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0690 - Leilas Totenzauber

0690 - Leilas Totenzauber

Titel: 0690 - Leilas Totenzauber
Autoren: Jason Dark
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ohne daß sich dort ein Tor geöffnet hätte, um die Kräfte aus einer anderen Dimension zu entlassen.
    Jedenfalls war es kein sichtbares Tor gewesen. Nun allerdings mußte sie mit ansehen, wie die Hände die Kugel sehr behutsam auf den Boden plazierten, so daß sie zudem von keinem Möbelstück gestört wurde. Der Raum war groß genug, um genügend Platz zu bieten.
    Diesmal zerplatzte die Kugel nicht. Sie blieb geschlossen, und die schlanken Hände des Wesens für Jane war es ein Wesen und kein Mensch - zogen sich lautlos und geschmeidig zurück.
    Gleichzeitig verschwand auch der Körper. Das Gesicht war ebenfalls bald nicht mehr zu sehen, als wäre es von der Zimmerdecke verschluckt worden.
    Die geisterhafte Person war wieder zurück in ihre eigene Welt gekehrt, hatte aber ein Erbe hinterlassen.
    War der Krieger ein Mörder, oder war er nur jemand, der andere für irgendwelche Taten bestrafte?
    Sie wußte es nicht, sie mußte warten, und der Unbekannte in der Kugel straffte seine Schultern, als wollte er ein Zeichen für einen Start geben.
    Er verließ die Kugel.
    Einen Schritt weit ging er. Kaum hatte das rechte Bein die Kugel verlassen, da löste sie sich vor Janes Augen auf. Sie war einfach nicht mehr vorhanden.
    Der Schwertträger aber blieb!
    Er stand wie eine Statue inmitten des Raumes. Jane hockte in ihrer Deckung. Von unten hervor beobachtete sie ihn und suchte in seinem Gesicht nach irgendwelchen Reaktionen, da sie damit rechnete, daß dieser Unbekannte sie bemerkt hatte.
    Sollte es tatsächlich der Fall sein, so ließ er sich nichts anmerken. Er gab sich sogar gelassen, drehte sich auf der Stelle, um sich in dieser für ihn neuen und fremden Welt umzuschauen.
    Seine Blicke glitten durch den Raum, sie nahmen Einzelheiten auf, als wollten sie diese speichern wie ein Computer die Befehle. Die Gestalt sah aus, als müßte sie sich zunächst einmal orientieren.
    Aus der Nähe betrachtet wirkte sie doch sehr groß. Die gepanzerte Rüstung reichte nur bis zu den Hüften hinab, und sie bedeckte auch nur die Oberarme, sowie einen Teil der Brust. Der andere Oberkörper wurde vom Stoff eines schwarzen Hemdes umflattert, das die Rüstung freigab. Er trug eine sehr dünne Hose, die seine Beine eng umschnallte wie moderne Leggins. Das Haar wuchs schwarz und gewaltig auf seinem Kopf, das Gesicht war scharf geschnitten, es wirkte sehr männlich und auch kämpferisch.
    Der Waffengurt bestand aus dickem Leder und war mit kleinen Ketten und Nietenköpfen verziert.
    Die Scheide für das Schwert hing lang an seiner linken Körperseite herab.
    Die Waffe hatte er gezogen. Wie schon im Keller hielt er den Griff mit beiden Händen fest. Es war so, als wollte er sich von einem Gegner nicht überraschen lassen.
    Was hatte er vor?
    Inzwischen glaubte Jane daran, daß er als Rächer erschienen war. Dieser namenlose Kämpfer schien die Eindringlinge auf seine Liste gesetzt zu haben. Er wollte sie nicht haben, er haßte sie, und sein Gesicht nahm einen sehr düsteren Zug an, als er sich umdrehte, Jane den Rücken zuwandte, dafür gegen die Scheibe schaute.
    An die Dunkelheit hatten sich Janes Augen längst gewöhnt. Deshalb war es ihr inzwischen auch möglich, Einzelheiten auszumachen, wie den Ausdruck des Gesichtes.
    Sie merkte, daß ihre Beine schmerzten. Ziemlich lange hatte sie in der verkrampften Haltung gesessen. Um beweglich zu sein, mußte sie einfach eine andere Lage einnehmen.
    Als sie sich hochdrückte, da knackten die Gelenke. Das Geräusch kam ihr furchtbar laut vor. Angst durchschoß ihr Herz. Der Fremde mußte es einfach gehört haben.
    Er drehte sich um.
    Eine unheimlich schnelle Bewegung brachte ihn genau in die entgegengesetzte Richtung. Jane Collins konnte nicht mehr so rasch in Deckung tauchen, außerdem wollte sie es nicht. Wie angepflockt blieb sie auf der Stelle stehen.
    Über das harte Gesicht des Kämpfers flog ein Schimmer der Irritation. Er kam mit der neuen Situation nicht zurecht, sah die Frau vor sich und wußte nicht, wie er sie einstufen sollte.
    Sein Mund bewegte sich, als wollte er etwas sagen, dann preßte er die Lippen zusammen und schaute Jane nur an.
    Sollte sie erleichtert sein?
    Noch nicht, denn etwas geschah mit den Augen des Kriegers. Sie blieben zwar dieselben, aber sie veränderten in den Pupillen ihre Farbe. Jane hatte sie als dunkel gesehen, dunkel blieben sie auch, nur zeigten sie jetzt ein sehr intensives Blau, das sie an die Farbe eines Gletschers erinnerte.
    Der Blick war zwar kalt, er
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