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0690 - Leilas Totenzauber

0690 - Leilas Totenzauber

Titel: 0690 - Leilas Totenzauber
Autoren: Jason Dark
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Flur verklangen ihre Schritte.
    Jane atmete auf.
    Mein Gott, hatte sie ein Glück gehabt! Plötzlich zitterten ihre Hände, die unmittelbare Gefahr war vorüber, aber eine Sicherheit war nicht gegeben, solange sich die Männer noch im Haus aufhielten.
    Sie hörte, daß sich die beiden Kerle dem Keller näherten, aber darauf wollte sie nicht bauen, denn sie wußte nicht, wie viele dieser Kerle noch draußen standen und das Haus bewachten. Wenn sie jetzt versuchte, ins Freie zu gelangen, würde sie ihnen unter Garantie in die Arme laufen.
    Das durfte nicht geschehen.
    Also blieb sie zunächst hocken. Erst als sie die beiden Männer nicht mehr hörte, dachte sie wieder an das Telefon. Es stand zwar nicht weit von ihr entfernt, um es aber zu erreichen, mußte sie die Deckung des wuchtigen Ohrensessels verlassen.
    Jane tat dies und kroch dabei auf allen vieren voran. Ihre Hände schleiften über den glatten Parkettboden hinweg, der nur an bestimmten Stellen von einem Teppich bedeckt war.
    Sie wollte sich nicht hinstellen, sondern blieb neben dem kleinen Tisch knien.
    Bevor sie den Hörer abnahm, schaute sie durch die Scheibe. Der Wächter hatte sich nicht von der Stelle gerührt und wandte ihr noch immer den Rücken zu.
    Hoffentlich blieb er auch weiterhin so stehen. Wenn er allerdings in den Raum schaute und sie sah, würde das fatale, nicht mehr reparierbare Folgen mit sich bringen.
    Sie nahm den Hörer ab. Das Freizeichen gellte in ihren Ohren wie eine Sirene. Sie hatte das Gefühl, daß es meilenweit zu hören war. Hastig tippte sie die Zahlen ein und wartete.
    John, sei zu Hause. Verflixt, John, heb ab! Sie zitterte innerlich und drückte sich die Daumen. Vielleicht war John Sinclair auch unterwegs, bei seinem Job gab es keine geregelten Arbeitszeiten. Da wurde oft die Nacht mit einbezogen.
    Diesmal hatte sie Glück!
    Als sie die vertraute Stimme des Geisterjägers vernahm, drang der Atem als Zischen über ihre Lippen, was John allerdings irritierte, denn er fragte noch einmal nach.
    »Wer ist da, bitte?«
    »Ich bin es, Jane.«
    Sie hörte das Lachen, dann die Frage. »Das nenne ich super. Was verschafft mir die Ehre?«
    Sie redete jetzt hastig. »Bitte, John, du mußt sofort kommen! Und bring Suko mit.« Dann berichtete sie, in welch einer Lage sie sich befand. Zum Glück konnte sie sich auf den Geisterjäger verlassen.
    Der begriff sofort, in welch einer Klemme sie steckte, und hörte aufmerksam zu, als Jane auf Einzelheiten zu sprechen kam.
    »Wann kannst du hier sein?« fragte sie zum Schluß.
    »Halte noch eine halbe Stunde aus.«
    Sie gestattete sich ein kratziges Lachen. »Das wird mir bestimmt nicht schwerfallen.«
    »Keine Ironie, Jane, bis gleich.«
    Jane mußte sich einfach den Schweiß von der Stirn wischen. Rein zufällig schaute sie gegen die breite Fensterscheibe und bekam mit, wie sich der Wächter dort bewegte. Er drehte sich um.
    Die Detektivin handelte rein instinktiv. Sie suchte sich keine Deckung, denn dazu reichte die Zeit nicht mehr. Es blieb ihr nur die Möglichkeit, sich auf den Boden zu pressen und mit dessen Schatten zu verschmelzen.
    Hatte sie wieder Glück, oder war sie gesehen worden?
    Nichts tat sich.
    Sie ließ Zeit verstreichen, bevor sie den Kopf drehte und im Liegen gegen das Fenster blickte.
    Der Mann war einige Schritte gegangen, aber er blickte nicht mehr in den Wohnraum.
    Jane fielen drei Steine auf einmal vom Herzen. Sie kroch wieder in die Deckung des hohen Ohrensessels, weil ihr dieser Platz am sichersten erschien.
    Wenig später belehrte man sie eines Besseren.
    Geisterhaft bleich, aber dennoch sehr deutlich sichtbar, erschien inmitten des Wohnraums und unter der Decke schwebend, die geheimnisvolle Kugel. Sie wurde gehalten von zwei schlanken, langen Frauenhänden, die ebenso wie das schmale Gesicht aus dem Unsichtbaren erschienen waren und sich schwach abzeichneten.
    Die Kugel war nicht leer.
    In ihr kniete der Mann mit dem Schwert, dessen Klinge noch das Blut des ersten Opfers zierte…
    ***
    »In welchen Schwierigkeiten steckt sie denn genau?« fragte Suko, der neben mir saß, als wir durch London rasten. Ich hatte die Sirene eingeschaltet, und auch das Rotlicht rotierte auf dem Dach des Rover, gehalten von einem Magneten.
    »Sie sitzt in einem Haus fest.«
    »Und weiter?«
    »Es wird ihr schwerfallen, dort rauszukommen, da wohl einige Killer etwas dagegen haben.«
    Suko grinste. »Sonst nichts?«
    »Bis auf eine Kleinigkeit.«
    »Welche denn?«
    »Ein mordender
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