - Leilas Totenzauber

Titel: 0690 - Leilas Totenzauber
Autoren: Jason Dark
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Männer soeben das Haus betreten.
    Sie unterhielten sich flüsternd, ihre Stimmen erreichten Jane nur mehr als Zischen. Verstehen konnte sie nichts, und sie hatte einfach das Gefühl, daß sich die Männer in einer ihr fremden Sprache unterhielten. Im Dunkeln tastete sich Jane vor.
    Sie war zufrieden, als sie die Rückseite des Sessels sah. Er stand ziemlich günstig und deckte eine Ecke ab. Für Jane war Platz genug dahinter.
    Das große Zittern begann. Die Angst, das Hoffen, die Spannung. Sie schielte nach rechts.
    Dort befand sich der Durchgang. Eine Tür war nicht vorhanden. Man hatte ein bogenförmiges Tor in das Mauerwerk geschlagen.
    Jane wartete.
    Noch hatten die Männer kein Licht eingeschaltet. Hoffentlich blieb das so.
    Sie änderte ihre Blickrichtung, schaute seitlich am Sessel vorbei und gegen die breite Frontscheibe, die zum Garten hin lag.
    Dort stand jemand.
    Direkt vor der Scheibe, der er den Rücken zugedreht hatte. Wie ein Wachtposten sah der Mann aus.
    Er trug dunkle Kleidung, die halblange Parkajacke glänzte leicht. Eine Waffe konnte Jane an ihm nicht entdecken, sie ging allerdings davon aus, daß er eine trug.
    Sie saß in der Falle.
    Eine kleine Flamme der Hoffnung leuchtete allerdings. Auf einem kleinen Tischchen stand ein Telefon, und dieses Möbelstück war nicht einmal weit von ihr entfernt.
    Zwei Gestalten schoben sich in den Wohnraum. Sie trugen Waffen, denn Jane sah die Schatten der Revolver, die mit ihren Läufen aus den Fäusten glotzten.
    Die Männer unterhielten sich. Jane saß ziemlich günstig, sie konnte sie hören, aber nicht verstehen, denn sie redeten tatsächlich in einer anderen Sprache.
    Wenn sie nicht alles täuschte, dann mußte diese Sprache aus dem arabischen Raum stammen. Die kehligen Laute wiesen einfach darauf hin.
    Noch verschwanden die Männer nicht. Sie schauten in verschiedene Richtungen.
    Jane machte sich hinter dem Sessel so klein wie möglich. Ihr Herz schlug viel schneller als sonst: Jeder einzelne Schlag trieb ihr den Schweiß aus den Poren.
    Auch hatte sie das Gefühl, viel zu laut zu sein. Daß die Kerle sie hören konnten.
    Der Vergleich mit einem Häufchen Elend kam ihr in den Sinn, denn so fühlte sie sich. In diesen Situationen kommen einem Menschen die schlimmsten Gedanken. Auch Jane Collins bildete keine Ausnahme. Sie hatte davon gelesen, daß es sehr empfindliche Menschen gab, die einen Fremden erst gar nicht zu sehen brauchten, sondern ihn riechen konnten, um so von seiner Anwesenheit überzeugt zu sein.
    Schlimm war das…
    Hoffentlich gehörten die beiden Kerle an der Tür nicht dazu. Noch standen sie ja dort.
    Dann gingen sie vor.
    Einer nach rechts, der andere nach links. Sie ließen den Lichtschalter unberührt, sie trugen Taschenlampen bei sich, die sie nun einschalteten.
    Um nicht zu stark aufzufallen, deckten sie die Lichtquellen mit den Handflächen ab, so daß sich nur ein gewisser Prozentsatz des Scheins verteilen konnte.
    Als schwacher, gelblicher Schimmer wischte er über die Möbelstücke hinweg.
    Jane wunderte sich darüber, daß sie plötzlich unheimlich ruhig wurde und eiskalt. Wenn es nun nicht anders sein sollte, dann wurde sie eben erwischt.
    Sie hatte ihre Lage ein wenig verändert und drückte sich nun mit der Schulter gegen die Rückseite des Sessels.
    So wartete sie ab.
    Und der helle Teppich wanderte. Er strich über das Mobiliar hinweg. Ab und zu riß er Kleinigkeiten aus dem Dunkel. Mal ein Sitzkissen, mal eine Vase, ein Bild oder die Hälfte eines Stuhls. Er fuhr über die dunkle Platte des Tisches ebenso hinweg wie an den Wänden entlang, wo er helle Streifen hinterließ.
    Und er glitt auch gegen den Sessel, hinter dem Jane hockte und den Atem anhielt.
    Jede Sekunde, die verstrich, verstärkte den Druck noch. Für sie war aus diesem Wohnzimmer plötzlich ein Gefängnis geworden, bestand aus Ketten und Gittern, die sie einfach nicht loslassen wollten, Der Druck nahm zu, die Luft hatte sich für ihren Geschmack verändert. Sie war dicker geworden…
    Der Lichtstrahl berührte noch die Lehne dicht über ihrem Kopf und wanderte weiter.
    Er hatte sie nicht erfaßt!
    Jane hütete sich, zu laut auszuatmen.
    Vorbei…
    Die Männer trafen sich am Durchgang. Sie sprachen miteinander, und ihre Stimmen hatten einen anderen Klang bekommen, denn sie hörten sich wütender an.
    Wahrscheinlich hatten sie mit einem Erfolg gerechnet, aber sie würden weiter suchen.
    Beide Männer drehten sich auf der Stelle herum und verschwanden. Im
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